Zu meinem Rollstuhlprozess heute 11.2. in Lingen ein Update bevor ich mich gleich wieder hinlege. Ich habe zu viele Kopfschmerzen zum lange wahr bleiben und kann nicht lange sitzen. Ich nehme gleich die nächsten Schmerzmittel udn schlafe weiter. Der Prozess hat ohne mich statt gefunden, geht am 18.2. weiter. Ich will hin fahren.
Ich war beruflich für einen Vortrag in Winterthur in der Schweiz am Wochenende – ich habe für meinen Vortrag positivem Feedback bekommen, was mich sehr freut. Und Allgemein war das sehr gut organisiert. Mein Nachtzug ab zürich zurück nach Deutschland wurde Sonntag kurz vor Abfahrt abend gecancelt wegen Sturm Sabine. Ich fahre lange Strecken im Liegen, weil ich, wenn das Rheuma im Nacken aktiv ist, nicht lange sitzen kann. Aber der Nachtzug fuhr ja nicht. Damit wäre ich Montag um 6 uhr in Hannover gewesen und hätte gemütlich zu meiner Unterkunft für den Prozess in Lingen, der für den Tag darauf den dienstag terminiert war, weiter fahren können, sogar noch einen Nachmittagschlaf machen können.
Statt dessen habe ich Montag Hannover mit 13,5 Stunden Verspätung und einer anstrengenden Fahrt, darunter ca. 5 Stunden eingequetscht im überfüllten ICE ohne Beinfreiheit und ohne Kopfstütze; 3 Rollstuhlfarer*innen auf einen Platz, der nur für eins vorgesehen war, erreicht. Es war stressig , weil es von der Bahn keine klare Informationen gab was fährt oder nicht gab, Züge sind in letzter Minute ausgefallen, Infos in der App stimmte immer wieder nicht, selbst das Bahnpersonal hatte keine aktuellen infos. Und mit Rollstuhl das ist sehr stressig zu gucken, dass man die Hilfe die benötigt wird zum weiter kommen, erhält. Zwischendurch stand ich in Wind und Regen auf einem Bahnsteig (in Basel Bad.) herum, weil es keinen Personenaufzug gab und es dauerte bis Personal zur Bedienung eines Lastenaufzuges kam. Ohne Begleitung hätte ich die Rückreise viel früher abbrechen müssen, zum Glück hatte ich Hilfe!
Ich war Montag um 5 uhr morgen wahr um Ausschau nach dem ersten Zug zu halten. Real habe ich Zürich erst um 10 uhr verlassen und dann hats es noch sehr lange gedauert. Ich hatte bei Kassel Kreislaufprobleme – das nette Zugpersonal hatte erste Hilfekasten und ein Getränk, das war gut! – und beschlossen, nicht mehr für den Prozess anzureisen, sondern nach Lüneburg zu reisen wo ich gegen 23 Uhr eintraf. Ich hatte Schmerzen und war nach so einem stressigen Reisetag einfach erschöpft. Ich bin keine Maschine! In Lüneburg habe ich in der Nacht vergeblich versucht über den ärztlichen Bereitschaftdienst einen Hausbesuch zu bekommen, wegen der Schmerzen im Nacken. Aber es gab letzte Nacht für Lüneburg einfach keinen Dienst. Echt doof.
Heute früh habe ich Richter Hofmeier per Fax mitgeteilt, dass ich krank bin. Das lange unbequem Sitzen, das ja nicht geplant war, hat unerträgliche Schmerzen im Nackenbereich hervorgerufen. Vor Beginn der Verhandlung konnte ich keinen Attest einreichen, ich habe lange versucht meinen Schmerztherapeuten zu erreichen, bis es irgendwann geklappt hat, da war aber die Verhandlung schon zu ende. Statt ruhig zu liegen musste ich das auch noch auf mich ergehen lassen, zum verzweifeln, wenn man erschöpft ist!
Das Gericht hat so weit ich das von meinem Anwalt erfahren habe, rum genörgerlt von wegen ich habe schuldhaft den Zustand der verhandlungsunfähigkeit herbeigeführt.
wie bitte???
Na klar ich habe Einfluss auf die Bahn und einen Sturm.
Und Menschen mit Behinderung dürfen mehrere Tage vor einem Gerichtstermin keinen beruflichen Termin wahr nehmen, weil es ja lästig ist, dass ihre Gesundheit nicht mitspielt, wenn etwas unerwartetes dazwischen kommt.
Ich frage mich ob die Herrschaften vom Gericht keine Menschen mit chronischer Erkrankung und Schmerzsydrom in ihrem umfeld haben? Scheinbar nicht. Ich empfinde diesen Umgang als unwürdig, empathielos und diskriminierend. Mensch hat bei Gericht zu funktionieren… aber die wirklichkeit dieser Welt ist anders! ob es dem Richter gefällt oder nicht.
So weit ich den Ablauf verstanden habe, hat Richter Hofmeier dann doch eingesehen, dass der Sturm Sabine, also höhere Gewalt wie es heißt, da eine wesentliche Rolle gespielt hat. Die Verhandlung nun auf den 18.2. vertagt und eine amtsärztliche Untersuchung angeordnet. Habe noch keinen Besuch vom Amtsazt erhalten und es ist schon 17 Uhr. Egal ich liege die meiste Zeit im Bett und höre Radio. Amtsarzt wird mich sicher finden! Meine lieben mitbwohner*innen haben mich mit Tee, Essen und Kühlpacks versorgt. 🙂 danke! Verdammt wichtig wenn man KO liegt.
So, genug Text diktiert. Gehe wieder ins Bett. Hier stürmt es noch draußen. Warmes Bett ist viel Besser für die kaputten schmerzhaften Gelenke! Und wenn ich gleich mein med. Cannabis nehme, bin ich zwar wieder « balabla » und nicht richtig für sinnvolle Gespräche ansprechbar, aber die schmerzen sind dann viel erträglicher! Ich nehme wegen der Nebenwirkung Cannabis nur abends, es sei dem ich habe überdurchnittlich hohe Schmerzen auch tagsüber. Wie jetzt also.
Ein journalist war scheinbar da, in der NOZ gibt es einen Artikel zu heute (mit Paywall), der Link wurde mir gerade geschickt.