Ich habe die Aktion mit Kameras begleitet und veröffentliche heute eine Bildergalerie und die Pressemitteilung der Aktionsgruppe. Später werde ich ein Video schneiden und online stellen.
Bildergalerie
Quelle: Eichhörnchen – mit Ausnahme der Aufnahme aus der anderen Uferseite, Blick Richtung Kraftwek, Quelle „8M for Climate Justice“
Nicht-kommerzielle Nutzung der Eichhörnchen-Bilder mit Quellenangabe erlaubt.
Pressemitteilung vom 8.3.2021
Seit heute Vormittag blockieren etwa 30 Aktivist*innen anlässlich des feministischen Kampftags das Steinkohlekraftwerk Hastedt in Bremen. Die Aktivist*innen, die sich als FLINTA+ identifizieren, kritisieren mit der Besetzung die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Gas und Kohle, da diese zu globaler neokolonialer Ausbeutung beitrage und die Lebensgrundlagen von Menschen zerstöre. Sie fordern das Ende der Ausbeutung von FLINTA+ und Natur und eine Überwindung von Patriarchat und Kapitalismus. „Wir zeigen heute mit unserer Aktion auf, dass Feminismus, Anti-Kapitalismus und Klimagerechtigkeit verbündete Kämpfe sind. Hier und überall kämpfen Frauen und Queers für Klimagerechtigkeit”, sagt die Pressesprecherin Alma Nowak.
Kohle aus Russland und USA
Aktuell betreibt SWB ein Steinkohlekraftwerk, welches mit Kohle aus Russland und USA betrieben wird. In dem im Bau befindlichen Gaskraftwerk wird zukünftig importiertes Gas aus Russland verbrannt. Alma Nowak betont: „Wir stehen in Solidarität mit den Menschen in Russland, Kolumbien und indigenen Communities in den USA und Kanada, die seit Jahrzehnten gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen kämpfen.”
SWB soll Reparationen an die Kohleabbauregionen leisten
Die Aktivist*innen protestieren auch gegen den Neubau eines Gaskraftwerks, das laut SWB 2023 fertig gestellt werden soll. Die Gewinnung von Kohle und Gas verursacht Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in den Abbaugebieten, während Profite an Unternehmen im globalen Norden fließen. „Unsere imperiale Lebensweise im globalen Norden schafft (ökonomischen) Reichtum auf Kosten anderer und zementiert damit koloniale Machtverhältnisse. Deshalb sollte SWB keine Entschädigungen für einen Umstieg von Kohle auf Gas bekommen, sondern Reparationen an die Kohleabbauregionen leisten”, findet Nowak.
„Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge. Gas ist eine fossile Sackgasse”
Die Aktivist*innen fordern den Baustopp des neuen Gaskraftwerks, die Reduktion des Energieverbrauchs in Bremen und die vollständige Umstellung auf erneuerbare Energien. „Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge. Gas ist eine fossile Sackgasse”, führt Nowak weiter aus. Gas ist ein fossiler Brennstoff, der zum Großteil aus Methan besteht und die Klimakrise befeuert. Investitionen in den Bau von Gaskraftwerken, Erdgas-Pipelines oder Frackinghäfen führen dazu, dass diese klimaschädliche Technik noch Jahrzehnte weiter genutzt werden muss, was die Energiewende ausbremst.
Solidarität mit allen Protesten zum 8. März
Die FLINTA+ Aktivist*innen stehen in Solidarität mit allen Protesten zum internationalen feministischen Kampftag. Die Gruppe schließt sich auch der Forderung von Together we are Bremen an: „Babys von geflüchteten Frauen in Bremen sollen endlich Geburtsurkunden ausgestellt bekommen!”
FLINTA+ bezeichnet Frauen, Lesben, Inter-Personen, nicht-binäre und trans-Personen und agender-Personen. Das Plus hinter der Abkürzung FLINTA symbolisiert die Offenheit und mögliche Erweiterung der Begriffe und Geschlechtsidentitäten.
Aktionsticker
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vom anderen Ufer aus gesehen