Die Meldungen der letzten Tage zum AKW Stade waren Grund genug, heute gegen E.ON zu protestieren. Der Konzern ist nicht in der Lage, ein AKW zurück zu bauen, ohne dass Radioaktivität freigesetzt wird. Über den jüngsten Radioaktivitätsaustritt ungeklärter Herkunft wurde die Öffentlichkeit erst spät informiert (z.B. NDR-Bericht). Neben der Meldung zum Austritt von Radioaktivität wurde bekannt gegeben, der der Rückbau vom E.ON-AKW Stade mindestens 4 Jahre länger dauern wird als geplannt (TAZ-Artikel dazu).
AktvisitInnen nahmen dies zum Anlass für eine Protestaktion beim Lüneburger E.ON Tiergarten Volkslauf. E.ON fungiert als Hauptsponsor der sportlichen Veranstaltung um sein Image aufzupolieren und sich « bürgernah » und « umweltfreundlich » zu zeigen. Das wollten AktivistInnen von ROBIN WOOD nicht so stehen lassen! Mehrere AktivistInnen kletterten auf Bäume direkt an der Strecke des Volkslaufs und zeigten Transparente mit den Slogans „Trainieren für den Super-Gau – Lauf um dein Leben”, « e.off » und “Scheiß Sponsor!“ Andere AktivistInnen verteilten Flugblätter. Es gab seitens der Läufer_innen sehr viel Beifall für die Aktion. Es war also eine nette gelungene entspannte Aktion.
Ich gebe hier den inhalt des Flugblattes wieder. Eine Fotogalerie gibt es hier.
Trainieren für den Super-GAU
Lauf um dein Leben!
Jedes Jahr präsentiert sich der Atomenergiekonzern E.ON mit Hilfe des Volkslaufs in Lüneburg von seiner « Sonnenseite ». Laufsport ist an sich eine gesunde und unterstützenswerte Angelegenheit. Doch durch den Titelsponsor E.ON wird dieses Event Volkslauf vereinnahmt von einem Großkonzern, der sonst mit Umweltschutz überhaupt nix im Sinn hat:
E.ON betreibt – auch nach dem vermeintlichen Atomausstieg – weiterhin in Europa 17 Atomreaktoren, ist an fast allen deutschen weiter laufenden AKWs beteiligt, außerdem an der Urananreicherungsanlage in Gronau (NRW) und verdient über die Gesellschaft für Nuklearservice am Ausbau der äußerst umstrittenen Atommülllagerstätten. Auch die Neuerrichtung klimaschädlicher Kohlekraftwerke wird massiv vorangetrieben. Seit Fukushima betreibt E.ON zwar vermehrt Werbung für Solarenergie, klagt aber gleichzeitig zusammen mit dem Konzern Vattenfall beim Bundesverfassungsgericht gegen die Stilllegung der E.ON-Schrottmeiler Krümmel und Brunsbüttel und gegen die Brennelementebesteuerung. Nur ein Bruchteil der von E.ON betriebenen Kraftwerke arbeiten mit regenerativer Energie (2013 waren es 11,5 % der Kraftwerksleistung, über 60% sind Kohle- und Atomkraftwerke).
Zu den Maßnahmen, um das schlechte Image des Konzerns aufzupolieren, gehört neben dem Sponsern diverser Sportveranstaltungen auch die scheinheilige Beratung zum Stromsparen im immer wieder aufkreuzenden E.ON-« Energiesparmobil ». Der Lüneburger E.ON Volkslauf ist das große Schaulaufen für Kohle- und Atomstrom von E.ON.
E.ON-Volkslauf heißt:
Noch 1 Millionen Jahre strahlender Atommüll.
Mindestens noch 8 Jahre Weiterlaufen bis zum Atomausstieg.
Verkürzen Sie die Laufzeit von E.ON!
Wechseln Sie von E.ON zu einem der unabhängigen Ökostromanbieter, die ihren Gewinn in regenerative Energien investieren:
http://www.robinwood.de/oekostrom
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