Antiatom-Woche in Bure und die deutsche « Endlagersuche »

bure stop! non à la poubelle nucléaire

Kommende Woche 5. – 11. oktober 2020 geht es nach Bure, ein paar Workshops habe ich mitvorbereitet. Das wird sicher eine spannende Woche. Hintergründe zum geplanten Atomklo in Bure findest du auf meiner Homepage und auf der Homepage der antiatom inis in Bure.

Der Aufruf für die Widerstandswoche ist unten angehängt. Ich möchte aber zuerst über die Endlagersuche in Deutschland und die neue Karte von Gebieten, die für ein Lager in Frage kommen, schreiben.

Nix tief endlagern!

Angesichts dessen, dass im Rahmen der Endlagersuche (Karte) in Deutschland, Regionen mit Tongestein in Frage kommen (zb Münsterland), ist das Thema Bure sicherlich interessant. In einem Artikel habe ich vor 2 Jahren bereits die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Gefahren zusammengefasst. « Die Bruchlinien von Cigéo » (GWR)

« Déchets nucléaires, arrêter d’en produire et surtout ne pas enfouir!

« Atommüll, Produktionsstopp und vor allem keine Endlagerung in tiefen geologischen Schichten! »

Das ist das Motto französischer Antiatom-Gruppen und ich finde es richtig.

Über « Lösungen » rede ich erst, wenn kein Atommüll mehr produziert wird. Atomkraft ist wie ein Flugzeug ohne Landebahn. Es fliegt, weiß aber nicht wo es landen kann. Es hätte niemals starten dürfen! Leider wird trotz « Atomausstiegs » weiter Atommül produziert, weil die URENCO Urananreicherungsanlage in Gronau und die Framatome Brennelementefabrik in Lingen unbefristet weiter laufen. (siehe https://urantransport.de/) Und einige AKW laufen noch, trotz der zahlreichen Rissen und Sicherheitsbedenken. Und die sinnlose Atommüll-Verschieberei geht weiter, ende Oktober steht ein CASTOR-Transport von Sellafield (England) nach Biblis an.

Ich finde es toll, dass Gorleben nicht mehr für die Einlagerung in Frage kommt. Das ist dem hartnäckigen Widerstand zu verdanken. Ich will aber kein Sankt-Florian-prinzip. Die Forderung nach « transparentes, wissenschaftsbasiertes Suchverfahren » finde ich falsch. Ich will kein « Endlager » suchen. Andere Standorte sind nicht « besser ».  Ich will nix in tiefen geologischen Schichten einlagern.

Für den Atommüll gibt es KEINE brauchbare Lösung. Ich halte die Einlagerung in tiefen geologischen Schichten für sehr sehr problematisch und gefährlich, egal was für Gestein ins Visier genommen wird. Bei der « Endlagersuche » ist aber festgelegt, dass man in die Tiefe verbuddeln will. Aus den Augen… es steht nicht zur Debatte, daher ist es eine Schein-offene-suche. Ich werde diese Politik weiter bekämpfen.

Es gibt keinen Ort, der über den notwendigen Zeitraum « sicher » ist. Daher kommen meiner Meinung nach nur temporäre « Lösungen » in Frage, als kleinerer Übel. Auf Französisch nenne ich das « Subsurface » also nicht Tief eingebuddelt, sondern in Oberflächennähe, um jederzeit ran zu kommen, neu zu verpacken, etc.

Aufruf Widerstandwoche in Bure

Quelle

Nur einen Monat vor dem Beginn der Anti-Atom-Woche ist es an der Zeit, euch die neuesten Informationen über das Programm, die Logistik, technische Details, unsere Bedürfnisse usw. zukommen zu lassen.

Wir wünschen euch eine gute Lektüre und sehen uns ab dem 5. Oktober in Bure (oder eine Woche vorher, um uns beim Aufbau zu helfen).

Wenn ihr zum ersten Mal von dieser Veranstaltung hört und nach mehr Informationen über den Ursprung und die Idee des Projekts sucht, könnt ihr diesen alten Artikel noch einmal lesen: https://bureburebure.info/vom-5-bis-11-oktober-findet-endlich-die-anti-atomwache-statt/

Und wenn nicht, hier ist das…

Vor-Programm

Achtung, es wird sich weiterentwickeln : einige Workshops finden möglicherweise nicht zu den angegebenen Terminen statt.

Es wird Freiräume geben, um Diskussionen und Workshops vor Ort vorzuschlagen, um den Inhalt zu diversifizieren, aber auch um andere Arten von Formaten vorzuschlagen. Zögert euch nicht, mit eueren Ideen vor Ort zu kommen! Und wenn ihr sie in das Vorprogramm aufnehmen möchtet, könnt ihr uns eine E-Mail schicken.

Weitere Workshops, die nicht in diesem Vorprogramm sind, sind geplant: Pflücken von Wildpflanzen, Computersicherheit, Besuch der Ausstellung « Trainstopping », Klettern, praktische Workshops, Vorführung von Filmen, Erstellung von Fanzines, Diskussionen mit feministischen antiatom Gruppe, Theaterstücke, ein Konzert, Chöre, vielleicht Radio…