Uranzug auf seinen Weg von HH nach Frankreich in Buchholz durch Kletteraktion gestoppt

Luftige Demonstration vergangene Nacht gegen einen Uranzug in Buchholz. Das Uran kommt aus Namibia, wurde nach Hamburg mit einem Schiff der Hamburger Reederei MACS Namen « Bright Sky » verschifft und bei der Uranumschlagfirma C.Steinweg gelöscht und auf einem Zug verladen.  Die angekündigten Mahnwachen im Rahmen der Aktionstage gegen Urantransporte im Hamburger Hafen haben wohl die Atomtransporte Verantwortlichen dazu bewogen, die Zugabfahrt um ca. 6 Stunden vorzuverlegen. Der Protest sollten umgegangen werden – der Plan der Polizei ging jedoch nicht auf. Aktivist*innen spührten den Zug auf. Der Zug fuhr anschließend Fahrplanmäßig und mit großer polizeilichen Begleitung aus Maschen gegen Mitternacht los – und musste kurz vor Buchholz stoppen. Als sie vom Zugstopp erfuhren, seilten sie zwei Aktivist*innen von einer Fußgängerbrücke am Bahnhof mit einem Banner « Don’t nuke the climate » ab, die Weiterfahrt des Zuges verzögerte sich um ca. 4 Stunden. Die Beteiligten blicken auf eine erfolreiche Aktion zurück: durch die Aktion konnten sie die Öffentlichkeit über die Transporte informieren und ihre Entschlossenheit im Kampf gegen die Atomkraft zeigen.

Luftige Demonstration vergangene Nacht gegen einen Uranzug in Buchholz. Das Uran kommt aus Namibia, wurde nach Hamburg mit einem Schiff der Hamburger Reederei MACS Namen « Bright Sky » verschifft und bei der Uranumschlagfirma C.Steinweg gelöscht und auf einem Zug verladen.  Die angekündigten Mahnwachen im Rahmen der Aktionstage gegen Urantransporte im Hamburger Hafen haben wohl die Atomtransporte Verantwortlichen dazu bewogen, die Zugabfahrt um ca. 6 Stunden vorzuverlegen. Der Protest sollten umgegangen werden – der Plan der Polizei ging jedoch nicht auf. Aktivist*innen spührten den Zug auf. Der Zug fuhr anschließend Fahrplanmäßig und mit großer polizeilichen Begleitung aus Maschen gegen Mitternacht los – und musste kurz vor Buchholz stoppen. Als sie vom Zugstopp erfuhren, seilten sie zwei Aktivist*innen von einer Fußgängerbrücke am Bahnhof mit einem Banner « Don’t nuke the climate » ab, die Weiterfahrt des Zuges verzögerte sich um ca. 4 Stunden. Die Beteiligten blicken auf eine erfolreiche Aktion zurück: durch die Aktion konnten sie die Öffentlichkeit über die Transporte informieren und ihre Entschlossenheit im Kampf gegen die Atomkraft zeigen.

Die Bundespolizei erklärte, die Aktion sei gefährlich gewesen – in der Absicht politischem Einfluss auf die Aktion zu nehmen und die Aktivistinnen als Lebensmüde darzustellen. Faktisch sorgten die Polizisten in der Tat für Unsicherheit, als sie Seilwache und Vertrauenspersonen der beiden Kletterinnen Platzverweise erteilten und diese dazu nötigten, die Fußgängerbrücke zu verlassen. Diese Personen tragen zur Sicherheit der Kletterinnen bei und sind in der Lage sie bei Problemen zu Unterstützen. Was die Oberleitung angeht: die Kletterinnen wussten selbstverständlich um Sicherheitsabstände Bescheid und waren in der Lage selbst für ihre Sicherheit zu sorgen! Von unten oder von der Seite / Brücke aus konnte die Polizei die besagten Abstände sowieso nicht einschätzen, das konnten nur die Betroffenen selbst. Ist eine Frage des Blickwinkels. Aber der Polizei ging es offensichtlich um Stimmungsmache. Die hat natürlich betonnt, die Aktion sei ein gefährlicher Eingriff in den Schienenverkehr. Nur: ich beteilgte mich nicht zum ersten mal an einer solchen Aktion, es gibt mit Kletteraktionen und Oberleitung Erfahrungswerte (u.a. die spekatakuläre Fuldatalbrücken Aktion beim Castor 2010) und daher ist auch bekannt, dass der vorwurf des gefährlichen Eingriffs Unfug ist. Verfolgt wurden die vergangenen Aktionen als Ordnungswidrigkeit und es kam nichteinmal zu einer Verurteilung!

Sicherheit ist dagegen bei den Atomtransporten, wogegen die Protestaktion sich richtete nicht gegeben. Die radioaktive Fracht fährt mit ganz normalen Güterzügen durch. Der Zug, der in der Nacht gestoppt wurde transportierte wie in anderen Fällen nicht nur Uranerzkonzentrat, sondern andere Gefahrgüter wie Propan und Holz damit im Falle eines Zugunfalles alles schön brennt und die Radioaktivtät verteilt wird. Bei Uranerzkonzentrat besteht die Hauptgefahr anders als bei CASTOR-Transporten nicht in der direkten Strahlung, sondern in der Kontamination durch Einnahme über die Luft und die Nahrung im Körper. Die radioaktiven Partikel setzen sich im Körper fest und richten Schäden an. Die transporte unterliegen keinem besonderen Genehmigungsverfahren, Rettungskräfte werden nicht über deren Durchfahrt informiert und es gibt keinerlei Katastrophenplan.

Außerdem dienen diese Transporte der Versorgung von Atomanlagen weltweit und sie dürfen unbefristet trotz angeblichem Atomausstieg weiter fahren. Wir wollen sie stoppen bevor sie zu gefährlichem Atommüll werden!

Über die Zielanlage der Uranerzkonzentrattransporte in Narbonne Malvési habe ich anlässlich einer Recherchereise ein Dossier gemacht. Darin sieht man, dass Atomkraft überall und jederzeit tötet. Das Dossier ist auf meiner Homepage nachzulesen.

Wie unvorbereitet und unfähig die Behörden sind, zeigte sich bei der Aktion. Die Aktivist*innen konnten trotz hoher Polizeipräsenz und angekündigten Aktionen gegen diesen Transport in aller Ruhe an der Strecke ran kommen und die Aktion durchführen (wie auf dem Video hier zu sehen). Zur Erdung der Oberleitung benötigte die Bundespolizei 2 Stunden und war äußerst chaotisch organisiert, die Beamten mussten erst einmal heraus finden wie es geht.

Die Polizei bat zur Räumung der Protestaktion die Feuerwehr um Amtshilfe, weil die eigenen Einheiten (wie TMHT) frühestens um 6 Uhr früh zur Verfügung gestanden hätten. Die Hamburger Feuerwehr leistete schließlich Amtshilfe, obwohl die Kletterin ausdrücklich erklärten, es gehe ihnen gut und es handele sich nicht um einen Notfall, sondern um eine Demonstration. Die Feuerwehr ist zur Amtshilfe nicht verpflichtet wenn es kein Notfall ist. Der Feuerwehrman der die Kletterin herunter holte, war sehr freundlich.

Die Polizei war nach der Aktion der Meinung, Ersatzbetrafung durch eine willkürliche Ingewahrsamnahme  und Misshandlungen auf der Polizeiwache in der Form der Zufügung von Schmerzen, müsse sein. Ein Polizist erklärte, es sei ihm vollkommen egal, dass er da eine rechtswidrige Freiheitsentziehung durchsetze. Und die Schmerzen, die mir durch das Vorenthalten von Hilfsmittel in der Zelle zugefügt wurden (meine Rheuma kranken Gelenke sind äußerst schmerzhaft ohne diese Hilfsmittel, es geht z.B. um einfache Handgelenkschoner), waren den Beamten « egal ». Ich werde klagen und meine Datei « politisch motivierte Polizeikriminalität » um einen Vorgang erweitern können! Atomstaat und grundrechte sind nicht kompatibel.

Ich fasse mich kurz, denn ich habe Schlaf nachzuholen! Bilder der Aktion gibt es auf anderen Seiten (Bilder auf der Seite: 1 und 2 Ebeling, 3 Robin Wood):

* Bilder von Robin Wood (in hoher Auflösung)

* BI Uelzen (in hoher Auflösung)

* Film von Graswurzel.tv

* Video bei NDR 

Ich übernehme ergänzend zu meinem Kurzbericht die Pressemitteilung zur Kletteraktion :

Protest gegen Uranzug: Zwei Anti-Atom-Aktivistinnen haben sich in der Nacht an einer Fußgängerbrücke im Bahnhof Buchholz abgeseilt

Atomausstieg heißt: Hamburger Hafen für Urantransporte sperren

Mehrere AtomkraftgegnerInnen aus ganz Deutschland, darunter auch AktivistInnen von ROBIN WOOD, protestieren heute Nacht gegen einen Transport von Uranerzkonzentrat von Hamburg in die südfranzösische Atomfabrik Narbonne/Malvésie. Zwei Aktivistinnen haben sich gegen Mitternacht von einer Fußgängerbrücke im Bahnhof Buchholz abgeseilt und dort ein Banner entrollt mit der Aufschrift « Urantransporte stoppen! Sofort! ». Der Zug mit der radioaktiven Fracht wurde gestoppt und steht zurzeit (00:30 Uhr, 8.4.16, *kurzes Update am Ende der PM) zwischen Maschen und Buchholz. Uranerzkonzentrat wird für die Herstellung von Brennelementen für Atomkraftwerke verwendet. Die Ladung kam am Dienstag (5. April) auf dem Atomfrachtschiff ‘Bright Sky‘ im Hamburger Hafen an und soll zur Stunde per Zug weiter nach Südfrankreich transportiert werden.

Die AktivistInnen fordern einen Stopp aller Versorgungstransporte für Atomkraftwerke und die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen. Insbesondere verlangen sie, dass der Hamburger Hafen für sämtliche Atomtransporte gesperrt wird. Auf diese Weise unterstützen sie die gestern gestarteten Aktionstage, mit denen etliche Anti-Atom-Initiativen bundesweit gegen diesen Urantransport demonstrieren.

„2016 jähren sich die Katastrophen von Fukushima und Tschernobyl zum fünften bzw. 30. Mal. Um weitere Atom-Katastrophen zu verhindern, wollen wir die Versorgungstransporte der Atomindustrie stoppen – damit es endlich einen Atomausstieg gibt, der diesen Namen auch verdient“, erläutert Cécile Lecomte, AktivistIn bei ROBIN WOOD Hamburg.

Anti-Atom-AktivistInnen hatten beobachtet, wie das Schiff ‘Bright Sky‘ der Hamburger Reederei MACS (Maritime Carrier Shipping) am 5. April am Süd-West Terminal der Firma C. Steinweg
angelegt und mindestens neun Container mit Uranerzkonzentrat (Yellow Cake) aus Namibia abgeladen hatte.

Uranerzkonzentrat wird aus uranhaltigem Gestein ausgewaschen. Uranabbau in Namibia geht mit Menschenrechtsverletzungen und irreparabler Umweltzerstörung einher. Durch den Abbau werden große Mengen radioaktiven Abfalls produziert. Die Umwelt wird verstrahlt. AnwohnerInnen leiden unter den Folgen der krankmachenden Strahlenbelastung. Die Verursacher der Gesundheitsschäden entziehen sich ihrer Verantwortung.

„Wer Atomkraftwerke betreibt, ist für die ganze Brennstoffkette mitverantwortlich – vom Abbau des Urans bis zum ewig strahlenden Müll. Auch die Hamburger Hafenbetriebe sind ein Glied in dieser Versorgungskette“, kritisiert ROBIN WOOD-Energiereferent Philip Bedall.

Woche für Woche laufen Atomtransporte über den Hamburger Hafen – in 2015 waren es  160. Die rot-grüne Koalition in Hamburg schiebt dem gefährlichen und verantwortungslosen Atomtransport-Geschäft bisher keinen Riegel vor. Nicht einmal das laue Versprechen im Koalitionsvertrag, auf einen freiwilligen Verzicht der Hafenwirtschaft hinzuwirken, packt der Senat an.

„Wir lassen uns von leeren Versprechen des rot-grünen Senats nicht einlullen. Eine starke Anti-AKW-Bewegung ist nötig, damit der Hamburger Senat und die Atom-Lobby endlich merken, dass die Brennstoffkette jetzt unterbrochen wird und Schluss sein muss mit dem Nachschub für die Risikotechnik Atomkraft“, sagt ROBIN WOOD-Aktivist Christoph Podstawa. „Wer auf Atomenergie setzt, bremst die Energiewende aus. Gewinne werden privatisiert und Risiken vergesellschaftet. Dagegen wehren wir uns.“

Mehr Infos:

* UPDATE, 8.4.16

Der Uranzug ist heute früh gegen 4 Uhr in Buchholz weitergefahren Richtung Bremen – Osnabrück – Münster. Die Abseilaktion wurde zuvor von der Höhenrettung der Feuerwehr beendet. Alle Beteiligten sind wohlauf.

Une réflexion sur « Uranzug auf seinen Weg von HH nach Frankreich in Buchholz durch Kletteraktion gestoppt »

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