Urantransport auf dem Weg von Hamburg nach Frankreich?

Am heutigen Tag wurde – Dank Beobachtungen – ein neuer Atomtransport bekannt. Der Bahntransport wurde in Hamburg gesichtet. Er hat offensichtlich Uranerzkonzentrat geladen. Der Uran wurde möglicherweise auf einen russischen Schiff nach Hamburg transportiert. Sein Ziel könnte die Uranfabrik Comurhex  bei Narbonne in Frankreich sein – der Transport erfolgt in der Regel über den Güterbahnhof Gremberg bei Köln, der Grenzübergang ist meistens Perl – Apach.

Ich gebe hier eine Zusammenfassung der Beobachtungen wieder.

Am heutigen Tag wurde – Dank Beobachtungen – ein neuer Atomtransport bekannt. Der Bahntransport wurde in Hamburg gesichtet. Er hat offensichtlich Uranerzkonzentrat geladen. Der Uran wurde möglicherweise auf einen russischen Schiff nach Hamburg transportiert. Sein Ziel könnte die Uranfabrik Comurhex  bei Narbonne in Frankreich sein – der Transport erfolgt in der Regel über den Güterbahnhof Gremberg bei Köln, der Grenzübergang ist meistens Perl – Apach.

Ich gebe hier eine Zusammenfassung der Beobachtungen wieder.

Hamburg: Uranerzkonzentrat-Transport aus Russland über den Hamburger Hafen am 09.01.14
 

 

Zusammenfassung:

 

Am 09.01.14 um 16:30 Uhr (MEZ) überquerte im Hamburger Hafen (Kleiner Grasbrook) ein mit radioaktiver Fracht (20 Container mit Uranerzkonzentrat) beladener Güterzug den unbeschrankten Bahnübergang (mit Warnblinklicht) an der Straße « Veddeler Damm ». Dabei wurden nach erster Einschätzung zwischen 400 und 500 Tonnen Uranerzkonzentrat (Bruttomasse) befördert.

 

Der Zug kam aus dem Süd-West Terminal derC. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG und fuhr weiter in Richtung des Güterbahnhofs Hamburg-Süd, wo er anschließend (16:45 Uhr MEZ) rangierte. Eine Transportsicherung gab es nicht.

 

Über den Weitertransport desUranerzkonzentrates (U3O8) ist hier nichts bekannt, möglicherweise(!) wird es auf dem Schienenweg nach Frankreich zu einer Urankonversions-Anlage (z.B. der Comurhex in Narbonne) befördert, um daraus Uranhexafluorid (UF6) herzustellen.

 

 

Zugbeschreibung:

 

1 x verkehrsrote dieselangetriebene Rangierlok der DB (Lok-Nummer: 261 100-2), 5 x Wagen mit je vier Containern

 

 

Beschreibung der Container:

 

20 x 20-Fuß Container, in unterschiedlichen Farben (dunkelblau, hellgrün, beige, braun und dunkelrot), teilweise mit verwitterten Firmenlogos (u.a. Triton). Die Container waren augenscheinlich schon älter.

Jeder 20-Fuß Container hatte an allen vier Seiten ein Gefahrensysmbol für Radioaktiviät. Das Gefahrensysmbol in Form einer Raute war im oberen Feld gelb mit dem Symbol für radioaktive Strahlung, im unteren weißen Feld befand sich die Aufschrift « RADIOACTIVE III », « LSA-1 », so wie eine Angabe der Aktivität in Giga Becquerel. Ganz unten befand sich die Gefahrennummer 7.

 

An den Containern befanden sich zudem die Gefahrensymbole für « umweltgefährdend », nicht(!) jedoch für « spaltbar ».

An den Seiten der Container befanden sich zusätzlich ein orangefarbenes Rechteck mit der UN-Nummer 2912 in schwarzer Schrift. – Die UN-Nummer 2912 steht für Uranerzkonzentrat, oder nicht angereichertes Urandioxid.

An mindestens zwei Containern befand sich eine Klarsichthülle, in denen sich ein DIN A4 Blatt mit dem Text « Do not run down a hill » befand, unter diesem eine weitere Klarsichthülle, in denen sich ein DIN A4 Blatt mit augenscheinlich kyrillischen Buchstaben befand.

 

 

Beschreibung der Transportwagen:

 

Bei diesem Transport wurden insgesamt fünf Gelenk-Containertragwagen, Bauart: Sggmrs(?), eingesetzt, die jeweils mit vier 20-Fuß Containern beladen waren. Die Gelenk-Containertragwagen hatten drei Drehgestelle mit je zwei Achsen, wobei das mittlere ein sogenanntes « Jakobs-Drehgestell » war. Auf einem « Jakobs-Drehgestell » stützen sich zwei aufeinanderfolgende Fahrzeugwagenkästen zugleich ab. Das Drehgestell befindet sich also direkt unter dem Übergang zweier dauerhaft damit gekoppelter Wagen. Dadurch können diese etwa 34 Meter lagen Transportwagen auch engere Kurvenradien durchfahren.

 

 

Vor der Abfahrt des Uranerzkonzentrat-Transportes auf dem Schienenweg

 

Die mit den zwanzig Containern beladenen Wagen befanden sich vor der Abfahrt des Zuges am 09.01.14 abgestellt auf dem Gelände der C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG, dem Betreiber des Süd-West Terminals im Hamburger Hafen, auf einem Gütergleis, daß zu dessen Kaianlagen am Steinwerder Hafen führt. (Es gibt dort auch ein Gütergleis, was zu den Kaianlagen des Süd-West Terminals am Südwesthafen führt, dort befanden sich die Güterwagen jedoch nicht.)

 

Von der dieselangetriebenen Rangierlok der DB (Lok-Nummer: 261 100-2) wurden die Waggons mit den Containern und der radioaktiven Fracht zunächst bis kurz vor Ausfahrt des Firmengeländes an der Straße « Am Windhukkai »/ »Kamerunweg »und dem dortigen unbeschrankten Bahnübergang (mit Warnblinklicht) gezogen.- Anschließend wurde die Rangierlok abgekoppelt und die Güterwagen mit dem Uranerzkonzentrat blieben dort stehen. – An der Straße « Kamerunweg »standen die fünf Gelenk-Containertragwagen dann in geringer Entfernung (zwei bis drei Meter), nur durch einen hohen Maschendrahtzaun mit Stacheldraht, vom dortigen Gehweg an der Straße getre
nnt. – Die Rangierlok holte anschließend mehrere unbeladene Flachwagen (Bauart: Res) aus tschechischer Herkunft auf einem weiteren Stichgleis, außerhalb des Geländes des Süd-West Terminals, ab und beförderte sie zum Güterbahnhof Hamburg-Süd. – Etwas später kam die Rangierlok dann zurück, um den Güterzug mit dem Uranerzkonzentrat auf dem Gelände der C. Steinweg (Süd-West Terminal) GmbH & Co. KG abzuholen.

 

Um 16:30 Uhr (MEZ) überquerte der mit 20 Containern Uranerzkonzentrat  beladene Güterzug den unbeschrankten Bahnübergang (mit Warnblinklicht) an der Straße « Veddeler Damm » mit Fahrtrichtung auf den Güterbahnhof Hamburg-Süd. – Um 16:45 Uhr (MEZ) rangierte der Güterzug bereits auf dem Güterbahnhof Hamburg-Süd.

 

 

Uranerzkonzentrat-Transport mit dem russischen Frachter ‘Vasiliy Shukshin’

 

Dieser Uranerzkonzentrat-Transport erfolgte recht wahrscheinlich mit dem russischen Frachter ‘Vasiliy Shukshin’ (IMO-Nr.: 9057288, MMSI: 256179000, Rufzeichen: 9HNH8, Baujahr: 1995, Flagge: Malta) aus St.Petersburg/Russland über den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) in den Hamburger Hafen zum dortigen Süd-West Terminal.

 

Das etwa 90 Meter lange Küstenmotorschiff ‘Vasiliy Shukshin’ hatte zuvor am 03.01.14 gegen 16:37 Uhr (UTC) im Ekateringofskiy Basseyn im Hafen von St.Petersburg/Russland mit dem Fahrtziel Hamburg abgelegt. – Recherchen haben ergeben, daß Atomtransporte auf dem Seeweg aus St.Petersburg nach Hamburg über einen Kai am Ekateringofskiy Basseyn in St.Petersburg durchgeführt werden.

Am 07.01.14, um 15:33 Uhr (MEZ) befand sich der Frachter am Eingang des NOK in Kiel-Holtenau, festgemacht in den südlichen Schleusen. – Aus den Aufnahmen einer Webcam um 15:50 Uhr (MEZ) und 15:55 Uhr (MEZ) an den südlichen NOK-Schleusen in Kiel-Holtenau war ersichtlich: Die ‘Vasiliy Shukshin’ befördert keine Landung an Deck.

Am 07.01.14, um 23:13 Uhr (MEZ) war das Schiff in Brunsbüttel in den östlichen NOK-Schleusen.

Am 08.01.14, um 04:42 Uhr (MEZ), legte die ‘Vasiliy Shukshin’ dann am Süd-West Terminal am Steinwerder Hafen in Hamburg an.

 

Weitere Atomtransporte mit dem russischen Frachter ‘Vasiliy Shukshin’ aus Russland in den Hafen von Hamburg

 

=> Inzwischen verdichten sich die Indizien, daß mit dem Küstenmotorschiff ‘Vasiliy Shukshin’ bereits am 08.11.13 ein Seetransport von 134,5 Tonnen (Bruttomasse) Uranerzkonzentrat aus St.Petersburg/Russland in dem Hafen von Hamburg zum Süd-West Terminal durchgeführt wurde. 

 

=> Des weiteren beförderte die ‘Vasiliy Shukshin’ aus St.Petersburg in den Hafen von Hamburg offensichtlich am 11.12.13 « unbestr. Uran-Pellets » aus der « OJSC » in « Elektrostal/RUS » mit dem Ziel « ANF Lingen« , sowie  » unbestr. BE » aus der « OJSC » in « Elektrostal/RUS » mit dem Ziel « AKW Gundremmingen« .

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Der BBU hat inzwischen eine Anfrage an die Hambuger Behörde gestellt – wir können gespannt sein….

Hier die PM vom BBU:

BBU-Pressemitteilung, am 10.01.2014


Atomtransport vom Hamburger Hafen nach Frankreich unterwegs?
(Bonn, Hamburg, 10.01.2014)

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) versucht zu klären, welches Ziel ein Güterzug mit Nuklearfracht hat, der am Donnerstag (9. Januar) im Hamburger Hafenbereich beobachtet wurde. Der Transport könnte auf dem Weg quer durch das Bundesgebiet nach Frankreich sein.

Der Hamburger Hafen ist als Drehscheibe für zahlreiche und hochgefährliche Atomtransporte bekannt. Immer wieder haben Anti-Atomkraft-Initiativen und der BBU gegen diese Transporte protestiert. Grundlegend wird ein generelles Verbot der Atomtransport gefordert – in Verbindung mit der Forderung nach der sofortigen Stilllegung aller Atomanlagen. Auch andere Regionen sind ständig von Atomtransporten betroffen, so z. B. das Münsterland, das Ruhrgebiet und das Rheinland.

Aktuell hat der BBU in Bezug auf den Zug, der am gestrigen Donnerstag in Hamburg beobachtet wurde, vier Fragen bei der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt eingereicht.

1. Welches Material wurde transportiert?
2. In welchen Mengen?
3. Woher stammt das Material?
4. Welches Ziel hat das Material?

 Der Zug mit Atomfracht wurde am Donnerstag (9. Januar) im Hamburger Hafenbereich um 16.30 Uhr in Fahrtrichtung des Güterbahnhofs Hamburg-Süd beobachtet, wo er anschließend um 16.45 Uhr rangierte. Es könnte sich bei der Nuklearfracht um Uranerzkonzentrat handeln, das in einer Urankonversions-Anlage (z.B. der Comurhex in Narbonne) zu Uranhexafluorid (UF6) umgewandelt werden soll.

Analog zu früheren Transportbeaobachtuungen könnte der Zug folgende Route haben: Hamburg, Köln-Gremberg, Apach, Woippy, Perrigny, Sibelin, Miramas, Bézier, Narbonne. Die gesamte Fahrtzeit könnte drei bis vier Tage ausmachen.

Gezogen wurde der Zug von einer roten dieselangetriebenen Rangierlok der DB. Die Lok zog 5 Waggons mit je vier Containern in unterschiedlichen Farben (dunkelblau, hellgrün, beige, braun und dunkelrot). Die Container waren augenscheinlich schon älter. Jeder Container hatte an allen Seiten ein Gefahrensysmbol für Radioaktivität. Es ist möglich, dass die Waggons zwischenzeitlich in ein
en anderen Güterzug eingekoppelt wurden.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) bittet darum, mögliche Beobachtungen des Zuges zu melden (0228-214032).

Beobachtungen, auch von anderen Atomtransporten, können auch per Internet anonym mitgeteilt werden: http://www.urantransport.de.

Weitere Informationen über Atomtransporte gibt es u. a. unter https://www.nadir.org/nadir/initiativ/sand.