der Beginn einer langen Freundschaft – erste antiatom Aktionen (teil 1)

Ich habe Karsten im Oktober 2005 als ich nach Lüneburg kam und Anschluss zur lokalen antiatom Gruppe suchte, kennengelernt. Ich war keine 10 Tage in Lüneburg und wir haben die ersten gemeinsamen Aktionen mit der LigA (Lüneburger Initiative gegen Atomanlagen) gestartet.

Zur Übersicht: Mach´s besser, Karsten – Ein Nachruf in Text und Bild für Karten Hilsen

Ich habe Karsten im Oktober 2005 als ich nach Lüneburg kam und Anschluss zur lokalen antiatom Gruppe suchte, kennengelernt. Ich war keine 10 Tage in Lüneburg und wir haben die ersten gemeinsamen Aktionen mit der LigA (Lüneburger Initiative gegen Atomanlagen) gestartet. Das war für mich eine Ehre, denn ich lernte ihn zunächst aus Erzählungen kennen. Er kam immer und überall zu spät, schien aber eine wichtige Person zu sein, er war schließlich der Anmelder der großen Castor-Demo einen Monat später, mit mehreren tausend Menschen.

Frontbanner und Deminstrant*innen "Sofirtoge Stilllegung der Atomanlagen und der herrschenden Klasse Weltweit, und Antiatomsonne mit Schraibschlüssel in der Hand.
Große Anti-Castor-Demo, 2005 Lüneburg

Ich verstand schnell: Großdemo anmelden ist vor allem ein unsäglicher Job mit (Nicht)Kooperationsgesprächen mit Behörden, die alle Tricks anwenden, um die Versammlungsfreiheit einzuschränken, wie durch das Verbannen der Versammlung aus der Innenstadt. Karsten hatte die Ruhe inne, diesen Job zu erledigen, zur Erleichterung aller.

Ein Polizist steht vor Karsten. Karsten hält ein Plakat in der hand mit dem Porträt von G. Schröder und der Frage "Who ist the Rowdy?"
Karsten konnte gut mit der Polizei umgehen. Hier: 2013, Protestaktion in Solidarität mit inhafttierten Greenpeace Aktivist*innen vor dem Seegerichtshof in Hamburg. Mit kritik an der Gaspolitik von Putin und Schröder. Irgendwie sehr aktuell mit dem Ukrainekrieg 2022.

Er hat bei vielen Aktionen die Vermittlung zwischen Polizei und Aktivist*innen übernommen und wusste das Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit entschlossen zu verteidigen.

Karsten trägt eine rote Jacke udn eine blaue Mürtze, macht eine Handbewegung, steht der Polizei gegenüber
Karsten mit der Polizei 2015 in Hamburg. Bei einer Aktion wo auf die Demonstrationsverbote bei der COP in Paris hingewiesen wurde. Polizisten durch Plakat « ich bin keine Demonstration » verwirrt

Unsere ersten gemeinsamen Aktionen waren antiatom Aktionen. Gegen den Castor-Transport nach Gorleben (ich lasse die unschönen Bilderweg, unsere deutsch-französische Aktionsgruppe „Linda bleibt“ wurde durch die Polizei zusammen geprügelt, siehe Archiv Seite mit Bericht ) und gegen Schacht Konrad. In Form Straßentheater, Demos, Blockaden.

Straßentherater mit gelber Ronne auf Bollerwagen, Person auf Stelzen  mit Todes-Anzug und Schild Demokratie (durchgestrichen) und Schacht Konrad, wie bei dem Schild einer Stadt, in geld. Karsten spricht ins megafon
Straßentherater gegen das Atommülllager Schacht Konrad 2006 in der Lüneburger Innenstadt.
Infostand zu 20 Jahre tschernobyl in Lüneburg
Infostand zu 20 Jahre Tschernobyl in Lüneburg
Zwei menschen mit dem Rück zur Kaemra sprechen mit einem Mann. Die 2 tragen ein Kapuzi mit der Aufschrift "Trainstopping"
Infostand 2006 in Lüneburg – Trainstopping Logo, entstanden nach einer Anti-Castor-Aktion

Protest gegen AKW Neubau in Frankreich

Karsten erzählte ich vom Bau eines neuen Atomreaktors in der Normandie und wir starteten kurz darauf mit der Unterstützung von Robin Wood, eine Aktion beim Siemens Konzern in Hamburg, der am Neubau in Frankreich beteiligt war. Und ja, es war nicht ungefährlich, solch eine Aktion bei Wind und Wetter durchzuführen! Das Aufhängen des großen Banners scheiterte (jep gescheiterte Aktionen gehören auch dazu). Aber Karsten schaffte es wacker auf dem Vordach mit einer weiteren Aktivistin für die Pressebilder mit dem kleineren Banner zu stehen.

Zwei Atomfässer. Oben auf einem Vordach, 2 Menschen mit Banner "Stopp EPR Siemens Boycott"
2006, Aktion bei Siemens in Hamburg
Karsten guck von oben, er guckt vin einer Kante eines Vordach heraus. Oben ganz oben auf dem Gebäude, das Siemens Logo. Es schneit, Karsten lächelt
Aktion gegen Siemens 2006, Karsten immer guter Dinge, auch bei Wind und Wetter

Karsten war auch in Frankreich, bei der Großdemonstration gegen AKW Neubau. Die BI Lüchow Dannenberg hatte ein Bus aus dem Wendland nach Cherbourg organisiert. Wir bekamen ein 10 X 15 großes Banner mit der Aufschrift „le nucléaire tue l’avenir“ (Atomkraft tötet die Zukunft) durch Sortir du Nucléaire in die Hand gedrückt. Es wurde sich gewünscht, dass das Banner an der Demonstrationsstrecke mit 30 000 Menschen aufgehangen wird. Einzig ein großer Kran erschien uns dafür geeignet. Gesagt, getan ! Karsten, Cécile und Olivier standen mit dem großen Banner auf dem Kran, der sich sodann im Wind Richtung Demonstration drehte.

Karsten mit einem großen gelben Tur auf einem Kran über einer Stadt, im Hintergrund ganz weit unten eine demo
2006 Protest gegen EPR in Frankreich, Karsten bei der Arbeit mit dem großen Banner auf dem Kran, weit unten die Stadt und Tausende Demonstrant*innen
Großes gelbes Banner an einem Kran "Le nucléaire tue l'avenir"
Cherbourg, 2006
2 Menschen in Nebel und Wind auf dem kran
2006, Cherbourg , Karsten und Cécile auf dem Kran in Wind, und Dauerregen

Ich erinnere mich an den Dauerregen und Matsch im Camp…

Mesnchen am Lagerfeuer auf einem Camp, zelte zu sehen, es regnet
2006, Antiatom Camp in Cherbourg

Der Reaktor in Flamanville bei Cherbourg ist bis heute nicht im Betrieb. Der Bau hat 11 Jahre Verzögerung, die Kosten sind explodiert: fast 20 Milliarden Euro statt 3. (siehe auch Artikel über die Atompoltik Marcrons 2022)

Video der Aktion in Cherbourg

Video von Quer TV (nix mit Querdenker Leerdenker Schwurbler von 2021 zu tun)

Zu Teil 2: Mein Freund der Baum