Unfug Bleibt!

Die Lüneburger Grünen haben einen Artikel über unser Wohnprojekt  Unfug veröffentlicht (siehe unten).

Wir sind seit dem Sommer 2019 im Gespräch mit den Fraktionen im Stadtrat Lüneburg, auf der Suche nach einer Lösung für die Bauwagen, die als Zimmer genutzt werden und fester Bestandteil des Wohnprojektes sind: Ob Sondergenehmigung,  Duldung oder Änderung des Flächennutzungsplans. Die Fraktionen haben uns signalisiert, dass sie durchaus Lösungen für möglich halten. So auch die Grünen, die ihre Unterstützung mit dem unten stehenden Artikel, zeigen.

Um so überraschter waren wir am Mittwoch (20.11.2019), also wir Post von der Stadt Lüneburg bekommen haben.  Darin enthalten ist die Drohung mit einer kostenpflichtigen Verfügung zur Räumung der Bauwagen. Wir werden uns in den kommenden Tage dazu äußern.

Unfug Bleibt!

Die Lüneburger Grünen haben einen Artikel über unser Wohnprojekt  Unfug veröffentlicht (siehe unten).

Wir sind seit dem Sommer 2019 im Gespräch mit den Fraktionen im Stadtrat Lüneburg, auf der Suche nach einer Lösung für die Bauwagen, die als Zimmer genutzt werden und fester Bestandteil des Wohnprojektes sind: Ob Sondergenehmigung,  Duldung oder Änderung des Flächennutzungsplans. Die Fraktionen haben uns signalisiert, dass sie durchaus Lösungen für möglich halten. So auch die Grünen, die ihre Unterstützung mit dem unten stehenden Artikel, zeigen.

Um so überraschter waren wir am Mittwoch (20.11.2019), also wir Post von der Stadt Lüneburg bekommen haben.  Darin enthalten ist die Drohung mit einer kostenpflichtigen Verfügung zur Räumung der Bauwagen. Wir werden uns in den kommenden Tage dazu äußern.

Unfug Bleibt!

Artikel von Wolf v.Nordheim, Ratsherr der Hansestadt Lüneburg

Wunderbare Wohngruppe am Stadtrand

In Zeiten zunehmender Wohnungslosigkeit verlegte die Grüne Stadtratsfraktion ihre turnusmäßige Sitzung in ein Projekt, das in Eigeninitiative seit 2017 neuen und günstigen Wohnraum geschaffen hat.

Dringend wird auch in Lüneburg bezahlbarer Wohnraum gesucht – diese Wohngruppe aus 9 Erwachsenen und z.Zt. einem Kind hat die Sache selbst in die Hand genommen: Neben dem Waldfriedhof hinterm Kreisel an der Konrad Adenauer-Straße.

Und da einer der Erwachsenen auf den Rollstuhl angewiesen ist, wurde die ganze Wohnanlage (1 Haus, 1 Nebengebäude und 6 zu Wohnungen umgebaute Bauwagen auf großer Wiese) behindertengerecht gestaltet, natürlich die Wohnräume, vorbildlich der Sanitär- und Küchenbereich.

Überall wo es wichtig ist, wurde nichts improvisiert: Alle Öfen, Heizungs-und Feuerungsanlagen haben selbstverständlich das ok des Bezirksschornsteinfegers. Toiletten, Waschräume, Küche mit allen nötigen Wasser- und Elektro-Installationen sind von Fachbetrieben abgenommen.

So hat die Wohn- und Lebensgemeinschaft mitten in viel Natur, zusammengeschweißt durch jede Menge Bauarbeiten, eine großartige selbstbestimmte und freie Gemeinschaftsform gefunden, die niemandem auf der Tasche liegt, keinem Nachbarn ein Ärgernis ist – und die immer offen ist für Freunde und Gäste, Veranstalter von tollen Nachbarschaftsfesten: eben eine wunderbare Wohngruppe am Stadtrand…

Aber wie bei vielem, was neu (oder wiederentdeckt) ist, was selbstverwaltet eigene Wege einschlägt: Das niedersächsische Baurecht sieht diese Form des Wohnens nicht vor. Nun: Was nicht verboten ist, ist solange erlaubt, wie es nicht die Rechte anderer beeinträchtigt – so haben wir Grünen immer die Grundlage unseres liberalen Rechtsstaates verstanden und verteidigt.

Neben einigen üblichen Auflagen, über deren Umsetzung man sich sicher einigen kann, sehen wir Grünen keinerlei Grund, den Bestand dieses Wohnraum- und Lebensprojektes infrage zu stellen. Dass alles verboten sein soll, was nicht ausdrücklich erlaubt ist – so z.B. das Wohnen in einem dafür umgebauten Bauwagen mit fachlich abgenommener Heizungs- und Elektroinstallation – wäre das Rechtsprinzip des alten Obrigkeitsstaats (und jeder Diktatur).

Auch wenn das Baurecht diese Wohn- und Lebensform nicht ausdrücklich bzw. gar nicht vorsieht: Für uns Grüne ist vorbildlich

  • dass hier Wohnraum in Eigeninitiative und auf eigene Kosten geschaffen wurde (ohne auf Staats-, Landes- oder Stadtbeihilfen zu spekulieren)
  • dass dabei überhaupt kein Boden versiegelt wurde (also radikal weniger als bei jedem Hausbau)
  • dass die Bewohner sich aus ihrer Gründungs- und Aufbauerfahrung gemeinwohlorientiert verstehen und Mut machend eine zukunftsfähige alternative Lebensform auch nach außen vertreten.

Deshalb werden wir Grüne uns mit allen unseren Möglichkeiten einsetzen für den Erhalt der „wunderbaren Wohngruppe am Stadtrand“, die überhaupt kein Unfug ist.