In Fukushima ist die Situation längst nicht unter Kontrolle, ein atomarer GAU ist nicht zu kontrollieren. Die Katastrophe hast eigentlich erst begonnen. Die Opfer haben aber ein Problem: Radioaktivitiät ist nicht zu sehen und tötet langsam. Drei Jahre nach dem Beginn der Katastrophe gehen kaum noch Menschen auf die Straße. Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe und der noch kommenden Folgen, ein Armutszeugnis! Und die Heuschelei geht weiter… Im Radio ist in diesen Tagen immer wieder von Katastrophenschutz – die Evakuierungszonen werden in Deutschland in den Plänen auf 20 Kilometer erweitert. 20 Kilometer… wie lächerlich und realitätsfremd! Als wäre der Schutz vor einer atomaren Katasptrophe möglich ! Sicher ist nur das Risiko… doch, das risiko wird nicht einmal versichert, damit der Atomstrom billig bleibt. Eine Verischerung wäre nicht bezahlbar…
Zum Fukushima-Jahrestag 2014 hat es hier un dort ein paar Aktionen geben. Hier ein Bericht von Robin Wood über eine Aktion in Bremen am heutigen Tag.
„Endstation Fukushima – sofort alle aussteigen!“
Mit einer spektakulären Kletteraktion an der Fassade des Bremer Hauptbahnhofs erinnern ROBIN WOOD-AktivistInnen an die Atomkatastrophe von Fukushima, die sich heute zum dritten Mal jährt. Sechs AktivistInnen erklommen heute Vormittag das Dach des Bremer Bahnhofs, zwei von ihnen seilten sich von der Fassade ab und entrollten in 30 Meter Höhe ein Transparent mit der Forderung: „Endstation Fukushima – sofort alle aussteigen!“
„Wir fordern die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen weltweit und den Stopp aller Atomtransporte!“, sagt ROBIN WOOD-Aktivistin Judith Ahlers aus Bremen.
Am 11. März 2011 begann im japanischen Atomkraftwerk Fukushima eine der schwersten Atomkatastrophen der Geschichte, bei der es in drei Blöcken des Atomkraftwerks zur Kernschmelze kam. Dabei wurden enorme Mengen Radioaktivität frei, die Luft, Wasser und Boden für viele Generationen verseuchen.
In Folge des Atomunfalls mussten bis heute weit über 100.000 Menschen das Gebiet um das Atomkraftwerk Fukushima verlassen und umgesiedelt werden. Wie schlimm auch die gesundheitlichen Folgen für viele JapanerInnen sind, zeigt sich bereits drei Jahre nach der Katastrophe an der nachgewiesenen Erhöhung von Schildrüsenkrebserkrankungen bei Kindern.
Seit Fukushima ist der „Atomausstieg“ in aller Munde – trotzdem sind in Deutschland noch neun Atomkraftwerke in Betrieb. Zudem wird in den Atomfabriken in Gronau und Lingen weiterhin Uran angereichert. Brennstäbe für Atomkraftwerke weltweit werden dort produziert. „Die Atomfabriken in Gronau und Lingen haben sogar eine unbefristete Betriebsgenehmigung und produzieren weiteren Müll für Generationen. Das ist verantwortungslos“, sagt Ahlers.
Etwa alle drei Tage fährt in Lingen und Gronau ein Atomtransport per LKW oder Bahn raus oder rein. Die zahlreichen Atomtransporte über die Schiene sind auch der Grund dafür, dass die ROBIN WOOD-AktivistInnen heute den Bahnhof als Ort gewählt haben, um ein starkes Zeichen gegen die Atompolitik zu setzen.
„Solange in Deutschland Atomtransporte rollen, Atomkraftwerke laufen und die Atomanlagen in Gronau und Lingen Uran und Brennstäbe in alle Welt exportieren, ist der von der Bundesregierung beschlossene ‘Atomausstieg’ eine Farce », sagt ROBIN WOOD-Aktivist Simon Büscher. „Wieviele Katastrophen sollen denn noch passieren, bis der Ausstieg endlich kommt?“