Gelber Tod auf Schienen – GWR Artikel

In der gerade erschienenen GWR Nummer 428 gibt es einen Anti-Atom Schwerpunkt. Ich habe einen kurzen Artikel über Atomtransporte und einen sehr ausführlichen Hintergrundartikel über Gigéo, das geplante Atomklo in Bure darin veröffentlicht. Heute spiegele  ich den Urantransporte-Artikel, weil er ja passend zum Atomschiff der MACS « Bright Horizon » ist, das gestern in HH am SWT von C.Steinweg angelegt hat. Morgen veröffentliche ich den Artikel über Cigéo.

Gelber Tod auf Schienen

Brennelemente „Made in Germany“ für ein neues finnisches Atomkraftwerk

Antiatomgruppen hatten zum 24. Februar 2018 zu einen Streckenaktionstag gegen Urantransporte aufgerufen. Mahnwachen fanden an der Atomtransporte-Strecke in Hamburg, Buchholz, Münster und Köln statt. Zwischen Trier und Koblenz wurden die Menschen in Regionalzügen und Bahnhöfen auf die Gefahren des „gelben Tods“ auf Schienen aufmerksam gemacht. Die Aktivist*innen hatten für ihre Aktion die Strecke zwischen Hamburg und Trier ausgewählt, auf der regelmäßig Uranerzkonzentrat-Transporte fahren. Uranerzkonzentrat ist auch als „Yellow Cake“ (gelber Kuchen) bekannt. Gelbes Pulver symbolisierte die strahlende Fracht. In Hamburg wurde beispielsweise direkt über der Bahnstrecke, an der alle paar Wochen das Uranerzkonzentrat befördert wird, ein Urantransport aus Namibia der Hamburger Reederei MACS nachgestellt. Der „Container“ wies einige Löcher auf, das kommt tatsächlich auch in der Realität vor. Mit einem selbstgebauten „Geigerzähler“, „Strahlenschutzanzügen“ und Gasmasken machten die Aktivist*innen auf die Gefahren von Urantransporten aufmerksam. Ein Kaffeekränzchen mit Gasmasken stellte die vermeintliche Normalität der Atomtransporte dar. Die Aktion fand direkt vor dem Hamburger Umweltbehörde statt. Es wurde ein Offener Brief zugestellt, der ein Gespräch über die Frage einfordert, was der Umweltsenat gegen Atomtransporte unternehmen will (1).

In der gerade erschienenen GWR Nummer 428 gibt es einen Anti-Atom Schwerpunkt. Ich habe einen kurzen Artikel über Atomtransporte und einen sehr ausführlichen Hintergrundartikel über Gigéo, das geplante Atomklo in Bure darin veröffentlicht. Heute spiegele  ich den Urantransporte-Artikel, weil er ja passend zum Atomschiff der MACS « Bright Horizon » ist, das gestern in HH am SWT von C.Steinweg angelegt hat. Morgen veröffentliche ich den Artikel über Cigéo.

Gelber Tod auf Schienen

Brennelemente „Made in Germany“ für ein neues finnisches Atomkraftwerk

Antiatomgruppen hatten zum 24. Februar 2018 zu einen Streckenaktionstag gegen Urantransporte aufgerufen. Mahnwachen fanden an der Atomtransporte-Strecke in Hamburg, Buchholz, Münster und Köln statt. Zwischen Trier und Koblenz wurden die Menschen in Regionalzügen und Bahnhöfen auf die Gefahren des „gelben Tods“ auf Schienen aufmerksam gemacht. Die Aktivist*innen hatten für ihre Aktion die Strecke zwischen Hamburg und Trier ausgewählt, auf der regelmäßig Uranerzkonzentrat-Transporte fahren. Uranerzkonzentrat ist auch als „Yellow Cake“ (gelber Kuchen) bekannt. Gelbes Pulver symbolisierte die strahlende Fracht. In Hamburg wurde beispielsweise direkt über der Bahnstrecke, an der alle paar Wochen das Uranerzkonzentrat befördert wird, ein Urantransport aus Namibia der Hamburger Reederei MACS nachgestellt. Der „Container“ wies einige Löcher auf, das kommt tatsächlich auch in der Realität vor. Mit einem selbstgebauten „Geigerzähler“, „Strahlenschutzanzügen“ und Gasmasken machten die Aktivist*innen auf die Gefahren von Urantransporten aufmerksam. Ein Kaffeekränzchen mit Gasmasken stellte die vermeintliche Normalität der Atomtransporte dar. Die Aktion fand direkt vor dem Hamburger Umweltbehörde statt. Es wurde ein Offener Brief zugestellt, der ein Gespräch über die Frage einfordert, was der Umweltsenat gegen Atomtransporte unternehmen will (1).


Schon vor Jahren wurde per Koalitionsvertrag vereinbart, dass auf die Hafenbetriebe eingewirkt werden solle, auf die Transporte zu verzichten. Passiert ist offensichtlich nichts. Statt dessen wurde gegen die Kletteraktivist*innen von Robin Wood, die im April 2017 den Hamburger Grünen mit einem Transparent gegen Urantransporte aufs Dach stiegen, um Bewegung in der Sache zu fordern, ein Strafantrag gestellt.
Die Zahlen und die Beobachtungen der Atomkraftgengner*innen sprechen für die Untätigkeit des Hamburger Senats. Durchschnittlich alle 1,5 Tage findet ein Atomtransport durch Hamburg statt. Ende 2017 machten Aktivist*innen auf Atomtransporte aufmerksam, die bislang weit ab von der Öffentlichkeit statt fanden: Die Lingener Brennelemente Fabrik von Framatome (früher AREVA NP), die trotz angeblichen Atomausstiegs unbefristet weiterlaufen darf, beliefert ein sich noch nicht im Betrieb befindliches Atomkraftwerk in Finnland mit neuen Brennelementen. Der finnische Betreiber TVO preist die „Qualität aus Lingen“ auf seiner Homepage an. Das AKW vom Typ EPR in Olkiluoto 3, das in der Bauphase aufgrund einer Kostenexplosion und schwerwiegenden Mängeln beim verwendeten Beton und Stahl für Schlagzeilen sorgte (2), soll in den kommenden Monaten in Betrieb gehen. Derzeit läuft der Probebetrieb. Zwischen Januar 2017 und Februar 2018 haben sieben Brennelemente-Transporte von Lingen nach Olkiluoto 3 stattgefunden. Der Atomfrachter „Link Star“ der finnischen Reederei „Godby Shipping“ verließ zuletzt am 23. Februar 2018, dem Tag vor dem Streckenaktionstag gegen Urantransporte, den Unikai / O’Swaldkai im Hamburger Hafen mit Brennelementen für das finnische AKW.
Deutschland ist dafür mitverantwortlich, dass in Europa nach Fukushima ein neues AKW in Betrieb genommen wird! Noch sind die Brennelemente nicht im Reaktor. Noch ist es nicht zu spät. Die Lieferungen können jederzeit eingestellt werden. Darum die Forderung nach einem Stopp der Atomtransporte, einer Sperrung der Häfen für Atomfrachter und der Stilllegung der Uranfabrik in Lingen – und aller Atomanlagen weltweit!

Die Stilllegung der Atomfabriken in Lingen und Gronau ist nach einer durch die Bundesregierung im Auftrag gegebenen  Studie, rechtlich unkompliziert möglich. (3)

Der GroKo-Koalitionsvertrag lässt hier aber in Sachen Klima und Atomkraft zu wünschen übrig. Darin ist in Bezug auf Lingen nur die Einschränkung von Brennstoffexporten in Pannen-AKWs wie die belgischen in Thiange und Doel, erwähnt (Zu Tihange und Doel siehe Artikel in dieser GWR). Der GAU ist allerdings jederzeit und überall möglich, wie die Katastrophen von Fukushima und Tschernobyl gezeigt haben, die, obwohl sie aus den Schlagzeilen verschwunden sind, andauern. Ohne entschlossenem Widerstand auf der Straße, auf den Schienen oder auf dem Wasser wird es keinen Atomausstieg geben.
Lasst uns Atommüll verhindern bevor er entsteht!

Eichhörnchen

Weitere Infos:

http://urantransport.de

Fußnoten:

1) https://www.robinwood.de/sites/default/files/Offener_Brief_Kerstan_180223.pdf
2) https://www.talouselama.fi/uutiset/olkiluoto-3-vanhenee-jo-ennen-kaynnistamistaan-lansi-suomi-vesivaurioita-halkeamia-ja-rakennusvirheita/9ef9adea-b05e-35a2-b39d-4e97c1f85049
3) http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/abschaltung-der-atomfabriken-waere-gratis-zu-haben.html