OB in Gewahrsam! – Konflikt um AKW- und HSL Neubau spitzt sich in Le Chefresne zu.

Plakat AktionstageLe Chefresne ist derzeit in Frankreich Hochburg des Widerstands gegen die AKW- und Stromtrassenbauten. Seit ende März sind dort Bäume, die einer neuen Stromtrasse in den Weg stehen besetzt. Überall an dem geplanten Trassenverlauf finden Aktionen statt: ob Bäume pflanzen, Spaziergänge auf Baustellen oder auch Sabotageaktionen. Vom 22. bis zum 24. Juni finden in Le Chefresne Aktionstage statt. Das hat die letzte Vollversammlung der Widerständigen gegen die THT (also HSL, für Hochspannungsleitung) beschlossen.

Ungeachtet dessen baut RTE, das Stromnetzunternehmen, weiter. Unter andrem an Zugangswege für die Bauarbeiten an der Trasse. Heute spitze sich die Situation zu Beginn der Arbeiten in Le chefresne bei einer Baustelle an der départementale Stradde D455 bei zu. Der Oberbürgermeister des Ortes, der sich mit einer Stadtverordnung gegen die Trasse wehrt und diese von RTE und Polizei eingehalten werden sehen will, wurde mit einem Bußgeld belegt, weil er sich mit weiteren Stadtabgeordneten den Baustellenfahrzeugen in den Weg stellte und dabei sein « Arrêté »(Stadtverordnung) in der Hand hielt. Die Stadtverordnung verbietet RTE, die Bauarbeiten zu beginnen, solange keine Studien über die Gefrahen von Hochspannungsleitungen auf  Mensch und Tier vorliegen – eine Häufung von Leukämie wird damit im Zusammenhang ebracht. Das Vorsorgeprinzip ist im französischen Gesetz verankert, die Verordnung wurde bislang von keinem Gericht gekippt.  RTE und die Politik aus Paris setzen sich aber einfach durch.

Die Militärpolizei nahm schließlich den Oberbürgermeister und zwie weiteren Stadtabgeordneten, darunter ein Biobauer,in Gewahrsam und brach sie zur Polizeiwache nach St Lô. Dies geschah am Mittwoch den 6. Juni 2012  gegen 11:40 Uhr.

Plakat AktionstageLe Chefresne ist derzeit in Frankreich Hochburg des Widerstands gegen die AKW- und Stromtrassenbauten. Seit ende März sind dort Bäume, die einer neuen Stromtrasse in den Weg stehen besetzt. Überall an dem geplanten Trassenverlauf finden Aktionen statt: ob Bäume pflanzen, Spaziergänge auf Baustellen oder auch Sabotageaktionen. Vom 22. bis zum 24. Juni finden in Le Chefresne Aktionstage statt. Das hat die letzte Vollversammlung der Widerständigen gegen die THT (also HSL, für Hochspannungsleitung) beschlossen.

Ungeachtet dessen baut RTE, das Stromnetzunternehmen, weiter. Unter andrem an Zugangswege für die Bauarbeiten an der Trasse. Heute spitze sich die Situation zu Beginn der Arbeiten in Le chefresne bei einer Baustelle an der départementale Stradde D455 bei zu. Der Oberbürgermeister des Ortes, der sich mit einer Stadtverordnung gegen die Trasse wehrt und diese von RTE und Polizei eingehalten werden sehen will, wurde mit einem Bußgeld belegt, weil er sich mit weiteren Stadtabgeordneten den Baustellenfahrzeugen in den Weg stellte und dabei sein « Arrêté »(Stadtverordnung) in der Hand hielt. Die Stadtverordnung verbietet RTE, die Bauarbeiten zu beginnen, solange keine Studien über die Gefrahen von Hochspannungsleitungen auf  Mensch und Tier vorliegen – eine Häufung von Leukämie wird damit im Zusammenhang ebracht. Das Vorsorgeprinzip ist im französischen Gesetz verankert, die Verordnung wurde bislang von keinem Gericht gekippt.  RTE und die Politik aus Paris setzen sich aber einfach durch.

Die Militärpolizei nahm schließlich den Oberbürgermeister und zwie weiteren Stadtabgeordneten, darunter ein Biobauer,in Gewahrsam und brach sie zur Polizeiwache nach St Lô. Dies geschah am Mittwoch den 6. Juni 2012  gegen 11:40 Uhr.


Update 10.6.: der OB und 5 weitere Personen wurden nach 12 Stunden aus dem Gewahrsam entlassen.
Am Freitag abend beschloss der Stadtrat der Gemeinde von le Chefresne (320 Einwohner), die kommenden Legislativ-Wahlen (Parlamentswahlen) zu boykottieren. Aus Protest gegen die Ingewahrsamnahme des Oberbürgermeisters und die Politik der Regierung, die sich gegen die Stadtverordnung durchsetzt. Die Stadtverordnung hat noch Gültigkeit, dagegen wurde juristisch nicht vorgegsangen. Sie besagt, dass keine Hochspannungsleitung in weniger als 500 Meter  Entfernung von Häusern gebaut werden darf.
Der Prefet ordnete daraufhin die Zwangsdurchführung der Legislativ-Wahlen.
Der Stadtrat ließ nicht lange auf seine Antwort warten: der gesamte Stadtrat tritt aus seiner Funktion zurück. Die muss die Behörde innerhalb von 30 Tagen zur Kenntnis nehmen.
Das heißt: es werden Neuwahlen stattfinden.  « Wir treten zurück, weil wir unter den aktuellen Bedingungen nicht arbeiten können. Dass wir erneut kandidieren kommt nicht in Frage » erläuterte der OB Jean-Claude Bossard.

Zeitung Liberation zum Geschehen

Die Blockade der Baustelle, an der sich ca. 50 Personen beteiligten,  wurde von der Polizei gegen 12:30 Uhr aufgelöst und zehn Personen zur Personalienfeststellung mitgenommen.

Seit 13 Uhr beraten die AktivistInnen über die Situation. „Widerstand ist nicht zwecklos! Viele kleine Nebenflüsse machen große Flüsse“ heißt es von dort.

Jede Unterstützung ist willkommen, die Parole heißt „nicht zurückrudern, niemals aufgeben“

Kommt zu den Aktionstagen am 22. und 24. Juni 2012 nach Le Chefresne! (Eichhörnchen fährt hin 🙂

 Infos auf Französisch auf http://valognesstopcastor.noblogs.org/


Festnahme OB

kurz vor der Festnahme von Jean Claude Bossard, der Oberbürgermeister von Le Chefresne

Während dessen hat das Gericht in Caen in der Schadenersatzklage eines Bauers gegen RTE zwei Sachverstädigergutachten über die Auswirkungen von einer HSL-Trasse auf die Rinder des Hofes bestellt. Es wird vermutet, dass die Tiere darunter leiden und deswegen früher sterben oder häufiger erkranken. (Meldung auf Französisch)

Festnahme
die Festnahme

———————–

An dieser Stelle auch ein solidarisches Grußwort an die AktivistInnen, die sich im November 2011 in Valognes dem Castortransport nach Gorleben in den Weg stellen , die Abfahrt des Transportes verzögerten und nun mit den Repressionsbehörden zu tun haben.

Die AktivistInnen, die in erster Instanz verurteilt wurden, gehen in Berufung. Währenddessen ermittelt die Polizei weiter. Immer wieder bekommen engagierte AtomkraftgegnerInnen Vorladungen der Polizei. In Frankreich muss man bei einer polizeilichen Vorladung erscheinen (großer Unterschied zu Deutschland, wo man die Ladung ignoroeren kann und auf jedne Fall sollte!). Derzeit werden die Vorgeladenen bei ihrer Ankunft auf der Polizeiwache gleich für einige Stunden in Gewahrsam genommen, Hausdurchsuchungen finden statt. Der Atomstaat zeigt seine Zähne.

Der Widerstand wird sich aber nicht einschüchtern lassen. Solidarität ist unsere Waffe. Meine Vernetzung- und Informationsarbeit sehe ich hier als wichtiges Glied der Widerstandskette!

Eine Eichhörnchen-Nachricht, zusammengefasst aus den Informationen aus Frankreich. 6.6.2012 um 14 Uhr.