Am diesem Wochenende fand im Treburer Wald bei Frankfurt ein kleines Sommercamp gegen den Flughafen.
Es fing mit einer Aktion bei der Firma Sehring Walldorf an, die große Mengen Sand für den Ausbau des Frankfurter Flughafens liefert. Die Zulieferer Firmen werden nach Meinung der AktivistInnen zu wenig in den Fokus von Protest genommen, obwohl sie durch ihre Zusammenarbeit mit Fraport und ihre eigenen wirtschaftlichen Aktivitäten erheblich zur Umweltzerstörung beitragen. Nicht nur für den Flughafenausbau werden immer wieder neue Waldflächen gerodet. Sondern auch für die Forderung des Sandes, der fürs Zubetonieren der zuvor für den Ausbau gerodeten Flächen nötig ist!
Die AktivistInnen ließen sich nicht vom strömenden regen von ihrem Protest abhalten, sie spannten ein großes Banner über die Einfahrt von Sehring. « Wir kennen kein Pardon bei Wald für Beton ».
Das Sommercamp ging am Samstag bei sonnigem Wetter mit zahlreichen Workshops, u.a. Schnupperklettern und einen Vortrag über Atomtransporte weiter. Da ich einen Abstecher nach Köln gemacht habe, wo ich für einen Redebeitrag auf einer « Freiheit statt Angst » Demo eingeladen war, konnte ich nicht teilnehmen. Am heutigen Sonntag wurde dann über die Geschichte und aktuelle Perspektive des Widerstandes gegen den Frankfurter Flughafen erzählt und ausgetauscht. Das Sommercamp fand im Treburer Wald statt, weil demnächst dort gerodet werden soll, für den Bau eines Autobahnzubringers im Zusammenhang mit dem Bau des Terminals 3. Ein gut versorgter Kuchenstand sorgte für eine gute Stimmung unter den CampbesucherInnen.
Es ist nötig, Energie für den weiteren Widerstand zu tanken. Denn: der Flughafen und die enorme Zerstörungen die damit einher gehen, wachsen weiter. Die Geschichte hat – wie auch bei anderen Bewegungen – gezeigt, dass man sich auf die Politik nicht verlassen kann. Ein grüner Minister wird im Herbst den ersten Spatentisch für den Terminal 3 feiern. Einzig der Widerstand von unten hat dafür gesorgt, dass der Flughafen doch nicht so schnell gewachsen ist, wie die Fraport es sich gewünscht hätte.
Ich werde mich weiter am Widerstand beteiligen – auch wenn dieser nicht alles verhindern konnte und kann. Schön wäre wenn mehr Menschen im Boot wären, wenn die Menschen nicht erst dann reagieren würden, wenn die Probleme vor ihrer eigenen Haustür angekommen sind. Der Flughafen betrifft – wie auch andere absurde zerstörerischen Großprojekte – alle Menschen. Der Flugverkehr trägt erheblich zum globalen Klimawandel bei. Eine ganze Gegend wurde und wird weiter Stück für Stück abgeholzt. Und das alles im Namen vom sowas wie einem « Gott Wachstum ». Warum immer weiter wachsen, wenn die Erdressourcen begrenzt sind? Diese verrückte Politik führt nicht nur zu der Zerstörung unserer Lebensgrundlage, die Natur, sondern auch zu Kriegen um Ressourcen, die uns immer näher kommen und kommen werden. Und dann wundern sich die Menschen darüber, dass es immer mehr Flüchtlinge gibt, obwohl sie Teil des Problems sind!
Ich bin für Schrumpftum, für Entwachstum, statt Wachstum! Wenn ich nicht handelte, stimme ich der kriminellen menschenverachtenden und umweltzererstörischen Politik stillschweigend zu. Oder wie ich es gerne auf Französisch ausdrücke:
« Celui qui ne sait pas, est un imbécile, celui qui sait et ne fait rien es un criminel » (Wer nicht weiß ist ein Dummkopf, wer weiß und nicht handelt ist ein Kriminell »)
Berichte zum Camp
– FAZ
– FR