Radiobeitrag über aktuelle Entwicklungen im Antiatomwiderstand in der Normandie

Überschrift: Widerstand gegen Atomkraft- und Hochspannungsleitungsbau in Frankreich
Länge:
33 Minuten 32 Sekunden
Autorin: Cécile Lecomte
Beitragsgröße (MP3): 46 MB ( im wav-Format auch verfügbar)
Datum: Oktober 2012
Sprache:
Deutsch
Link zum Beitrag als mp3
Link zum Beitragsskript

Zusammenfassung: Vom 22. bis zum 24. Juni 2012 fand in der Französischen Normandie in Montabot unweit von Le Chefresne ein Widerstandswochenende gegen den Bau einer neuen Hochspannungsleitung statt. Dies steht im Zusammenhang mit dem 2007 begonnenen Bau eines neuen Atomreaktors vom Typ EPR in Flamanville. Die Polizei setzte Splittergranaten gegen die DemonstrantInnen ein. Es kam zu Schwerverletzten.

Überschrift: Widerstand gegen Atomkraft- und Hochspannungsleitungsbau in Frankreich
Länge:
33 Minuten 32 Sekunden
Autorin: Cécile Lecomte
Beitragsgröße (MP3): 46 MB ( im wav-Format auch verfügbar)
Datum: Oktober 2012
Sprache:
Deutsch
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Zusammenfassung: Vom 22. bis zum 24. Juni 2012 fand in der Französischen Normandie in Montabot unweit von Le Chefresne ein Widerstandswochenende gegen den Bau einer neuen Hochspannungsleitung statt. Dies steht im Zusammenhang mit dem 2007 begonnenen Bau eines neuen Atomreaktors vom Typ EPR in Flamanville. Die Polizei setzte Splittergranaten gegen die DemonstrantInnen ein. Es kam zu Schwerverletzten.
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Antiatombewegung in der Normandie – Vorgeschichte zum HSL-Kampf Teil 1/2

Ich fange meine Serie „Erlebnisse und Einblicke im Widerstand gegen HSL in Frankreich“ mit Hintergrundinformationen zum Widerstand gegen die Atomanlagen in der Normandie.

Teil1: der Standort Flamanville und der EPR Reaktor

Anhand eigener Recherchen und des Beitrages vom CRILAN (Regionales Komitee zur Information über und für den Kampf gegen die Atomkraft), der für das Widerstandswochenende gegen HSL Neubau geschrieben wurde, stelle ich die wichtigsten Hintergründe und Ereignisse zur heutigen Atompolitik in der Niedernormandie stichpunktartig dar.

Ich fange meine Serie „Erlebnisse und Einblicke im Widerstand gegen HSL in Frankreich“ mit Hintergrundinformationen zum Widerstand gegen die Atomanlagen in der Normandie.

Teil1: der Standort Flamanville und der EPR Reaktor

Anhand eigener Recherchen und des Beitrages vom CRILAN (Regionales Komitee zur Information über und für den Kampf gegen die Atomkraft), der für das Widerstandswochenende gegen HSL Neubau geschrieben wurde, stelle ich die wichtigsten Hintergründe und Ereignisse zur heutigen Atompolitik in der Niedernormandie stichpunktartig dar.
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Weiterer Polizeieinsatz gegen rebellisches Dorf – "die (Atom)Mafia setzt ihre Arbeit fort"

anti THT

Am morgigen Tag mache ich mich auf dem Weg nach le Chefresne in die Normandie.  Am Wochenende gibt es dort Aktionstage gegen den Bau einer Hochspannungsleitung, die mit einem neuen Atomreaktor (EPR) einher geht. Es ist damit zu rechnen, dass die militärische Polizei massiv Präsenz zeigt… den dem Widerstand will der Staat schon jetzt das Werkzeug nehmen: wie heute mit der rechtswidrigen Räumung des Wasserturms

Widerstand gibt es entlang des 150 Kilometer langen geplanten Trassenverlaufs. Le Chefresne ist  dabei der größte Kristallisationspunkt des Widerstandes.

Die Situation spitzt sich dort immer weiter zu. Im Wasserturm (château d’eau), der heute geräumt wurde, hatte der Verein Percy sous tension, der gegen den Bau der Hochspannungsleitung kämpft, seinen Hauptquartier. Dass der Wasserturm der Kommune gehört und der Verein im Besitz eines Mietvertrages mit der Kommune ist, interessiert die für den Einsatz zuständige Präfektur nicht. Der Ex-noch-Oberbürgermeister von Le Chefresne (Siehe Artikel über den Rücktritt vom Stadtrat), Jean Claude Bossard, bezeichnet die Handlungen von militärischen Polizei und Präfektur als „einer Diktatur würdig“. Die Situation ist in der Tat Kafkaeske – aber ernst.

anti THT

Am morgigen Tag mache ich mich auf dem Weg nach le Chefresne in die Normandie.  Am Wochenende gibt es dort Aktionstage gegen den Bau einer Hochspannungsleitung, die mit einem neuen Atomreaktor (EPR) einher geht. Es ist damit zu rechnen, dass die militärische Polizei massiv Präsenz zeigt… den dem Widerstand will der Staat schon jetzt das Werkzeug nehmen: wie heute mit der rechtswidrigen Räumung des Wasserturms

Widerstand gibt es entlang des 150 Kilometer langen geplanten Trassenverlaufs. Le Chefresne ist  dabei der größte Kristallisationspunkt des Widerstandes.

Die Situation spitzt sich dort immer weiter zu. Im Wasserturm (château d’eau), der heute geräumt wurde, hatte der Verein Percy sous tension, der gegen den Bau der Hochspannungsleitung kämpft, seinen Hauptquartier. Dass der Wasserturm der Kommune gehört und der Verein im Besitz eines Mietvertrages mit der Kommune ist, interessiert die für den Einsatz zuständige Präfektur nicht. Der Ex-noch-Oberbürgermeister von Le Chefresne (Siehe Artikel über den Rücktritt vom Stadtrat), Jean Claude Bossard, bezeichnet die Handlungen von militärischen Polizei und Präfektur als „einer Diktatur würdig“. Die Situation ist in der Tat Kafkaeske – aber ernst.

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S21-Baggerprozess – Prozessablauf und Strategie

ProzessBei Aktionen des zivilen Ungehorsams rechne ich immer mit Konzequenzen vor Gericht. Wenn es so weit kommt, verteidige ich meine Handlung. Und es geht ganz schön hart zur Sache. Für seine Handlung zu stehen heißt es für mich nicht, mich wortlos aburteilen zu lassen. Vor Gericht werden Menschen wie am Fließband abgeurteilt. Mit Gerechtigkeit hat es nichts zu tun. Viel mehr werden dadurch herrschende Verhältnisse aufrechterhalten. Mir ist es wichtig, dies aufzuzeigen und Sand im Getriebe der Urteilsfabrik zu sein. Justizkritik gehört wohl zu meinem politischen Kampf!

Aktionen führe ich nicht durch, weil sie illegal sind (manchmal weiß man ja gar nicht was es denn ist, in der dritten Dimension, wie mein Freispruch es in Steinfurt zeigte), sondern weil sie meinem Gewissen entsprechen, weil sie für mich Sinn machen. Ich denke eine Gesellschaft verändert sich schneller als ihre Gesetze. Also entsprechen für mich Aktionen des zivilen Ungehorsams nicht zwangsläufig ein Gesetzverstoß. Vielleicht eher ein Regelverstoß, eine unübliche Handlung, die man in der Regel nicht vornimmt. Wie wenn ich gegen Finanzkrise auf Bankentürme hinauf Spazieren gehe… Horizontal schaufenster-bummeln stört niemand. Aber Vertikal…

Ich will hier ein Überblick über den bisherigen Prozessablauf geben und die gestellten Anträge zur Verfügung stellen, vielleicht interessiert es andere Betroffenen!

ProzessBei Aktionen des zivilen Ungehorsams rechne ich immer mit Konzequenzen vor Gericht. Wenn es so weit kommt, verteidige ich meine Handlung. Und es geht ganz schön hart zur Sache. Für seine Handlung zu stehen heißt es für mich nicht, mich wortlos aburteilen zu lassen. Vor Gericht werden Menschen wie am Fließband abgeurteilt. Mit Gerechtigkeit hat es nichts zu tun. Viel mehr werden dadurch herrschende Verhältnisse aufrechterhalten. Mir ist es wichtig, dies aufzuzeigen und Sand im Getriebe der Urteilsfabrik zu sein. Justizkritik gehört wohl zu meinem politischen Kampf!

Aktionen führe ich nicht durch, weil sie illegal sind (manchmal weiß man ja gar nicht was es denn ist, in der dritten Dimension, wie mein Freispruch es in Steinfurt zeigte), sondern weil sie meinem Gewissen entsprechen, weil sie für mich Sinn machen. Ich denke eine Gesellschaft verändert sich schneller als ihre Gesetze. Also entsprechen für mich Aktionen des zivilen Ungehorsams nicht zwangsläufig ein Gesetzverstoß. Vielleicht eher ein Regelverstoß, eine unübliche Handlung, die man in der Regel nicht vornimmt. Wie wenn ich gegen Finanzkrise auf Bankentürme hinauf Spazieren gehe… Horizontal schaufenster-bummeln stört niemand. Aber Vertikal…

Ich will hier ein Überblick über den bisherigen Prozessablauf geben und die gestellten Anträge zur Verfügung stellen, vielleicht interessiert es andere Betroffenen!

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