Die Demonstration in Lingen am Samstag war sehr schön. Es sind 500 Menschen gekommen, es hätten ruhig ein paar mehr Menschen werden können. Aber ich glaube wir konnten unsere Botschaft gut rüber bringen. Es war viel Presse vor Ort. Ich veröffentliche ein paar Bilder, übernehme einen Kurzbericht von Robin Wood und habe ein paar Worte zum Endlagerprojekt Cigéo in Bure zugefügt. Am kommenden Wochenende gibt es eine Großdemo in Bar-Le-Duc in Frankreich.
Das AKW Emsland ist dieses Jahr seit dreißig Jahren am Netz. Das sind dreißig Jahre zu viel! Bei der Auftaktkundgebung der Demonstration vor den Toren des AKW forderten die Demonstrant*innen die endgültige Abschaltung des Kraftwerks. Das AKW Emsland befindet sich aktuell in Revision – statt es am Dienstag wieder an zu fahren, müsste jetzt die politische Entscheidung fallen, den Reaktor ausgeschaltet zu lassen.
Mit der Demonstration zogen die ca 500 Atomkraftgegner*innen aus Belgien, den Niederlanden, Russland und Deutschland vom Atomkraftwerk zu der Brennelemnentefabrik in Lingen.
Betrieben vom französischen Framatome (früher AREVA) produziert die Anlage Brennelemente für AKW in der ganzen Welt. Egal ob mit der Belieferung von Pannenreaktoren oder hoch umstrittenen Neubauten – die Brennelementefabrik in Lingen ermöglicht das Geschäftsmodell der Atomindustrie, dass Profit vor Sicherheit stellt. Dazu kommen die mit der Produktion einhergehenden risikoreichen Transporte von radioaktiven Stoffen und Brennstäben. Umso skandalöser ist es, dass die Anlage nicht vom Atomausstieg betroffen ist. Auch wenn Studien zeigen, dass die sofortige Abschaltung der Fabrik rechtlich möglich wäre, ist momentan noch nicht einmal ein Enddatum für die Produktion fest gelegt. Jetzt heißt es weiter Druck machen!
Im Anschluss an die Demonstration bekundeten einige Eulen mit einem Foto vor dem Framatome Schild der Brennelementefabrik ihre Solidarität mit dem Widerstand gegen das Atomklo in Bure. Zuvor gab es Redebeiträge unter anderem zu den Atomtransporten zwischen Deutschland und Frankreich und das internationale Anti-Atom-Camp in Narbonne vom 6. bis zum 12. August 2018 (Redebeitrag von Cécile) und es wurde ein Grußwort von Charlotte Mijeon von Sortir du nucléaire vorgelesen.
Ich habe mich außerdem sehr darüber gefreut, die Freunden aus Russland wieder zu sehen! Wladimir hat einen guten Redebeitrag gehalten. und die Musik von Gerd Schinkel war klasse. insbesondere der Hupp-Konzert (Text, mp3).
Fotos: Hanna Poddig – Außer das Bild Soli mit Bure, das Bild mit den Mitstreitern aus Russland und das Bild von meinem Redebeitrag, die sind von Robin Wood.