Kaum aus Frankfurt zurück, schon die nächste Aktion – dieses mal gegen den Klimakiller Vattenfall. Ganz frech haben wir vor dem Eingang des Restaurants, wo das Vattenfall-Treffen statt fand, Stellung genommen. Ich bin ganz schön platt müde… Da es sich um eine Busines MEDIA night handlet, hatte Vattenfall die Presse eingeladen. Diese musste das Treffen nach 2 Stunden verlassen und konnte unseren Protes wahrnehmen und in Ruhe fotografieren… Danke Vattenfall.
Hier die Meldung von Robin Wood mit Bildern
Die „Vattenfall Business Media Night“ lief heute Abend in Hamburg anders ab, als sich Vattenfall das wohl gewünscht hat: AktivistInnen gegen die Atom- und Kohlepolitik des Konzerns, darunter zwei ROBIN WOOD-KletterInnen auf einem Tripod, empfingen die zahlreichen Gäste aus Medien, Wirtschaft und Politik vor einem Nobel-Restaurant am Hamburger Hafen mit Trillerpfeifen und Tranparenten.
Die AktivistInnen kritisieren die Lobby- und Greenwash-Aktivitäten des Klimakiller- und Atomkonzerns und fordern eine Energieversorgung ohne Kohle und Atom sowie die vollständige Rekommunalisierung der Netze in der Hansestadt.
„Vattenfall steht in Hamburg mächtig unter Druck: Das 1600-Megawatt-Kohlekraftwerk in Moorburg, das 2014 in Betrieb gehen soll, stößt auf breiten Widerstand. Die Kritik am Atomkurs des Konzerns ist seit der Katastrophe von Fukushima so stark wie nie zuvor. Und wird der Volksentscheid im September gewonnen, müsste der Konzern die Energienetze komplett abgeben“, sagt ROBIN WOOD-Aktivistin Cécile Lecomte. „Mit kostspieligen Events wie heute Abend will Vattenfall die Entscheider auf seine Seite ziehen. Dieses Lobbying und Greenwashing wollen wir öffentlich machen und durchkreuzen.“
Vattenfall ist der Energiewende im Weg. 80 Prozent des von Vattenfall erzeugten Stroms stammt aus Braunkohle. Das riesige, neue Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg schreibt für Jahrzehnte eine extrem klimaschädliche Energieversorgung fort, für die in den Herkunftsländern der Kohle Raubbau an der Natur und Menschenrechtsverletzungen begangen werden. Aus Protest dagegen gab es erst kürzlich während des Hafengeburtstages eine Blockade des Bündnisses gegenstrom13 mit Schiffen auf der Elbe.
Selbst nach der Fukushima-Katastrophe hält Vattenfall unbelehrbar weiter an seinem Atomkurs fest. In Schweden, wo der Energieriese an sieben Atommeilern beteiligt ist, setzt er auf Laufzeitverlängerung. In Deutschland ist er am AKW Brokdorf sowie an den inzwischen stillgelegten Schrottreaktoren Krümmel und Brunsbüttel beteiligt und geht mit Klagen gegen den Atomausstieg vor. Vattenfall spekuliert darauf, vor dem Bundesverfassungsgericht und vor dem Schiedsgericht ICSID, Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe für die Reststrommengen durchsetzen zu können, die das AKW Krümmel nicht mehr produzieren konnte. Zahlen müsste dann der Steuerzahler. Das ist auch der Grund dafür, warum Vattenfall noch immer keinen Antrag auf Rückbau des AKW Krümmel gestellt hat, während dies für andere Meiler längst passiert ist.
Der Betrieb der Atomanlagen ist immer auch mit Atomtransporten verbunden. Wie gefährlich die werden können, hat kürzlich die Beinahe-Katastrophe durch den Brand an Bord des Atomfrachters „Atlantic Cartier“ im Hamburger Hafen gezeigt.
„Mit einem Konzern, der für ewig hochradioaktiv strahlenden Müll, gefährliche Atomtransporte, Klimaschäden, großflächige Naturzerstörung und Vertreibung verantwortlich ist, lässt sich nicht gut Häppchen essen“, sagt Aktivist Martin Placht. „Wir wollen, dass Vattenfall jeden Rückhalt in Hamburg verliert und den Weg endlich frei gibt für eine klimaverträgliche und demokratisch kontrollierte Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energien.“