Stellungnahmen der Deutschen Bahn via Anwalt im Schmerzensgeldverfahren um meinen Gewaltsamen ICE-Rauswurf 2020: Ableismus, Täter-Opfer Umkehr, falsche Behauptungen
Rauswurf mit Gewalt aus einem ICE
Sommer 2022: ich werde im Zuge eines Konflikt um Barrierefreiheit mit einer Schaffnerin aus einem ICE ohne Mobilitätshilfe in schmerzhafter Art und Weise geworfen. Es existiert ein Video (CN: Gewalt! Ableismus!) von diesem Vorfall. Dort erläutere ich den Kontext näher. Die Graswurzelrevolution veröffentlichte zudem ein Interview.
Klageverfahren um Schmerzensgeld, Stellungnahmen der DB
2024: meine Klage gegen die Deutsche Bahn läuft. Ich verlange Schmerzensgeld mach dem allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (also wegen der Diskriminierung). Ich habe über das Geschehen vorgetragen und Beweismittel angeboten (ua. Zeugenaussage, Bildmaterial, Ortsbegehung).
Es gab dann Schriftwechsel mit Stellungnahmen der Bahn via ihren Anwalt. Ich veröffentliche Auszüge aus der jüngsten Stellunganhme des Anwaltes, der sowohl die DB Fernverkehr AG als auch die DB Station und Service vertritt. Das Offensichtliche wird darin geleugnet, die Stellunghame strotz von Ableismus, victimblaming, Täter-Opfer Umkehr sowie Unkenntnis von den Abläufen für Reisenden mit Rollstuhl und Unkenntnis (oder nicht wissen wollen) der Rechte von Menschen mit Behinderung (u.a. UN-BRK )
(kein) hublift und (nicht) behindertengrechter Ausstieg:
Bei der Klage geht es darum dass die Schaffnerin einen Ausschluss von der Fahrt ausgesprochen hat, ohne dafür Sorge zu tragen, dass ein behindertengerechter Ausstieg für eine Rollstuhlfahrerin erfolgen kann, denn es wurde kein Hublift zur Verfügung gestellt (daher richtet sich die Klage auch gegen die DB Station Service die für Mobilitätshilfe zuständig ist)
BahnAnwalt bestreitet dass ein Hublift für den Ausstieg als Rollstuhlfahrerin und Gehbehinderte mit Schwerbehindertenausweis notwendig ist. (ist nur für Rollstuhl da, ohne Mensch drauf???) – und dass das Zerren an den Gelenken schmerzhaft und gefährlich ist (bei einer schwerbehinderten Person!) betritten wird auch, dass Aufstehen ohne Hilfe nicht geht (???)
Text versus Bild des Zerrens
(zu enger) Rollstuhlplatz im ICE T:
Anwalt der Bahn bestreitet dass der Rollstuhlplatz zu eng ist und der Rollstuhl somit halb vor der Schiebetür steht
hier Auszug aus der Stellungnahme der Bahn und… Bilder vom Platz und von Rollstühlen auf dem Platz…
Dass der einzige Rollstuhl-Platz im ICE T zu eng ist und sogar schräg zuläuft, können wir bestätigen und kann auch jeder sehen. Haben wir oft genug mit Fotos und Messgeräten dokumentiert.
Man sitzt immer im Türbereich und im Gang, was auch den Unmut anderer Fahrgäste hervorruft, weil diese z.B. mit Koffer nicht richtig durch können oder weil es wegen der offenen Tür kalt wird.
Das Zugpersonal stellt ja sogar die Türautomatik schon von alleine ab, weil die wissen, dass man mit Rollstuhl zwangsweise in der Tür steht.
Wir mussten, weil ein anderer Zug wegen WC-Defekt nicht nutzbar war, dort mal eine Nachtfahrt drin verbringen.
An Schlaf war kaum zu denken, weil immer wieder Fahrgäste gegen den Rollstuhl gelaufen sind und ich drauf achten musste, dass nichts beschädigt wird. Dazu war es kalt durch die offene Tür. Und eine Dame hat uns beschimpft, weil sie mit ihrem Koffer nicht richtig durch den Gang kam.
Zeugnis von derfrankymann auf Instagram (gleiche Person wie Twitteraccount oben)
Floskel wie toll die Bahn die Belange von Menschen mit Behinderung berücksichtigt darf nicht fehlen.
Diskriminierung im öp(n)v, für MmB Alltag
Es wird sich nie was ändern wenn die Bahn sich weiter selbst lobt statt Probleme zu erkennen und anzugehen. Es muss was passieren! Betroffene, Menschen mit Behinderung haben keine Lobby. Es gibt Rechte auf dem Papier (wie UN-BRK) aber wenn Rechte verletzt werden, gibt es so gut wie keine Möglichkeit diese durchzusetzen. Durchsetzung nach AGG wie hier ist schwierig. Es ist ein Versuch und ich kann somit Öffentlichkeitsarbeit über das traumatische gewaltsame Erlebnis machen. Damit mehr Menschen sich dessen Bewusst sind, wie diskriminierend die Situation für Menschen mit Behinderung im ÖP(n)V ist. Der Fall hier ist geeignet dafür, weil er auch mit video zum Teil dokumentiert werden konnte. « kannst du filmen, sonst glaubt mir niemend » rief ich meiner Begleitung als sie vom Helfen den Kinderwagen umsetzen zurück kam und die Polizei dabei war mich anzufassen. Aber das ist eine von vielen ableistischen Erfahrung im ÖP(N)V.
Kämpfen! Solidarität!
Ich bin es satt! Ich bin wüttend! Ich bin erschöpft werde aber kämpfen . Es gibt keine Alternative für mich als Betroffene. Und ich freue mich über Solidarität, über Ally (Verbündete) die Infos weiterverbreiten, politischen Druck ausüben können, Aktionen (nö, konkrete Idee habe ich nicht, seid einfach krea(k)tiv !), Veranstaltungen zu Barrierefreiheit, Ableismus (mit Betroffenen als Referent*innen), etc.