Plutonium gilt als besonders gefährlich. Die kleinsten Mengen können Krebs auslösen, das Zeug ist zum Atombomben bauen geeignet. MOX-Brennelement, bestehend aus Uran und Plutonium werden in manchen Atomkraftwerke eingesetzt. Deren Einsatz gibt ebenfalls als höchst gefährlich. Der Reaktor lässt sich im Betrieb noch schlechter kontrollieren, die abgebrannten Brennelemente sind nach dem Einsatz im Reaktor noch strahlender als konventionellen Brennelemente. Atomkraftbetreiber wie EON beharren aber trotzdem auf den Einsatz solcher Brennstäbe. Weil MOX-Brennelemente gefährlich sind und deren Einsatz deutlich zeigt, dass der Atomausstieg nur auf dem Papier gilt, wurde am Wochenende in Nordenham und Grohnde gegen den jüngsten Transport demonstriert. Verhindern konnten die AtomkraftgegnerInnen diesen Transport nicht. Über Tausend Polizeibeamten samt Räumpanzer, Hubschrauber und Reiterstaffel sicherten den Transport – oder genauer gesagt die Profitinteressen der Konzerns EON. Natürlich wird der Konzern keinen Cent für diesen teuren Einsatz zahlen… Ich habe mich an den Protesten in Grohnde beteiligt und landete spontan auf einen 4 Meter hohen Tripod mitte auf die Zufahrtsstraße. Andere AktivistInnen ketteten sich mit Fahrradschlößern an einem Gestell darunter,
Verhindern konnten wir den Transport nicht. Ein Zeichen haben wir aber gesetzt und durch entschlossenem Protest viel Öffentlichkteits- und Aufklärungsarbeit geleistet. Der Transport hätte ohne „Schutz“ der Polizei nicht statt finden können. Der Transport ist schließlich über für Schwertransporte nicht geeignete Wirtschaftswege in das AKW gefahren – die Hauptzufahrtsstrasse war durch unsere spontane Tripod Aktion gesperrt. Von Beginn an, wurde seitens von EON und Polizei alles dafür gemacht, den Transport geheim zu halten und den Protest zu erschweren. Der Transport-Zeitpunkt und seine Route wurden geheim gehalten (selbst Ortungssystem des Schiffes wurde entgegen aller Sicherheitsvorschriften wurde abgeschaltet), was eine Mobilisierung für Aktionen gegen den Transport deutlich erschwerte.
Am Ende wurde aber so viel wie nie zuvor über einen solchen Transport berichtet. Unser Hauptziel haben wir also erreicht.
Ich bin nach über 30 Stunden in der Kälte und Nässe im Freien fast ohne Schlaf durch und durch erschöpft – der MOX-Transport traf erst heute Nacht kurz vor eins ein…. Aber zufrieden. Es war die Gelegenheit, spontan mit anderen Aktivisten eine Aktion auf die Beine zu stellen, neue engagierte Menschen kennen zu lernen, neue Erfahrung zu sammeln.
Wir sehen uns in November beim nächsten MOX-Transport nach Grohnde. Und bis November bleibt Atomausstieg Handarbeit: heute hat wieder ein Urantransport die Urananreicherungsanlage Gronau Richtung Frankreich verlassen, über den Hamburger Hafen wird immer wieder Uran für die Brennelemente Fabrik Lingen (oder für die Schweiz und Frankreich) angeliefert, etc. Das nenne ich nicht Atomausstieg! Die Gefahr lauert überall. Wir bleiben wachsam! Wer kämpft kann gewinnen! Seid aktiv statt Radioaktiv!
Müde Eichhörnchen Grüße
Ein paar Presseberichte:
– Die Polizei…
– Wesebergland Nachrichten (1) (2) (3)
– HAZ