Ableismus und Journalismus

Am Beispiel eines aktuellen TAZ Artikel

Ich will in keinsterweise den in Cum Ex Geschäften involvierten Bankier Olearius verteidigen. Aber mit Verlaub, das Kommentar in der TAZ « Cum-Ex-Bankier geht gegen Anklägerin vor: Verhandlungsunfähig und klagebereit » ist ableistisch.

« Doch beim Blutdruck des Bankiers, mit dem die Verhandlungsunfähigkeit begründet wurde, scheint noch Luft nach oben zu sein: Am Montag stellte er Strafanzeige gegen Anne Brorhilker, die damalige Staatsanwältin, in ihn angeklagt hatte. »

Gernot Knödler in der TAZ

Selbst wenn das Vorgehen des Mannes via seine Anwälte unverschämt ist. Das Verhalten gehört politisch und juristisch aufgearbeitet, bekämpft! Der Journalist ist kein Arzt und kann Verhandlungsfähigkeit nicht beurteilen. Und sollte dies auch nicht tun, denn es kommt nur Ableismus raus.

Eine Verhandlungsunfähige Person verwirkt ihre Rechte nicht. Sie darf klagen und das geht – vor allem für einen reichen Bankier- über seine Anwälte. Egal was man von diesen Klagen inhaltlich hält.

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Gefahr von Rechts für behinderte Menschen

GWR 491 Seite 1 Schwerpunt antirepression free them all

GWR 491 (September 2024) Artikel von mir und Joni

Ab dem 01. September 1939 setzte die deutsche NS-Regierung – parallel zum Überfall auf Polen und Weltkriegsbeginn – einen Erlass Hitlers zur Ermordung von Menschen mit physischen und psychischen Behinderungen um. Den „Euthanasie“-Morden fielen in den folgenden Jahren fast 300.000 Menschen zum Opfer.
Anlässlich des 85. Jahrestages finden im September 2024 in mehreren Städten Veranstaltungen und Ausstellungen zur Erinnerung an die Opfer der „Euthanasie“-Morde (siehe Kasten) statt. Heute nimmt die Diskriminierung wieder zu, bei der behinderte Menschen Vorurteilen, Benachteiligung und Vorbehalten ausgesetzt sind, weil aus der Behinderung auf den Wert eines behinderten Menschen geschlossen wird.
Für behinderte Menschen ist die Kontinuität der Menschenfeindlichkeit und die Gefahr durch die AfD und andere Wiedergänger des Faschismus extrem. Das macht der folgende Beitrag zweier direkt vom Ableismus betroffener Aktivistinnen deutlich. (GWR-Red.)

Am 27. Mai 2024 wurde ein faschistischer Anschlag auf ein Behindertenwohnheim der Lebenshilfe in Mönchengladbach verübt. Ein Stein mit der Aufschrift „Euthanasie ist die Lösung“ zerstörte eine Scheibe der Eingangstür. Ein klarer Aufruf, Menschen mit Behinderung zu ermorden, mit NS-Sprache, die an die T4-Aktion (1) erinnern soll, die Vernichtung von Behinderten durch die Nazis.
Der Rechtsruck der Gesellschaft begünstigt den Hass auf behinderte Menschen, eugenische Sprache – und schließlich Handlungen. Der Nährboden wurde durch die ableistischen Strukturen der bestehenden Gesellschaft bereitet. Das Ausmaß dieser Auswüchse hat man in Mönchengladbach sehr gut gesehen.

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Leserbrief zu « Prozess gegen Atomkraftgegner in Lingen hat begonnen » (NOZ)

Ich habe der NOZ ein Leserbrief geschrieben. Der Artikel bedient sich ableistischen Stereotypen. Der Artikel der NOZ ist hier (Anhören geht auch mit Bezahlsperre) Ob der Leserbreif erschienen ist, weiß ich nicht.

« Herr Roggendorf berichtet über ein Gerichtsverhandlung vom 16.7. am Amtsgericht Lingen. Dabei hängt er sich an Nebensächlichkeiten auf, wie Beispielsweise die Begründung eines Antrages durch die Angeklagte Person mit einer Lese- Rechtschreibschwäche. Zugleich wird mehrfach betont wie fließend die Person die Anträge vorliest. Auf mich macht es den Eindruck, der Journalist wolle die Angeklagte Person bloß stellen. Der Artikel suggeriert, dass die Person vortäuscht. Solch eine Darstellung ist ableistisch.

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105 Kilometer Autobahn verhindern?!

ROBIN WOOD und das Klimakollektiv Lüneburg machen sich stark für die Verkehrswende

„Jeder Straßenneubau und Ausbau setzt Anreize für noch mehr Auto- und Lkw-Verkehr. Zum Erreichen der Klimaziele sind jedoch Maßnahmen erforderlich, die zu weniger Auto- und Lkw-Verkehr und weniger Flächenversiegelung führen. Von einem Umdenken ist das Bundesverkehrsministerium leider noch weit entfernt“, kritisiert Volker Constien vom KlimaKollektiv Lüneburg, einer der aktiven Widerstandsgruppen. Im Gegenteil: Trotz Kritik von vielen Seiten und obwohl Geld für ÖPNV und Radverkehr fehlt, soll Autobahnbau in Deutschland bei 138 Projekten beschleunigt vorangetrieben werden.

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Mein Blick auf das Ergebnis der Parlaments-Wahl 2024 in Frankreich

Wir haben das Schlimmste verhindert – in Bezug auf die Wahlen und das ist dem Nouveau Front Populaire NFP zu verdanken. Aber wenn man bedenkt, dass die Faschisten von Jahr zu Jahr mehr Stimmen bekommen, muss man sich weiterhin Sorgen machen.

Die Faschos sind bereits überall präsent, in Institutionen wie der Justiz zum Beispiel, sie unterwandern die Gesellschaft und vor Ort werden sie immer gewalttätiger und präsenter.
Marine Le Pen ist zudem eine gute Strategin, die ihr Spiel gut versteckt.

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Solidarische kritische Einmischung auf der Kundgebung der Lebenshilfe nach dem faschistischen Anschlag

Von Aktiven der Gruppe Rollfender Widerstand, Juni 2024

Am 27. Mai wurde ein faschistischer Anschlag auf ein Behindertenwohnheim der Lebenshilfe in Mönchengladbach verübt. Ein Stein mit der Aufschrift „Euthanasie ist die Lösung“ zerstörte eine Scheibe der Eingangstür. Ein klarer Aufruf Menschen mit Behinderung zu ermorden, mit NS Sprache die an die T4 Aktion anknüpft, die Vernichtung von Behinderten durch die Nazis. Der Rechtsruck der Gesellschaft begünstigt den Hass auf behinderte Menschen, eugenische Sprache – und schließlich Handlungen.

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Macronbesuch, ein Friedenspreis und Atomgeschäfte mit Putin

« Den [Friedenspreis] pflückt ein Gangster, der Bomben schmeißt » (Walter Mossmann, Lied für meine radiaklen Freunde)

Der Satz aus einem alten Lied von Walter Mossmann trifft auf das Geschehen am 28. Mai 2024 in Münster zu.

Zwei Menschen mit Plakaten mit Macrons Gesicht mit roter nase und Spruch auf Französisch "militariste dégage" und  "prix de la paix hihi la Westfalie est folle"

Frankreichs Präsident Macron wurde für sein Engagement für eine vertiefte europäische Zusammenarbeit und den Frieden in Europa, gegen den Ukraine Krieg, ausgezeichnet. Heuschlerischer geht kaum. Denn Macron spricht von Unterstützung der Ukraine und verteidgit zugleich Frankreichs Atomgeschäfte mit Putin, diese werden sogar ausgeweitet. Macron hat sich stark dafür engagiert (wenn man schon von Engagement spricht…) und mit anderen Ländern durchgesetzt, dass die Atomgeschäfte mit Putin keinen Sanktionen unterliegen. Dass Atomgeschäfte als « grün » gewaschen werden. Sprichtwort EU-Taxonomie.

Verschiedene Antiatom Gruppen hatten anlässlich der Auszeichnung Macrons zu einer Protestaktion aufgerufen. Dort wurde mit Straßentheater, Banner und Redebeiträge auf Frankreichs zusammenarbeit mit Putin. Auf den Joint venture zwischen dem französischen Staatskonzern Framatome und dem russischen Staatskonzern Rosatom. Für diese verstärkte Zusammenarbeit wurde der Standort Lingen in Niedersachsen wo Framatome ANF die Brennelementefabrik betreibt.

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(Umwelt)Aktivismus und Behinderung (Vortrag)

Vortragsdatei zu Aktivismus und Behinderung

Ich mache öfter Veranstaltungen zu Aktivismus un Behinderung. Hier ist eine Datei (unter) viele die ich öfter Verwende, je nach Workshop oder Vortrag, Schwerpunkt und Publikum wähle ich die Dias aus – und Videos aus. Da in letzter Zeit immer mal wieder nach der Datei aus meinem Vortrag gefragt wurde, stelle ich eine online. Die habe ich auch in Frankreich, daher steht auch ab und zu was auf Französisch…

Zur Datei als PDF

Darüber hinaus gibt es hier eine Liste mit Links zum Thema

Blutkohle stoppen!

(Kletter)Aktion mit Ende-Gelände am 6. April 2024 in Gelsenkirchen

Ende Gelände hat mit zwei Aktionen in Gelsenkrichen zeitgleich gegen die Kohlekraft und den Import von Blutkohle aus Columbien für den Betrieb des Steinkohlekraftwerks Scholven von Uniper Protestiert. Auf den Schienen der Kohlebahn und auf einer der Zufahrtstrassen zum Steinkohlekraftwerk.

Die Polizei hat die Aktionen geräumt, zuerst die Tripod-Aktion und dann die Schienen Blockade. Aktivistis vom Rollfenden Widerstand waren auch dabei! Pressesprechende Person hat eine sichtbare Behinderung. Fand ich gut.

Die Räumung der Tripodaktion wo ich mit meinem Rollstuhl im Tripod hing verlief okay (nach ca. 10 Stunden Aktion war ich unten). Was die Klettereinheit angeht, da witzelte einer, ich solle sie positiv bei Google bewerten. Nur, Google ist zu meiden! und zum Klettern: Die Leiter auf dem nagel neuen Polizeiauto war etwas wackelig (weil das Fahrzeug es selbst war, nicht abgestützt wie zb bei Feuerwehrleiter), ein Polizist hat außerdem mit angezogenem Klettergurt geraucht (no go!)

Hier gibt es eine Bildegalerie der Tripodaktion. und unten die PM von Ende Gelände

Bildergalerie

Pressemitteilung

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