Video: Rede einer VW-Mitarbeiterin auf VerkehrsWende-Demo

Am 2.6.2020 gab es in Wolfsburg Demonstrationen für eine VerkehrsWende. Eine eine VW-Mitarbeiterin eine Rede und erklärte weshalb sie Aktionen gegen VW gut findet.

Am 2.6.2020 gab es in Wolfsburg Demonstrationen für eine VerkehrsWende und gegen eine Abwrackprämie.

Anlaß war eine Gerichtsverhandlung vor dem Amtsgericht Wolfsburg gegen einen Menschen, der 2019 an einer Blockade-Aktion gegen ein Auto-Zug von Volkswagen beteiligt war ( Siehe https://autofrei.noblogs.org/ ). Beim Auftakt am Bahnhof hat eine VW-Mitarbeiterin eine Rede gehalten und erklärt warum sie Demo und Aktion von damals gegen den Auto-Zug richtig findet. Ich habe ihre Rede aufgenommen.

Es gab im weiteren Verlauf sehr unschöne Szenen. Die Polizei griff Demonstrant*innen ohne erkennbare Rechtsgrundlage an. Selbst als Pressevertreterin mit Presseausweis, erhielt ich schließlich einen Platzverweis für die ganze Stadt bis zum nächsten Tag. Ich habe darüber ein weiteres Video produziert.

Redebeitrag in Volltext

„Ja, ich freu mich heute hier zu sein, ich komm direkt von der Schicht aus dem Werk. Einige sind hier auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vom Volkswagen-Werk, und letztes Jahr die Aktion die stattgefunden hat, die hat dafür gesorgt, dass es eine Diskussion gab. Der Kollege hat schon gesagt, die Medien sind… eine wichtige Frage, aber auch die Diskussion im Werk zu führen ist wichtig, und das hat das auch bewirkt.

Liebe Leute, Aktivistinnen und Aktivisten werden jetzt angeklagt, werden vor Gericht geführt, während ein Herr Diess und ein Herr Pötsch sich freikaufen mit 9 Millionen Euro, und dieses Geld, das erarbeite ich gerade. Wir werden die nächsten 2 Wochen arbeiten für die 9 Millionen mit denen der Herr Diess sich freigekauft hat.

Ich sage immer, und das sagen viele Kollegen, ich verkaufe keine Autos, ich verkaufe meine Arbeitskraft. Ich verkaufe diese Autos nicht, und es ist sehr wichtig, dass es eine Einheit gibt von Arbeiter- und Umweltbewegung, und wir immer mehr Beschäftigte auch dafür gewinnen.

Wir würden gerne etwas bauen, das nicht die Lungen unserer Kinder zerstört, das nicht dafür verantwortlich ist, dass hier die Klimakatastrophe naht, und ich bin ausdrücklich solidarisch mit dem, der darauf mit Recht hinweisen will, und mit Recht die Öffentlichkeit aufmerksam machen will auf diese Ungerechtigkeit.

Wir sollten Wasserstoffautos bauen, wir sollten E-Bikes bauen, wir können das alles anders machen, da gebe ich recht, wir müssen unbedingt den öffentlichen Personen-Nahverkehr ausbauen, und das sehen auch viele von meinen Kollegen so. Ich werde denen auch berichten von hier, morgen, wenn ich wieder in die Frühschicht gehe, und wünsche euch viel Erfolg bei dem Gerichtsprozess.“