Ich erlebe oft ableitische Diskriminierung beim Bahnfahren (Höhepunkt war mein Rauswurf aus einem ICE T 2022 ) . Die nicht barrierefreie Infrastruktur behindert mich. Das Zugpersonal ist zumeist hilfsbereit, sucht trotz bestehenden Barrieren nach Lösungen. Ich erlebe aber auch Personal, dass statt nach Lösungen zu suchen, von vorne herein ausschließt. Und obend drauf abwertende Bermerkungen über behinderte Menschen machen. Es kommt auch mal zu Handgreiflichkeiten. Am 4. Mai 2025 wurde ein Rollstuhlfahrer aus einem Metronom Zug gezerrt. Ich selbst kam traf erst nach Abfahrt des Zuges am Bahnsteig ein, der betroffene Rollstuhlfahrer hatte frische Verletzung, Hautabschrürfungen und vor allem eine Stransgulationsspur am Hals, als sei er an das T-Shirt gezogen worden. Der Schaffner hatte ihm der Zutritt untersagt und seinen Rollstuhl drei Meter weiter weg auf den Bahnsteig geworfen! Aber lest selbst die Pressemitteilung der antiabletischen Aktion Lüneburg vom 13.5.2025.
- Rollstuhlfahrer wird mit Gewalt aus einem Metronom Zug geworfen und am Bahnsteig stehen gelassen (4.5.2025)
- Kein Einzelfall: Weitere Betroffene berichten über ableistische dikriminierende Erfahrungen. Ein Mitarbeiter der Metronom Eisenbahngesellschaft (Herr K.) sticht dabei besonders heraus.
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Die Metronom Eisenbahngesellschaft hat mit einer Stellungnahme reagiert, die uns alle wütend gemacht hat. Victimblaming, Täter-Opfer-Umkehr. Das ist eben ein Grund weshalb wenig Betroffene Vorfälle melden. Neben dem wenig Hoffnung an Veränderungen in Unternehmen dessen Chefetagen die Umsetzung von Barrierefreiheit als lästig empfinden.
Die antiableitische Aktion Lüneburg (aaa-LG), die sich im Winter gegründet hat (eine informelle Gruppe mit Menschen mit und ohne Behinderungen), erwiderte per öffentlicher Erklärung.
- Stellungnahme der Metronom Eisenbahngesellschaft enthält Rechtfertigungen, die auf falschen Tatsachen beruhen. Ein Teil der Erklärung widerspricht sogar physikalischen Gesetzen!
- Forderung nach unahängiger Beschwerdestelle. Barrierefrei und unbürokratisch ansprechbar. Unter Berücksichtigung der UN-Behindertenrechtskonvention.
- Forderung nach Barrierefreiheit im Bahnverkehr (keine Barrierefreiheit durch Abhängigkeit), Bahn-Unternehmen, Politik und zuständige Behörden sind gefragt!
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Die lokale Zeitung LZ hat erst 2,5 Wochen nach dem Vorfall reagiert und einen sehr schlechten Arktikel veröffentlicht. Versucht uns zu dekredibilisieren, übernimmt Version von Metronom unkritisch.
Miriam Ihnen vom Behindertenbeirat hat (auf Facebook unter dem Artikel ) richtig erwidert:
Schade, LZ, dass ihr jemanden auf das Thema losgelassen habt, der so augenscheinlich desinteressiert daran ist, sich mit dem Thema Ableismus/Diskriminierung/Behindertenfeindlichkeit auseinanderzusetzen. Herr Beckmann schaut in Instaprofile und liest Artikel anderer Medien sowie die diffamierende Stellungnahme des Metronom, die er ohne zu hinterfragen zitiert und als Tatsache hinstellt. Ein Gespräch mit dem Betroffenen, den Mitgliedern der antiableistischen Aktion oder dem Behindertenbeirat (der übrigens schon am übernächsten Tag berichtet hat) haben nicht stattgefunden. Warum der Metronom seine erste Stellungnahme gelöscht hat, da hätte man mal nachhaken können. Dass es bereits mehrere Vorfälle mit demselben Schaffner gab, wäre eine interessante Information. Dass es immer wieder auch mit anderen Mitarbeitenden des Metronom zu Diskriminierung kommt. Man hätte mal fragen können, warum diese Übergriffe nicht angezeigt wurden von den Betroffenen. Man hätte journalistische Arbeit betreiben können. Stattdessen wird die Ablehnung und das Unverständnis gegen Reisende mit Behinderung befeuert. Ganz schwache Performance.
Miriam Ihnen auf Facebook als Kommentar zum LZ Artikel
Wenn ich Kraft und Lust habe, melde ich nun möglichst präzise ableitische diskriminierende Vorfälle. Öffentlich, bei Unternehmen landetdas ja eher in die Schubladen. Und nicht dass behautet wird, niemanden würde sich beschweren.
hier ein erstes Video