Wieder mal etwas Luftakrobatik gegen den Export von giftigem radioaktivem Urannmüll von der Urananreicherungsanlage Gronau nach Frankreich am Montag: 6 Menschen in den Bäumen, zahlreiche DemonstrantInnen auch am Boden und ca. 9 Stunden « Hängeparty ». Wir wurden gegen 19-20 Uhr aus den Bäumen geräumt und der Zug fuhr gegen 21 Uhr an der Blockadestelle durch.
Eichhörnchen ist schön müde, ein ausführlicherer Bericht folgt noch. Hier schon mal die am gestrigen Tag verschickte Pressemitteilung unserer Aktionsgruppe. Und kleiner Hinweis auf die Spendenkonto für die Aktion, die Polizei hat den 6 KletteraktivistInnen das Klettermaterial als « Beweismittel » beschlagnahmt. Sie freuen sich auf Solidarität zum weiter klettern für eine bessere Welt.
Abgeseilte Aktivist_innen fordern Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau
Am heutigen Montag ist etwa um 12 Uhr erneut ein Zug mit abgereichertem Uranmüll aus der Urananreicherungsanlage Gronau aufgebrochen. Zwischen den Bahnhöfen Münster-Häger und Münster-Zentrum-Nord seilten sich mehrere Aktivist_innen von Bäumen ab. Der Urantransport steht vor der Protestaktion. Mit ihrer Aktion wollen die Anti-Atom-Aktivist_innen die geheimen Transporte nach Pierrelatte in Frankreich öffentlich machen und den Export von Atommüll stoppen.
Wenige Menschen wissen, dass immer wieder Urantransporte durch den Münsteraner Hauptbahnhof fahren. „Es gibt keinen Atomausstieg, wenn die Atomanlagen in Gronau und Lingen unbefristet weiter laufen.“, erklärt eine Aktivistin im Seil, „Die Anlagen produzieren für den Export von Brennstäben. Es ist genauso gefährlich, wenn ein Atomkraftwerk auf der anderen Seite der Grenze in die Luft geht. Radioaktivität kennt keine Grenzen – unser Widerstand auch nicht!“.
Parallel zu der Luftblockade stehen in Greifswald zwei Robin-Wood-Aktivist_innen vor Gericht, weil sie mit einer Ankettaktion einen Castor nach Lubmin um mehrere Stunden aufhalten. Auch die Kletteraktivist_innen in Münster fordern einen Freispruch: „Kriminell ist die Atomindustrie – nicht die Menschen, die sich für eine umweltfreundlichere Energieversorgung einsetzen.“
Hintergrund:
Bis 2009 wurde der abgereicherte Uranmüll als Wertstoff deklariert nach Russland verschifft. Nach zahlreichen Blockaden, Mahnwachen und öffentlichen Protestaktionen in Deutschland und
Russland wurden diese Transporte eingestellt. Keiner weiß wohin mit dem Müll. Jetzt wird er nach Frankreich gebracht zur Dekonversionsanlage, dort soll das gefährliche Uranhexafluorid in das
stabilere Uranoxid zum Zweck der Zwischenlagerung umgewandelt werden. Atommülltourismus quer durch Europa löst jedoch nicht das Atommüllproblem.
- Bildergalerie mit mehreren Kletteraktionen gegen Urantransporten 2008 – 2012
- Ein bisschen Presse-echo (habe längst nicht alles gelesen..)
Bildern von aaa – WN – WN-Fotostrecke – MZ (mit Bildstrecke) – Ahlener Zeitung – Kuvi – wdr – derwesten – TAZ – die Glocke – blockmin – NTV – WN (vom 9.5.) – MZ (vom 9.5.) – ZDF (13Min)