Cyclassics 2015: Tschüß Vattenfall! Kletteraktion auf der Köhlbrandbrücke

Action escalade Am Sonntag „feierte“ der Stromkonzern Vattenfall mit den 20. Vattenfall Cyclassics ein „Jubiläum“. Zugleich waren dies auch die letzten Cyclassics mit Vattenfall als Sponsor. ROBIN WOOD AktivistInnen haben den Konzern wie es sich gehört verabschiedet: mit zwei großen Banner an der Köhlbrandbrücke oberhalb von der Rennstrecke. Es handelte sich dabei um ein Kunstwerk des Künstlers Dan und ein Banner mit der Aufschrift „Umsatteln, Ökostrom statt Kohle und Atom“. Damit machten sie klar, was sie von den Greenwahsingveranstaltungen von Vattenfall halten: der Konzern, der Strom überwiegend aus Kohle (80%) und Atom produziert, will sich durch das Sponsoring solcher Veranstaltungen ein grünes Image geben. Dagegen gibt es schon seit Jahren Widerstand.

Action escalade Am Sonntag „feierte“ der Stromkonzern Vattenfall mit den 20. Vattenfall Cyclassics ein „Jubiläum“. Zugleich waren dies auch die letzten Cyclassics mit Vattenfall als Sponsor. ROBIN WOOD AktivistInnen haben den Konzern wie es sich gehört verabschiedet: mit zwei großen Banner an der Köhlbrandbrücke oberhalb von der Rennstrecke. Es handelte sich dabei um ein Kunstwerk des Künstlers Dan und ein Banner mit der Aufschrift „Umsatteln, Ökostrom statt Kohle und Atom“. Damit machten sie klar, was sie von den Greenwahsingveranstaltungen von Vattenfall halten: der Konzern, der Strom überwiegend aus Kohle (80%) und Atom produziert, will sich durch das Sponsoring solcher Veranstaltungen ein grünes Image geben. Dagegen gibt es schon seit Jahren Widerstand.

Ob (Wasser)Demos, Baumbesetzung (z.B. gegen das Kohlekraftwerk Moorburg 2010), Volksentscheid (Energienetze 2011) oder Gegenveranstaltungen (wie Lesetage selber machen) ; Vattenfall musste schon etliche Male zurück rudern. Der Konzern scheint nun gemerkt zu haben, dass der Grünwasch-Sponsoring doch nicht seine Früchte zeigt.

Die AktivistInnen haben insgesamt seitens der vorbeifahrenden Radfahrerrinnen viel positives Feedback erhalten. Und sie konnten sich live von dem Potential von Windkraft überzeugen! Der Wind hat im Laufe der Demonstration stark zu genommen, die Banner waren schwer zu bändigen, ohne Flaschenzug wäre es überhaupt nicht gegangen! Wind hat einfach wahnsinnig viel Kraft! Die KletterInnen sind erschöpft aber wohlbehalten wieder zu Boden gekommen. Die Polizei hat die Banner als Beweismittel beschlagnahmt und sucht nach einem/er Versammlungsteiter/in. Sie könnte bei Vattenfall nachfragen, der Konzern hat ja zum Seiltanzen eingeladen!

Ob RWE am vergangenen Wochenende (Ende Gelände!) oder nun Vattebfall: der Protest gegen die Klimakiller geht weiter! Und er ist bitter notwendig: der zweite Block des Kohlekraftwerks Moorburg soll – auch wenn mit im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen des Konzerns mit reduzierter Leistung – in den kommenden Tage seinen kommerzeillen Betrieb aufnehmen.

Im Folgenden dokumentiere ich die Pressemitteilung von Robin Wood zu der Aktion. Und es gibt auch eine Bildergalerie. Die Köhlbrandbrücke ist schon ein besonderes Klettergerüst…

Vattenfall-Cyclassics – ROBIN WOOD sagt: „Tschüss Vattenfall!“

Protestaktion an der Köhlbrandbrücke in Hamburg gegen Kohle- und Atomkonzern

Mit einer Banneraktion an der Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen demonstrieren ROBIN WOOD-AktivistInnen zur Stunde bei den Vattenfall Cyclassics gegen die Energiepolitik des Kohle- und Atomkonzerns. Fünf KletterInnen haben am Morgen die Hängekonstruktion der Brücke erklommen und in rund zwanzig Metern Höhe Protestbanner entrollt. Sie fordern: „Umsatteln – Ökostrom statt Kohle und Atom“. Nach breiter öffentlicher Kritik organisiert Vattenfall das Cyclassics-Radrennen in diesem Jahr zum letzten Mal.

„Vattenfall hat sich 20 Jahre lang bemüht, durch das Sponsoring des Radrennens sein Image aufzupolieren. Offenbar überzeugt dieses Greenwashing des Klimakiller- und Atomkonzerns niemanden mehr. Vattenfall gibt dieses Sponsoring auf – und das ist gut so. Tschüss Vattenfall!“, sagt Carli Freudenberg von ROBIN WOOD Hamburg.ROBIN WOOD übt gemeinsam mit vielen anderen Organisationen seit Jahren öffentlich Druck auf den Konzern aus, weil er die Energiewende behindert. Die Proteste wirken.

Vattenfall steht für eine anachronistische Energiepolitik, in der wenige Konzerne mit Großkraftwerken und einer Stromerzeugung auf Basis von Kohle und Atom den Markt beherrschten. Doch diese Macht schwindet mit zunehmendem Erfolg der Erneuerbaren Energien.

Seine maroden Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel musste der Konzern stilllegen. Tausende KundInnen wechselten zu Ökostrom-Anbietern.

Hartnäckiger Widerstand, unterstützt durch ROBIN WOOD-BaumbesetzerInnen sowie Gerichtsverfahren zwangen Vattenfall, die Pläne zum Bau einer Fernwärmetrasse für das Steinkohlekraftwerk Moorburg aufzugeben.

Inwieweit Vattenfall für das Kraftwerk Moorburg Kühlwasser aus der Elbe entnehmen darf, ist weiterhin Streitgegenstand vor Gericht. Die Chancen für den Konzern haben sich durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes zur Wasserrechtsrahmen-Richtlinie jüngst verschlechtert.

Sowohl durch die Nutzung des Kühlturmes als auch durch die fehlende Wärmeauskoppelung sinkt der Wirkungsgrad. Das Kraftwerk ist ineffizient, unrentabel und schon heute – bei Baukosten von drei Milliarden Euro – eine gigantische Investitionsruine. Vattenfalls PR-Strategie, sich als guter Nachbar zu geben, ist nicht aufgegangen. Wie wenig Rückhalt der Konzern in der Bevölkerung hat, zeigte der Volksentscheid im September 2013 über die Rekommunalisierung der Netze, den Vattenfall verlor.

Vattenfall hat sich inzwischen in Hamburg auch aus anderen Sponsoring-Aktivitäten wie den Vattenfall-Lesetagen zurückgezogen. Kreative Alternativveranstaltungen hatten gezeigt, dass engagierte Leute die Lesetage besser selbst und ohne Atomstrom machen.

ROBIN WOOD fordert den schwedischen Staatskonzern auf, nicht bloß PR und
Marketing neu auszurichten, sondern sein Kerngeschäft. Das heißt: Schluss mit Strom aus Kohle- und Atom!

Mehr Energiewende-Infos unter: https://www.robinwood.de/energie

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Update v. 23.8.15, 15:10 Uhr

Die KletterInnen sind wohlbehalten am Boden. Die Aktion ist beendet. Tschüss Vattenfall!