Am gestrigen Tag stiegen Robin Wood Aktivist*innen der Großbäckerei-Firma BackWerk auf’s Dach. Eine gelungene Aktion. Die Großbäckerei ist eine der wenigen Firmen, die trotz Aufforderungen durch Robin Wood und der aktuellen gesellschaftlichen Debatte um Wegwerfbecher und die Verschwendung von Ressourcen wie Papier ihren Kunden keinerlei Möglichkeit einräumt, das eigene mitgebrachte Geschirr zu nutzen. Selbst die größeren bekannten Fastfoodketten bieten inzwischen ihren Kunden an, den mitgebrachten Becher zu nutzen. Fastfood finde ich natürlich auch ohne Wegwerfbecher aus anderen Gründen nach wie vor untragbar. Die gestrigen Aktion zielte auf nur einen Aspekt der Konsumgesellschaft. Sie hat ihren – auch wenn so bescheidenen – Ziel erreicht: Die Firma BackWerk, die bislang die Forderungen ignorierte, hat reagiert und Robin Wood eine Antwort geschickt – es dürfte in absehbare Zukunft Änderungen geben. Die Aktion wurde durch das ZDF, dass eine Doku, die 2017 ausgestrahlt wird dreht, begleitet. Im Folgenden übernehme ich die Presse Mitteilung von Robin Wood, die Bilder sind von Robin Wood – außer die Bilder aus der Luft, die sind vom Eichhörnchen.
Pressemitteilung von ROBIN WOOD vom 28.11.2016
Vier ROBIN WOOD-AktivistInnen erklimmen zur Stunde (10:30 Uhr) die Zentrale der Bäckereikette BackWerk am Rande des Kennedyplatzes in Essen. Sie entrollen dort zwei Banner mit den Aufschriften „Kein MüllBERG bei BackWERK” und „Tschüss Wegwerfbecher ». Weitere AktivistInnen informieren PassantInnen über Waldzerstörung für Wegwerfprodukte und sammeln Protestunterschriften.
„Wir steigen BackWerk heute aufs Dach, weil wir das Ende der Wegwerfbecher fordern – damit kein Baum mehr für ein Wegwerfprodukt gefällt werden muss. Solange sich das Unternehmen weiter auf Kosten von Mensch und Umwelt bereichert, hat es mit unserer Kritik zu rechnen », sagt ROBIN WOOD-Kletterer Christoph Podstawa.
ROBIN WOOD nimmt BackWerk in den Fokus, weil das Unternehmen als Marktführer im Bereich der SB-Bäckereien mit über dreihundert Filialen voll auf Einweggeschirr setzt und bislang – trotz wiederholter Protestaktionen und anders als Mitbewerber – keinerlei Anstrengungen unternimmt, dies zu ändern.
Wegwerfbecher sind das Paradebeispiel für Ressourcenverschwendung zum Schaden von Wäldern, Klima und Umwelt. Sie sind durchschnittlich nur 15 Minuten im Einsatz, bevor sie im Müll oder auf dem Gehweg landen. Aufgrund lebensmittelrechtlicher Gründe können sie nicht aus Recyclingpapier hergestellt werden. Darüber hinaus sind die Pappbecher mit Kunststoff verklebt, so dass sie kaum recycelt werden können. Mit über 100.000 Tonnen Müll pro Jahr rangiert der Bechermüll noch vor dem der Plastiktüte.
„Eine umweltfreundliche Zukunft braucht keine Wegwerfprodukte. Ein Pappbecher wird nach 15 Minuten weggeschmissen. So wird über Jahrzehnte gewachsenes Holz verschwendet. Ein expandierendes Unternehmen wie BackWerk muss sich seiner Verantwortung für Mensch und Umwelt bewusst werden und endlich auf Mehrwegsysteme umsteigen“, sagt ROBIN WOOD-Waldreferent Jannis Pfendtner.
Die Umweltorganisation fordert von BackWerk, für sitzende Gäste Teller und Tassen anzubieten. Außerdem sollte BackWerk die Befüllung von mitgebrachten Mehrwegbechern nicht nur erlauben, sondern auch Rabatt darauf geben und für Mehrwegbecher als nachhaltige Alternative werben.
ROBIN WOOD setzt sich in seiner „Rächer der Becher“-Kampagne für das Ende der Wegwerfbecher und für ein bundesweites, verbraucherfreundliches Pfandsystem mit Mehrwegbechern ein.