Unsere letzte Kletter-Aktion gegen Atom-Schiffstransporte im Hamburger Hafen war keine 48 Stunden her und schon kam das nächste Atomschiff.
Erneut fand ein Atomtransport von Russland über St. Petersburg, Hamburg und Bremen nach Lingen zur AREVA-Brennelementefabrik statt.
Auf Grund eines heftigen Rheumaschubes und schlafloser schmerzhafter Nächte, komme ich erst jetzt dazu, kurz zu berichten.
Auf der Kholmogery, einem Schiff der Reederei Northern Shipping Company (NSC) konnten in Kiel am Sonntag Nachmittag (7.7.2013) bereits 4 Container mit quer liegenden UF6 Fässern gesichtet werden. Am Montag Morgen, den 8.7.2013 gegen 6.30 Uhr legte das Schiff im Hamburger Hafen am Athabaskakai des Burchardkai an und verließ ihn bereits wider gegen 8.30 Uhr. Das angereicherte Uranhexafluorid wurde von dem Schiff auf drei LKWs verladen. Der erste LKW (Hänger Nummernschild HU-LT 649) hatte zwei Container mit drei und zwei Behälter geladen, zwei weitere LKW weitere Behälter (Hänger Nummernschild HU-CT 130 und NI-CT 28). Die LKW verließen um 13 Uhr den Burchardkai und fuhren auf das Zollgelände in Waltershof. Die UN Gefahrstoffkennzeichnung lautete: 2977, jeweils mit den Gefahrenzeichen RadioaktivII, Umweltgefährdend, Krosiv und Fissel. Es waren insgesamt 13 Behälter mit angereichertem UF6.
Es waren drei blaue Zugmaschinen, zwei mit den Kennzeichen HU-PU 235, sowie NI-TR 74 von Mercedes. Somit voraussichtlich von den Speditionen Nuclear Cargo Service (Hanau) und der Wilhelm Reese Speditions GmbH (Nienburg/ Weser).
Sie Fuhren gegen kurz vor 15 Uhr vom Zollgelände los und fuhren erst auf der A7 nach Süden, nahmen dann
die A261 bei Marmstorf/ Lürade und fuhren beim Buchholzer Dreieck auf die A1 Richtung Bremen. Bis Bremen Hemelingen waren zwei LKW im Blick, bis die Bremer Polizei « die LKW-Verfolger » dort kontrollierte. Die LKW Fahrer hatten wohl die Polizei benachrichtigt.
Die LKW kamen in Lingen dann gegen 18.15 Uhr in kurzen Abständen zueinander an.
In Lingen werden vom AREVA-Konzern (und Siemens) Brennelemente für AKWs in der ganzen Welt und insbesondere in Frankreich gefertigt. Die Anlage darf trotz angeblichem Atomausstieg unbefristet weiter laufen.
Und wer dagegen protestiert, wird verfolgt. Vor dem Amtsgericht Lingen stehen vor einem Schöffengericht Strafverfahren gegen 9 AktivistInnen an, die im Oktober 2012 die einzig vorhandene Zusfahrtstraße zur Anlage (Katastrophenschutzpläne niX da!) mit einer Sitzblockade und einer Kletteraktion versperrten. Die Angeklageschriften sind nun raus, der erste Richter hat sich wegen seiner familiären Verbindungen zum AREVA-Konzern bereits für befangen erklärt. In einer Stadt wie Lingen, die von Steuergeldern der Atomkraft lebt (AKW Emsland und Brennelementefabrik) erwartet uns ein poltischer Prozess im Namen der Atomkraft und von AREVA…
Ein Grund mehr, beim anstehenden Antiatomcamp in Metelen, in Lingen beim AKW oder bei der Brennelementefabrik zu protestieren!
Und am 3. August 2013 soll die nächste Protestaktion gegen Atomschiffe im Hamburger Hafen statt finden, es soll ein Schiff der ACL-Reederei kritisch auf See begleitet werden.