Kleine Aktion heute in Hamburg, anläßlich des ersten Jahrestag zum Schiffbrand « Atlantic Cartier » der Rederei , das zahlreiche radioaktive Stoffen an Borad hatte. Wir haben in der Hamburger Hafencity bei dem ACL-Sitz mit Kletteraktionen und Flugblättern an die beinahe Katastrophe erinnert und PassantInnen informiert. Das Transparent am Gebäude wurde nach Aufforderung durch ein Mensch »Hausdienst » des Gebäudes , von den AktivistInnen entfernt. Die Polizei hatte gegen die Kletteraktionen am Kunstwerk nichts einzuwenden, Kreidemalen fand sie dagegen schlimm. Als sich von oben in die Diskussion um Kreidemalen eingemischt wurde, kam seitens eines Polizisten ein « Kommen Sie da runter! » und seitens der Aktivistin ein « Kommen Sie hoch! » Es folgte großes Gelächter bei PassantInnen. Die Polizei verfolgte anschließend das Geschehen von ihrem Auto aus. Aus dem ACL-Gebäude, kamen Menschen heraus, die kritische Kreidesprüche mit Wasser zu entfernten… Die Aktion verlief aber alles in allem sehr entspannt.
Ich übernehme die Erklärung der AktivistInnen zur Aktion.
Kletternde Anti-Atom-Aktivist_innen erinnern an Schiffsbrand auf Atomfrachter
Mit mehreren Kletteraktionen vor dem Hamburger Firmensitz der Atlantic Container Line (ACL) protestieren 10 Anti-Atom-Aktivist_innen gegen die Atomtransporte durch die Reederei ACL. Sie hängten anlässlich des Jahrestages des Großbrands des mit radioaktiven Materialien beladenen ConRo-Frachters Atlantic Cartier am 1. Mai 2013 Transparente am und vor dem Gebäude der ACL in der Hafen-City auf.
„Atomausstieg bleibt Handarbeit“, „Atomanlagen stilllegen“ und „Atomtranporte stoppen“ steht auf den Transparenten zu lesen, die von 2 kletternden Aktivist_innen und weiteren Aktivist_innen auf dem Dach heute gegen 14.20 Uhr am 30.04.2014 an der Fassade und vor dem schlichten Gebäude am Großen Grasbrook 10 angebracht wurden. Dort hat die Reederei Atlantic Container Line ihren Sitz, zu deren Schiffen auch die Atlantic Cartier zählt auf der es im letzten Jahr zu einem Großbrand kam.
An Bord der Atlantic Cartier waren damals neben Munition und Ethanol auch radioaktive Brennelemente und Uranhexafluoridbehälter. Uranhexafluorid (UF6) ist eine extrem giftige Verbindung aus Uran und Fluor, welche in Verbindung mit (Lösch-)Wasser Flusssäure bildet und auch in mehreren hundert Metern Entfernung vom Brandherd noch schwere Verätzungen hervorrufen kann. Der Brand am 1.Mai 2013 dauerte 16 Stunden und knapp dreihundert Feuerwehrleute waren im Einsatz. „Bei dem Schiffsbrand vor einem Jahr ist Hamburg nur knapp einer Katastrophe entgangen“ so eine der kletternden Aktivistinnen. „Wir fordern daher den sofortigen Stopp der Atomtransporte durch den Hamburger Hafen“.
Über den Hamburger Hafen werden im Schnitt jeden zweiten Tag radioaktive Frachten transportiert. Versorgt werden neben Atomkraftwerken und Anlagen in anderen Ländern auch die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen und die Urananreicherungsanlage in Gronau (Münsterland). Beide Fabriken sind vom sogenannten Atomausstieg nicht umfasst und haben unbefristete Betriebsgenehmigungen. Sie beliefern Atomanlagen weltweit. „Solange diese beiden Anlagen laufen, kann von einem Atomausstieg in Deutschland nicht die Rede sein“ empören sich die Aktivist_innen.
Um die weitgehend unbekannten Atomtransporte zu thematisieren, wird es im August (9.-16.8.) ein Anti-Atom-Camp in der Nähe von Kiel geben, denn auch durch den Nord-Ostsee-Kanal werden zahlreiche radioaktive Stoffe inklusive UF6 transportiert. Dort fährt im Schnitt einmal pro Woche radioaktive Fracht entlang. Mit Workshops, Vorträgen und Aktionstagen sollen die Menschen in und um Kiel für das Thema Atomtransporte und die damit verbundenen Gefahren sensibilisiert werden.
Weitere Informationen:
urantransport.de
robinwood.de
contratom.de
antiatomcamp.nirgendwo.info