Ich vermisse Karsten, der mich liebevoll « Hoernchen » nannte. Wir konnten Stunden miteinander reden. Haben unzählige Aktionen zusammen gemacht.
Montag war die Trauerfeier im familiären Kreis, zu der ich eingeladen war. Für mich schön mit seiner Familie da gewesen zu sein. Emotional aber sehr heftig, es hat mich sehr mitgenommen. Ich denke jeden Tag an ihn, an sein Wirken, an unsere tolle Zeit zusammen und bin zutiefst traurig, dass es kein Zusammen mehr geben wird. Ich fühle mich wie gelähmt. Aber Karsten hätte das nicht gewollt, er wollte ja die Welt verändern. Also geht es weiter.
Am 26.4. um 16h auf dem Marktplatz in Lüneburg findet eine öffentliche Gedenkkundgebung für Karsten Hilsen statt. Organisiert durch , seine letzte Wohngemeinschaft und seine weitere politische Familie, unser Wohnprojekt Unfug.
Es gibt zudem eine Abschiedseite mit Gästebuch wo Botschaften hinterlassen werden können.
Karsten war bei vielen Klima Aktionen dabei. Aber er sagte immer, er sei kein Umweltaktivist, sondern Atomkraftgegner. Die Gedenkkunggebung für ihn am Tschernobyl Jahrestag ist sicher in seinem Sinne.
Und das ist meine Art zu trauern. Ihn lebendig, aktiv in Erinnerung behalten. Und sein Engagement würdigen. Er hat sich nie in den Vordergrund gedtellt, hat aber unheimlich viel getan und bewegt. Einen längeren Nachruf mit Bildern werde ich noch schreiben, denn wir haben fast 17 Jahren gemeinsamt gekämpft, gelebt. Wir hatten eine tiege Freundschaft. Darüber gibt es viel zu erzählen, denn es ist auch irgendwie ein Stück Geschichte politischer Bewegungen. Ich brauchte etwas Zeit, noch habe ich nicht genug Kraft. Aber ich habe es mir fest vorgenommen. Für einen schönen Abschied er Energie für den weiteren politischen Kampf um das Klima, gegen Atomkraft, etc. auch Karstens Sinne weiter zu führen.
Am 30. April – bis zum 10. Mai geht es in Steinfurt (NRW) mit der « Weltrevolution » weiter. wie Karsten gesagt hätte – in meinem vorletzten Gespräch mit ihm, als er gerade erfahren hatte dass der Krebs unheilbar ist, sagte er, es sei wirklich schade, dass er nicht kommen könne. Wir ( informelle Gruppe) machen ein antiatom Aktionscamp, gegen die Urananreicherungsanlage Gronau, die Atomkraft , die politische Justiz ( menschen stehen wegen Betonblock Ankett Aktion gegen Urantransport vor Gericht).