Widerstand gegen Atomtransport in luftiger Höhe: Uranzugblockade an Moseltalbrücke

Spannende Aktion am gestrigen Tag.  Wir haben uns bei Koblenz von einer 140 Meter hohen Brücke über eine Atomtransporte Strecke abgeseilt und somit auf die Durchfahrt eines Urantransportes aus Namibia (Reederei MACS) über den Hamburger Hafen (Umschlag bei C.Steinweg am Südwestterminal) zur Uranfabrik von Orano (Ex Areva) in Narbonne Malvési aufmerksam gemacht und den Transport um einige Stunde verzögert, bis die Feuerwehr Amtshilfe zu einer rechtswidrigen Räumung leistete  und uns in abenteuerlicher Art und Weise (an Seilen ohne Kantenschutz herum ziehen, Handlung ohne vorige Prüfung der Art und Weise wie wir in unsere Seile gesichert waren, gefährliches Manöver mit der Drehleiter). 

Die Bundespolizei hat versucht uns als kopflose Atomkraftgegner*innen die den falschen Zug blockieren zu verkaufen. Wir konnten aber beweisen, dass der Zug in Koblenz auf die Wiederfreigabe der Strecke wartete und schließlich um 12 Uhr an der Stelle durchfuhr (Fahrplanmäßig fährt der Zug gegen 5 Uhr). Ich habe ihn bei der Durchfahrt in Winningen mit Ortsschild im Vordergrund fotografiert, die 13 Urancontainer mit jeder Menge weiterem Gefahrgut.

Dass eine touristische gegen nicht gern in Verbindung mit der radioaktiver Facht gestellt werden will ist verständlich. Es ist aber nun mal so, dass diese Atomtransporte, die den Betrieb von Atomanlagen in der ganzen Welt möglich machen, dort lang fahren und es für den Ernstfall keinerlei Katastrophenschutzpläne gibt. Der Zug fuhr dann über Trier nach Frankreich weiter, wo er am Montag erwartet wird. Ich veröffentliche heute die Pressemitteilungen unserer Aktionsgruppe.

Es gibt auch eine erste Fotogalerie.

Spannende Aktion am gestrigen Tag.  Wir haben uns bei Koblenz von einer 140 Meter hohen Brücke über eine Atomtransporte Strecke abgeseilt und somit auf die Durchfahrt eines Urantransportes aus Namibia (Reederei MACS) über den Hamburger Hafen (Umschlag bei C.Steinweg am Südwestterminal) zur Uranfabrik von Orano (Ex Areva) in Narbonne Malvési aufmerksam gemacht und den Transport um einige Stunde verzögert, bis die Feuerwehr Amtshilfe zu einer rechtswidrigen Räumung leistete  und uns in abenteuerlicher Art und Weise (an Seilen ohne Kantenschutz herum ziehen, Handlung ohne vorige Prüfung der Art und Weise wie wir in unsere Seile gesichert waren, gefährliches Manöver mit der Drehleiter). 

Die Bundespolizei hat versucht uns als kopflose Atomkraftgegner*innen die den falschen Zug blockieren zu verkaufen. Wir konnten aber beweisen, dass der Zug in Koblenz auf die Wiederfreigabe der Strecke wartete und schließlich um 12 Uhr an der Stelle durchfuhr (Fahrplanmäßig fährt der Zug gegen 5 Uhr). Ich habe ihn bei der Durchfahrt in Winningen mit Ortsschild im Vordergrund fotografiert, die 13 Urancontainer mit jeder Menge weiterem Gefahrgut.

Dass eine touristische gegen nicht gern in Verbindung mit der radioaktiver Facht gestellt werden will ist verständlich. Es ist aber nun mal so, dass diese Atomtransporte, die den Betrieb von Atomanlagen in der ganzen Welt möglich machen, dort lang fahren und es für den Ernstfall keinerlei Katastrophenschutzpläne gibt. Der Zug fuhr dann über Trier nach Frankreich weiter, wo er am Montag erwartet wird. Ich veröffentliche heute die Pressemitteilungen unserer Aktionsgruppe.

Es gibt auch eine erste Fotogalerie.

ich werde selbst noch berichten und eine Fotogalerie online stellen: ich habe am Donnerstag den Zug in Hamburg bei seiner Abfahrt fotografiert, anschließend in luftiger Höhe Bilder gemacht und dann von der Durchfahrt in Winningen. Ich benötige aber erstmals Schlaf und körperliche Erholung! Adrenalin ist zwar für meine rheumakranken Gelenke ein gutes Schmerzmittel, das hält aber nicht ewig an! Ich kann mich heute so gut wie nicht bewegen. Nicht mal einen Löffel zum Mund führen. Scheiß Polyarthritis! Aber es war eine schöne gelungene, wenn auch sehr anstrengende, Aktion!

Pressemitteilung zur Aktion (1.9.2018)

Mehrere Kletteraktivist_innen haben sich am heutigen 1.September gegen 5.30 Uhr nahe Dieblich mit einem Transparent von der über 100 m hohen Moseltalbrücke (A61 bei Koblenz) abgeseilt und blockieren so einen Urantransport, auf der Moselschienenstrecke darunter. Der Transport mit Uranerzkonzentrat aus Namibia ist auf dem Weg vom Hamburger Hafen zur Konversionsanlage in Narbonne-Malvesie (Frankreich) am Mittelmeer.

Dort soll das Uranerzkonzentrat umgewandelt werden um später für den Einsatz als Brennstoff in AKW angereichert zu werden. Den Betreibern zufolge werden in Narbonne 25% des weltweiten Bedarfs an Uran konvertiert. „Die Anlage ist nicht nur eine dauerhafte Umweltkatastrophe, sondern auch der Beginn der Atomspirale in Europa“, so eine der Aktivist*innen, „Wenn wir den Prozess stoppen wollen, müssen wir verhindern, dass Uran überhaupt an der Konversionsanlage ankommt. Dazu gehört es, die in weiteren Produktionsschritten folgenden Uranverarbeitungsanlagen in Gronau und Lingen stillzulegen.“

Die Blockierenden kritisieren, dass gerade die Verarbeitungsschritte auf dem Weg zum AKW Verstrahlung großer Gebiete und vieler Menschen bedeuten, auch im Normalbetrieb ohne sogenannte Störfälle. Große Mengen radioaktiven Materials befinden sich unter freiem Himmel und radioaktive Stoffe verteilen sich in Luft und Wasser. Besonders in den Abbaugebieten sterben viele Menschen, damit überall Atomanlagen betrieben und gebaut werden können. Aber auch in Narbonne lagert radioaktives Material in Schlammseen neben der Anlage und wird durch den Wind verteilt.

Eine Beteiligte erklärt wie es zu all diesen Umweltzerstörungen kommt: „Bei der Atomenergie geht es vor allem um Macht und Geld. Staaten finanzieren, um Zugriff auf Atomwaffen und damit Einfluss auf die Welt zu haben, Unternehmen wollen Gewinn. Um sinnvolle Energieversorgung geht es dabei nicht.“

Momentan vernetzen sich viele Menschen in zahlreichen Camps (so auch Anfang August in Narbonne beim internationalen Anti-Atom-Camp) weil sie einen Ausstieg aus der fossilen Energieproduktion erkämpfen wollen. „Der sofortige Ausstieg aus Atom- und Kohlekraft ist alternativlos. Deswegen senden wir auch solidarische Grüße in den besetzten Hambacher Forst“

Weitere Infos…

…auf unserer Homepage urantransport.de

…auf twitter: #urantransport

Bilder oben: Eichhörnchen im Seil, wenn ich in der Luft turne, denke ich kaum an meine Rheumaschmerzen. Es ist schön ein wichtiges Anliegen (Kampf gegen die Atomenergie) mit Leidenschaft (Klettern) verbinden zu können. Das lenkt von den alltäglichen krankheitsbedingten Einschränkungen und Schmerzen ab.




Bild: Abfahrt aus Hamburg am 30, August 2018

Abschluss Pressemitteilung

Am Samstag um 5.30 Uhr wurde die Bahnstrecke zwischen Koblenz und Trier unterhalb der A61 gesperrt, da sich zwei Aktivistinnen mehr als 100m von der darüber liegenden Moseltalbrücke abgeseilt hatten. Unten waren Menschen mit Transparenten wie „Atomtransporte stoppen – Urananreicherung stilllegen“ auf den Schienen. Damit wurde ein Urantransport, der sich zu dem Zeitpunkt im Güterbahnhof in Koblenz befand und innerhalb der nächsten Stunde über Trier nach Narbonne in Frankreich weiter fahren sollte, um etwa 7 Stunden verzögert. Mit direkten Aktionen wie dieser wird in den reibungslosen Ablauf der kritisierten Atomtransporte eingegriffen, um auf sie aufmerksam zu machen.

Da die Bundespolizei und verschiedene Medien zunächst verkündeten, es sei gar kein Urantransport aufgehalten worden, wollen wir als dort Aktive noch einige Informationen zum tatsächlichen Ablauf und den Hintergründen liefern und stehen auch für Nachfragen zur Verfügung.

Zum Atomtransport und seinem Fahrplan

Regelmäßig legen Schiffe mit Uran aus Namibia im Hamburger Hafen an. Das Uran wird dann per Zug nach Narbonne in Frankreich zur Urankonversionsanlage weiter transportiert um in mehreren Schritten zu Brennelementen für Atomkraftwerke verarbeitet zu werden. Die Bahntransporte fahren abhängig von den Schiffsankünften nach einem festen Fahrplan, der von Atomkraftgegner*innen regelmäßig beobachtet und in der Vergangenheit auch veröffentlicht wurde. [1] 2018 waren die Abfahrten aus Köln um 4 Uhr, um 5 Uhr fuhren die Transporte durch Koblenz und ein bis zwei Stunden später durch Trier. Auch der Urantransport am Samstag früh verließ um wenige Minuten nach vier Uhr den Güterbahnhof in Köln-Gremberg und fuhr kurz vor fünf in Koblenz ein. Da auf der Urmitzer Brücke eine Baustelle war, musste der Zug noch auf weitere Güterzüge warten die dann ebenfalls durch die Kletteraktion aufgehalten wurden. Der Zug mit dem Uran wurde zunächst in Koblenz-Goldgrube gesichtet, wo er warten musste. [2] Erst um 12 Uhr am Mittag fuhr er durch Winningen und wurde dabei fotografiert [3] – somit 7 Stunden nach dem Fahrplan. Die Aktion hat also anders als von der Polizei behauptet tatsächlich den Atomtransport aufgehalten – unabhängig davon welcher Zug zuerst auf der Strecke war.

Zur Kritik an den Urantransporten

Es gibt vielfältige Kritik von Atomkraftgegner*innen an den fortgesetzten Atomtransporten entlang der Mosel und auch durch Koblenz: Sie dienen der Versorgung der Atomindustrie, die mit ihren Hinterlassenschaften und Katastrophen die Menschen noch in Jahrtausenden beeinträchtigen wird. Schon der Uranabbau in Namibia stellt eine große Umweltzerstörung da, beispielsweise weil radioaktiver Gesteinmüll an der Oberfläche gelagert wird, so dass radioaktiver Staub in besiedelte Gebiete gelangt. Auch kritisiert wird die Verarbeitung des Urans in Narbonne, welche radioaktive Schlam-Seen (sog. Tailings) hinterlässt und die Umgebung verstrahlt. Mit einer Floßtour wurden die Urantransporte entlang der Mosel im letzten Jahr öffentlich thematisiert [4] – jetzt gibt es handfesten Widerstand.

Zum Aktionsablauf

Die Strecke war ab etwa 5.30 gesperrt, zu dem Zeitpunkt waren bereits Umweltaktivist*innen auf den Gleisen und zeigten Transparente. Darunter auch solche in Solidarität mit dem Hambacher Forst bzw. gegen den Braunkohleabbau (der genauso unverantwortlich ist wie Atomkraft). Gleichzeitig seilten sich Aktivist*innen mit einem Banner von der Brücke ab. Eine gute halbe Stunde später tauchte die Polizei auf, diskutierte ihre Zuständigkeit. Auf Aufforderung der Polizei zogen die Menschen auf den Gleisen mit ihren Transparenten neben die Gleise um. Die Bahn schaltete die Oberleitung ab und erdete sie. Die Feuerwehr wurde informiert, um die an Seilen von der Brücke hängenden Aktivist*innen zu räumen. Zunächst zogen die Feuerwehrleute die Kletterinnen nach oben, wobei sie an der Brückenkante keinen Seilschutz einbauten, um Schäden des Seiles zu verhindern. Dadurch wurden die professionell kletternden Aktivist*innen unnötig gefährdet.

Dann räumte die Feuerwehr schließlich mit einer Drehleiter von unten und machte sich so zur Erfüllungsgehilfin der Atomindustrie. Die Räumung der Kletternden war um 9 Uhr abgeschlossen. Danach brauchte die Bahn noch einige Zeit um die Strecke wieder frei zu geben. Gewahrsamnahmen gab es zu keinem Zeitpunkt.

Zur Zukunft

„So lange Atomkraftwerke betrieben werden und Kohle verfeuert wird, wird es Widerstand gegen Transporte und Verstromung der nuklearen und fossilen Brennstoffe geben. Die damit verbundenen Umweltzerstörungen sind nicht hinnehmbar, deshalb werden wir wieder kommen.“, so eine Beteiligte.

Die Aktionsgruppe von der Urantransportblockade Moseltalbrücke

[1] Fahrplan von 2017: http://urantransport.de/hintergrund/transportrouten/transporte-von-namibia-ueber-hamburg-nach-narbonne/

[2] Bild Uran in Koblenz-Goldgrube: https://twitter.com/urantransport/status/1035788437847269376

[3] Foto von der Durchfahrt aus Winningen:

http://urantransport.de/wp-content/gallery/urantransport-abseilblockade-moseltalbruecke-1-9-18/durchfahrt_winnigen_2.JPG

[4] Floßtour gegen Atomtransporte 2017: http://urantransport.de/aktionstage/flosstour-gegen-atomtransporte-2017/

Spenden:

solche Aktionen kosten Geld (Material, Prozesse…) wenn du uns mit einer Spende unterstützen willst, gerne!
Inhaber: VusEumUmseP e.V.
IBAN: DE30 8306 5408 0004 0613 81,
BIC: GENO DEF1 SLR,
Betreff: Anti-Atom-Aktion

Pressemitteilung zu der Falschmeldung der Bundespolizei

Bundespolizei verbreitet Falschmeldungen zu Atomtransport-Blockade

In den frühen Morgenstunden des heutigen 1.September gelang es Anti-Atom- Aktivist*innen einen Urantransport aus Hamburg auf seiner Fahrt nach Frankreich für mehrere Stunden zu stoppen. Sie seilten sich von der rund 140 Meter hohen Moseltalbrücke bei Koblenz ab und blockierten so die darunter liegende Zugstrecke.

Die Bundespolizei Koblenz verbreitete auf twitter, auf der Strecke habe sich ein normaler Güterzug befunden. Die Rhein-Zeitung meldete mit Bezug auf die Bundespolizei, es sei nicht nur ein falscher Zug gestoppt worden, der fragliche Urantransport sei außerdem bereits früher gefahren. Dies ist jedoch eine Falschmeldung. Der Urantransport wurde gegen 9.00 Uhr in Koblenz Goldgrube gesehen und auch fotografiert, die Bilder davon auf twitter veröffentlicht.

„Natürlich hat der Stopp eines Atomtransportes zwangsläufig auch Auswirkungen auf andere Züge auf der blockierten Strecke. Dennoch haben wir heute einen Urantransport für mehrere Stunden blockiert“, so eine Beteiligte. Warum die Bundespolizei und die Rhein-Zeitung diese Falschmeldungen verbreiten bleibt Spekulation. „Möglicherweise geht es darum, legitimen und wichtigen Widerstand als unprofessionell und unwirksam zu diskreditieren“.

Mittlerweile hat auch der SWR die Falschmeldung übernommen. „Keine*r der Journalist*innen hat versucht, uns zu kontaktieren und nachzufragen. Hier wurde blind der Darstellung der Polizei Glauben geschenkt“, so die Aktivist*innen.“Was für ein Armutszeugnis für diese Pressvertreter*innen“


Bilderquelle: urantransport.de