Abseil-Aktion gegen die A39

Wir haben eine (Abseil)Demonstration auf und an einer Brücke der A39 in Lüneburg angemeldet und durchgeführt.

Banner AUTO(durchgestrichen)Bahn mit Auto auf den Dach udn Zuglogo im Wind an einer Brücke mit 2 Kletter*innen und Demonstrant*innen auf der Brücke und Banner "Mobilitäts für alle statt Verkehr für wenige"
Abseilen über der A39 - Foto: Moritz Heck

Wir haben eine (Abseil)Demonstration auf und an einer Brücke der A39 in Lüneburg angemeldet und am 3.4.2022 durchgeführt. Nach einigem hin und her konnten wir einen Kompromis mit der Versammlungsbehörde erzielen. Andere Brücke, als geplant, nur eine Fahrtrichtung, keine Demonstrierende auf der Fahrbahn unten. Aber immerhin, das war das erste mal, dass in Lüneburg angemeldet auf der A39 demonstriert für eine ökologische Verkehrswende werden konnte! Die Atobahn GmbH die zunächst die Demo zu verhindern versucht hat, indem sie ihre Zustimmung zur Sperrung der Autobahn verweigerte und behautete die Ballustrate würde nicht geeignet sein, war not amused. Musste doch für unsere Demo sperren!

Bildergalerie

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Bilderquelle: Moritz Heck (es sei dem es ist in der Bildüberschrift anders angegeben)

Ich war im Seil (wo sonst?!) und in meinen Gedanken bei Karsten Hilsen. Karsten ist am 2. April 2022 gestorben. Ich war und bin unheimlich traurig, aber Karsten hätte dabei sein wollen, als ich ihm vor 2 Wochen im Krankenhaus besuchte und er bereits schwer krank war, witzelten wir gemeinsam darüber, dass wir sein Krankenhausbet zur Demo schieben könnten, damit er trotz schwerer Erkrankung teilnehmen kann. Karsten war begeisterter Fahrradaktivist und hat Demos u.a. für eine Ökologische Verkehrswende angemeldet und auf der Umgehungsstrasse durchgesetzt (wir musstendamals klagen). Ich war erschöpft, hatte nicht geschlafen, die Nachricht von seinem Tod hat mich in einer Schockstarre versetzt. Er war mir aber wichtig trotzdem dabei zu sein – auch für ihn. Karsten hat zuletzt beim Wohnprojekt Unfug gelebt. Unser Wohnprojekt hat eine Rede für Karsten Hilsen auf der Kundgebung gehalten. Eine Gedenkkundgebung organisieren wir außderdem für den 26. April, Infos folgen. Ich und Karsten standen uns sehr nahe, wohnten seit 2008 zusammen, in unterschiedlichen Wohngemeinschaften. haben unzähliche Aktionen gemeinsam durchgeführt. Ich vermissen ihn schon, es klafft eine große Lücke.

Hanna hat einen schönen treffenden Nachruf geschrieben

Pressemitteilung vom Klimakollektiv Lüneburg

Rund 30 Lüneburger*innen waren bei der Abseilaktion gegen den Bau der A39 und für eine sozial-ökologische Mobilitätswende am 3.4.2022 dabei. Die Aktion wurde vom KlimaKollektiv Lüneburg organisiert und fand auf der Brücke der Hamburger Straße statt. Das Besondere war, dass sich zwei Kletterinnen mit einem großen Banner von der Brücke über die Autobahn abgeseilt haben.

« Ein Umdenken in der Verkehrspolitik ist dringend erforderlich. Wir können nicht weiterhin milliardenschwere Autobahnprojekte umsetzen und den ÖPNV vernachlässigen. Das Geld, das für die Planung und den Bau der A39 verpulvert wird, könnte dafür eingesetzt werden, eine gerechte und zukunftsfähige Mobilitätswende einzuleiten. Es wird Zeit, dass wir Mobilität neu denken und alte Muster loslassen », so Theresa Berghof vom KlimaKollektiv.

Anlass für die besondere Aktion ist eine Aktionswoche gegen die geplanten Autobahnprojekte A39 und A14 vom 2.-10. April. In der Zeit finden noch zwei weitere Aktionen gegen den Neubau von klimaschädlichen Autobahnen statt: Am 2. April organisierte die « Aktionsgruppe keine A14 » eine Fahrraddemo in Wittenberge gegen die A14 und am 10. April lädt das Bündnis Verkehrswende statt Antriebswende zu einer weiteren Abseilaktion über der A39 nach Braunschweig ein. Die Organisator*innen betonen, dass der Bau neuer Autobahnen nicht mit Klimagerechtigkeit vereinbar ist, da jede neue Autobahn das Verkehrsaufkommen erhöht und damit zusätzliche CO2 Emissionen verursacht.

Mit der angemeldeten Abseilaktion wird auch gegen die Kriminalisierung von Klimaprotesten demonstriert. Die Teilnehmerinnen solidarisieren sich mit Klimaaktivistinnen, die aufgrund ähnlicher Aktionsformen Repressionen ausgesetzt sind. Die angemeldete Demonstration zeigt, dass solche Aktionen vom Versammlungsrecht gedeckt sind. Trotz Gegenwind der Autobahn GmbH, die sich zunächst unkooperativ zeigte, konnte die Aktion ohne Probleme angemeldet stattfinden.