Ich setzen meinen Nachruf für karsten Hilsen fort. Heute mit vielen Bildern von Aktionen gegen Urantransporte, denn das die letzten Jahre sicher Karstens wichtigstes politisches Thema
voriger Teil(3): Non-Stopp Aktivist*innen gegen Castortransporte
Unsere Kenntnisse des Bahnverkehrs und Karstens Wissen über die Schifffahrt (Karsten war begeisterter Segler, wir sind allerdings nur 2 male gemeinsam gesegelt, ich war leider sofort seekrank, selbst auf Binnengewässer!) waren uns später bei den Protesten gegen die Versorgungstranporte der Atomindustrie nützlich. Die Castortransporte nach Gorleben waren Geschichte – an dieser Stelle bin ich froh, das Karsten das endgültige aus für Gorleben als Endlager miterleben durfte, da er gegen das dortige Atommüllager seit seiner Jugend aktiv war. Die Castoren stehen immer noch in Gorleben in der „Kartofelscheune“, das Atommüllproblem ist weiter ohne Lösung – aber immerhin das was uns als Lösung Jahrzehnte lang vorgegaukelt wurde – obwohl es eben keine war – wurde aufgegeben. Hin und wieder waren wir in den Jahren in Gorleben.
Kampagne gegen Atomtransporte
Zusammen mit anderen Aktivistis haben wir Stunden in den Hamburger Hafen und an Bahnanlagen verbracht und Atomtransporte beobachtet. Wann diese wohin fahren ist nicht öffentlich, die Informationen, die Aktivist*innen veröffentlichen, sind das Ergebnis von Recherchearbeit und Beobachtungen. Karsten hat erheblich zum Teilerfolg der Kampagne in Hamburg beigetragen.
Mit unserem Wissen über Atomtransporte haben wir die Bevölkerung durch Infotouren zb in den Zügen entlang der Transportstrecken informiert.
Es gibt heute nach wie vor Atomtransporte durch Hamburg, aber keine Kernbrennstofftransporte über den Hafen mehr. (Homepage der Kampagne)
Diese Arbeit war uns nach Fukushima und im Hinblick auf den verkündeten Atomausstieg wichtig. Wichtig darüber aufzuklären, dass der Atomausstieg die Atommeiler (AKW) betrifft, nicht jedoch die Atomanlagen, die der Versorgung der Atomindustrie in Lingen (Brennelementefabrik) und Gronau (Urananreicherungsanlage) betreffen. (siehe auch urantransport.de )
Karsten war dabei, als wir gegen diese Atomanlagen campten, Aktionen gegen die UAA und den Export von abgereichertem Uranmüll nach Russland und Frankreich durchführten.
Er war auch bei Demos in der Lingener Innenstadt und Aktionen vor der Brennelementefabrik am Start. wie zb bei einer Blockadeaktion nach einem brand 2019 in der Anlage (Er wurde später vor Gericht vom Vorwurf der Nötigung frei gesprochen)
Und natürlich fanden wir, dass der Ausstieg nicht schnell genug geht und führten Aktionen bei den noch laufenden AKW durch. Wie hier am AKW Brockdorf. Karsten unterstütze den Aufbau der Tripod Konstruktion vor dem Tor des AKW. Wie man die Stangen zusammen bindet, habe ich von ihm gelernt.
Zu Teil 5: Solidarität vor Gericht und der berühmte Keksprozess