Der Hambacher Forst ist vorerst gerettet. Doch der Kohleausstieg bleibt weiterhin Handarbeit. Menschen aus dem Aktionszusammenhang „Zucker im Tank“ führen immer wieder dezentrale (Besetzungs)-Aktionen auf Kohleinfrastruktur wie etwa Kohlekraftwerke durch. Vom 25. – 29. Oktober ruft „Ende Gelände“ zu einer Massenaktion auf. In der Vergangenheit gingen Tausende in die Kohlegruben, auf die Kohlebagger oder auf die Schienen der Kohlebahn.

Die Aktionsgruppe #digger ruft zur aktiven Teilnahme an den kommenden Aktionen des zivilen Ungehorsams auf.


Die Aktivist*innen erklären darüber hinaus ihre Solidarität mit der Hamburger Kampagne gegen Atomtransporte. Hamburg bleibt – trotz Lippenbekenntnissen vom Hamburger Senat und bislang nicht umgesetzter Verzichtserklärungen Hamburger Hafenunternehmen – eine Drehscheibe für Atomtransporte, die Atomanlagen weltweit mit Brennstoff versorgen. Ziviler Ungehorsam gegen die Kohle- und Atompolitik ist bitter nötig. Derzeit stehen mehrere Aktivist*innen nach mehreren Blockaden von Urantransporten im Hafen vor dem Amtsgericht Hamburg Harburg. Nicht sie, sondern die Energieriesen sollten auf die Anklagebank stehen!

Lasst uns den Druck immer weiter aufbauen und damit RWE, Vattenfall und all die Klimakiller mit ihrer fossilen Industrie ins Museum – darum unsere Wahl eines historischen Krans – bringen. Dabei soll es nicht nur darum gehen, zu erneuerbaren Energien zu wechseln, sondern auch um eine dezentrale Energieversorgung in Bürger*innenhand und ein anderes Gesellschaftsmodell jenseits vom Kapitalismus. Wir setzen nicht auf die leeren Versprechen einer Kohlekommission, sondern auf Hand- und Seilarbeit“ so die Aktivist*innen.

Nicht unerwähnt soll die Rolle Hamburgs bei der Blutkohle bleiben. Im Hamburger Hafen wird Steinkohle für Kohlekraftwerke, wie Vattenfalls Kraftwerk in Hamburg Moorburg, umgeschlagen. Diese Kohle wird oftmals „Blutkohle“ genannt, weil sie unter menschenverachtenden Bedingungen in Ländern wie Kolumbien gefördert wird. Mit der Kohleindustrie geht auch eine menschliche Katastrophe einher. Und die Menschen aus dem globalen Süden, die von der Folgen dieser Industrie, vom Klimawandel in erster Linie betroffen sind, werden an unseren Grenzen abgewiesen! Was für eine verrückte Welt. Kohle darf Grenzen passieren, Menschen nicht. Unsere Forderung heißt deshalb „Burn Borders Not Coal!“

Ort der Aktion: Historischer Kran am Kaiserkai in der Hamburger Hafencity

Weitere Informationen