Quelle: Ende Gelände (Titelbild auch)
Gemeinsam gegen die dreckige Lüge vom sauberen Erdgas vom 22.-24. September 2023 auf Rügen!
LNG zerstört Ökosysteme, Lebensgrundlagen von Menschen weltweit und all das unter dem Deckmantel der Energiesicherheit für die Industrieländer. Wir sagen: Ende Gelände! Think globally, block locally! Kommt am Wochenende vom 22.-24. September 2023 für Aktionen nach Rügen!
Im Hafen von Mukran auf Rügen soll das größte LNG-Terminal Europas entstehen. Bereits im Sommer 2023 ist der geplante Baubeginn: Ein riesiges mobiles Terminal (genannt FSRU: „Floating Storage and Regasification Unit“) soll angeschifftes fossiles Gas aus aller Welt annehmen, umwandeln und lagern. Von dort soll das Gas durch neu verlegte Pipelines am Grund des Ökosystems Greifswalder Bodden ans Festland gepumpt und ins Gasnetz eingespeist werden. Mitten in der Klimakrise wird damit weiter fossile Infrastruktur ausgebaut, Menschenrechtsverletzungen bei der Gasgewinnung und Naturzerstörung in Ostseeschutzgebieten werden in Kauf genommen.
Und wozu das Ganze? Von Seiten der Gas-Lobby und des Wirtschaftsministeriums heißt es, wir bräuchten dieses Gas dringend, um Energiesicherheit herzustellen. Analysen, u.a. der Deutschen Umwelthilfe e.V., widersprechen hier jedoch: Es gibt keine Not! Mit den Bau-Vorhaben der Bundesregierung, ganze zwölf LNG-Terminals zu errichten, werden massiv Überkapazitäten geschaffen und regenerative Energien blockiert! Der Vorwand einer Gasmangellage dient der Gas-Industrie, die massive Profite erwartet – etwa durch Langzeitlieferverträge mit zweifelhaften Geschäftspartnern wie Qatar. Damit schafft die Bundesregierung Tatsachen: Denn LNG zu importieren heißt, die Klimakrise massiv anzuheizen!
LNG ist nicht nur unnötig, sondern eine echte Gefahr fürs Klima: Bei Erzeugung, Transport und Verarbeitung von LNG entweicht Methan – als Treibhausgas 80-mal schädlicher als CO2. Diese Emissionen machen die deutschen Klimaziele, die ohnehin nicht ausreichen, unerreichbar!
Und das ist nicht das einzige Problem: Rund um den Globus werden Erdschichten aufgefrackt, um an Flüssiggas zu kommen. Fracking ist eine extrem umweltschädliche Methode, bei der für den Profit deutscher Konzerne verheerende wirtschaftliche, gesundheitliche und soziale Folgen in den Förderregionen in Kauf gennommen werden. Chemikalien gelangen ins Grundwasser, Umweltschützer*innen aus indigenen Gemeinschaften, die sich der Industrie in den Weg stellen, werden verfolgt und ermordet. Ihr Land wird zur Profitmaximierung der fossilen Konzerne vergiftet und verwertet. Dazu kommt: Die hohe Nachfrage aus Europa lässt die Gaspreise explodieren, wodurch es in Ländern des Globalen Südens zu Stromausfällen kommt.
Kurz gesagt: Fossile Energie ist untrennbar mit Neokolonialismus verbunden. LNG ist keine Ausnahme!
Der Weltklimarat sagt, dass uns nicht einmal drei Jahre bleiben, das Ruder herumzureißen. Also: Verhindern wir den Bau, bevor seitens der Gas-Infrastruktur Fakten geschaffen werden! Wir fordern eine radikale Wärmewende: Bezahlbare und gerechte Energie haben wir nur, wenn sie erneuerbar ist und wir ohne Konzerne und Kapitalismus global selbst darüber bestimmen.
Schreibt Euch also einen Ausflug nach Rügen vom 22. – 24. September in die Kalender – und haltet nach Updates Ausschau!