Zwei Bücher über den Antiatom- und Antikohle Widerstand

In letzter Zeit sind zwei interessante Bücher über den Antiatom- und Antikohle Widerstand erschienen.
Das Buch „ Die Anti-Atom-Bewegung“ erzählt von einer vielfältigen Protestgeschichte, von kleinen und großen widerständigen Aktionen, Demonstrationen und Veranstaltungen. Die Anti-Atom-Bewegung gibt es als monolithische Einheit natürlich nicht. Es ist insofern schade, dass der Verlag den Herausgeber*innen diese alles und nichts sagende Überschrift vorgeschrieben hat. Das Buch selbst gibt die Vielfalt und die Kraft des Protestes wunderschön wieder. Ob Demonstrationen, Betonblöcke und Pyramiden oder militante Sabotageaktionen, vieles hat in diesem Buch seinen Platz gefunden. 53 Autor*innen haben mit ihren Texten dazu beigetragen. Ich habe zwei Texte über Aktionskletterkunst und den luftigen Protest gegen Atomtransporte beigesteuert.
Das Buch „Mit Baumhäusern gegen Bagger“ liefert Einblicke in die zerstörerischen Kohlegeschäften von RWE, dem entschlossenen Anti-Kohle-Protest im Rheinland. Da ich mich in der Vergangenheit an zahlreiche Baumbesetzungen – u.a. in rheinischen Braunkohlerevier in Hambach – beteiligt habe, sprechen mir einige Erlebnisberichte wirklich aus der Seele. Das Buch besteht aus zahlreichen kürzeren und längeren Texte von verschiedenen Autoren. Besorgt euch das Buch! Es ist lesenswert und die Verbreitung von widerständiger Kultur tut Protestbewegungen gut! Das war übrigens auch eins von den Zielen, die ich mir mit meinem eigenen Buch setzte und ich finde das ist ein wichtiger Beitrag zum Widerstand.

In letzter Zeit sind zwei interessante Bücher über den Antiatom- und Antikohle Widerstand erschienen.
Das Buch „ Die Anti-Atom-Bewegung“ erzählt von einer vielfältigen Protestgeschichte, von kleinen und großen widerständigen Aktionen, Demonstrationen und Veranstaltungen. Die Anti-Atom-Bewegung gibt es als monolithische Einheit natürlich nicht. Es ist insofern schade, dass der Verlag den Herausgeber*innen diese alles und nichts sagende Überschrift vorgeschrieben hat. Das Buch selbst gibt die Vielfalt und die Kraft des Protestes wunderschön wieder. Ob Demonstrationen, Betonblöcke und Pyramiden oder militante Sabotageaktionen, vieles hat in diesem Buch seinen Platz gefunden. 53 Autor*innen haben mit ihren Texten dazu beigetragen. Ich habe zwei Texte über Aktionskletterkunst und den luftigen Protest gegen Atomtransporte beigesteuert.
Das Buch „Mit Baumhäusern gegen Bagger“ liefert Einblicke in die zerstörerischen Kohlegeschäften von RWE, dem entschlossenen Anti-Kohle-Protest im Rheinland. Da ich mich in der Vergangenheit an zahlreiche Baumbesetzungen – u.a. in rheinischen Braunkohlerevier in Hambach – beteiligt habe, sprechen mir einige Erlebnisberichte wirklich aus der Seele. Das Buch besteht aus zahlreichen kürzeren und längeren Texte von verschiedenen Autoren. Besorgt euch das Buch! Es ist lesenswert und die Verbreitung von widerständiger Kultur tut Protestbewegungen gut! Das war übrigens auch eins von den Zielen, die ich mir mit meinem eigenen Buch setzte und ich finde das ist ein wichtiger Beitrag zum Widerstand.
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Bure: Atomklo für immer?

Herausforderungen und Perspektiven für den Widerstand gegen das Atommülllagerprojekt in Bure

Eichhörnchen-Artikel, zuerst in der Zeitschrift GWR 402 von Oktober 2015 erschienen

Anfang August 2015 fand in der Nähe von Bure, im französischen Lothringen, ein gut besuchtes internationales antikapitalistisches Antiatomcamp statt. Ein Zusammenschluss von ca. 60 AktivistInnen aus diversen sozialen und ökologischen politischen Bewegungen hatte die Idee des Camps ins Leben gerufen und die Gegend von Bure ausgewählt, um den Widerstand gegen CIGÉO, das geplante Atommüllendlager, bekannter zu machen. Bis zu 800 AktivistInnen schlugen ihre Zelte auf einem großen Feld am ehemaligen Bahnhof von Luméville auf. Das Grundstück wurde von Menschen aus dem Antiatomwiderstand vor ca. 10 Jahren gekauft und ist beinahe der einzige Ort in der Gegend, der der ANDRA (National Agentur zur Entsorgung von radioaktivem Müll) nicht gehört. Die zukünftige CASTOR-Bahn, dessen Baubeginn Anfang 2016 ansteht, wird einen Bogen um das Grundstück machen. Ab 2025 sollen auf der neuen Bahnlinie 100 Jahre lang zwei CASTOR-Transporte pro Woche stattfinden.

Herausforderungen und Perspektiven für den Widerstand gegen das Atommülllagerprojekt in Bure

Eichhörnchen-Artikel, zuerst in der Zeitschrift GWR 402 von Oktober 2015 erschienen

Anfang August 2015 fand in der Nähe von Bure, im französischen Lothringen, ein gut besuchtes internationales antikapitalistisches Antiatomcamp statt. Ein Zusammenschluss von ca. 60 AktivistInnen aus diversen sozialen und ökologischen politischen Bewegungen hatte die Idee des Camps ins Leben gerufen und die Gegend von Bure ausgewählt, um den Widerstand gegen CIGÉO, das geplante Atommüllendlager, bekannter zu machen. Bis zu 800 AktivistInnen schlugen ihre Zelte auf einem großen Feld am ehemaligen Bahnhof von Luméville auf. Das Grundstück wurde von Menschen aus dem Antiatomwiderstand vor ca. 10 Jahren gekauft und ist beinahe der einzige Ort in der Gegend, der der ANDRA (National Agentur zur Entsorgung von radioaktivem Müll) nicht gehört. Die zukünftige CASTOR-Bahn, dessen Baubeginn Anfang 2016 ansteht, wird einen Bogen um das Grundstück machen. Ab 2025 sollen auf der neuen Bahnlinie 100 Jahre lang zwei CASTOR-Transporte pro Woche stattfinden.

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Langericht MS – Atomtransporte sind harmlos und AtomkraftgegnerInnen Kriminell

Zum Prozess gegen zwei AtomkraftgegnerInnen vor dem Landgericht Münster wegen einer Ankettaktion gegen einen UF6-Transport von der UAA Gronau bei Burgsteinfurt im Sommer 2012.

Der Prozess gegen zwei AtomkraftgegnerInnen in Münster lief wie eine antike Tragödie ab – mit dem Unterschied, dass nicht der Tod der „Antigone“ des Antiatomwiderstandes im Voraus fest stand – sondern deren Verurteilung. Für eine Aktion die sich gegen todbringende Atomindustrie richtete. Mit der Atomkraft ist der Tod nämlich sicher. Nur: er kommt nicht sofort und man kann nicht vorhersagen wo genau. Die Verteidigung hatte in zahlreichen Anträgen die Gefahren der Atomenergie unter Beweis gestellt. Das Urteil stand aber schon vor Beginn des Prozesses fest.

Zum Prozess gegen zwei AtomkraftgegnerInnen vor dem Landgericht Münster wegen einer Ankettaktion gegen einen UF6-Transport von der UAA Gronau bei Burgsteinfurt im Sommer 2012.

Der Prozess gegen zwei AtomkraftgegnerInnen in Münster lief wie eine antike Tragödie ab – mit dem Unterschied, dass nicht der Tod der „Antigone“ des Antiatomwiderstandes im Voraus fest stand – sondern deren Verurteilung. Für eine Aktion die sich gegen todbringende Atomindustrie richtete. Mit der Atomkraft ist der Tod nämlich sicher. Nur: er kommt nicht sofort und man kann nicht vorhersagen wo genau. Die Verteidigung hatte in zahlreichen Anträgen die Gefahren der Atomenergie unter Beweis gestellt. Das Urteil stand aber schon vor Beginn des Prozesses fest.
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MS – Urteil erwartet im Prozess gegen Atomkraftgegner*innen

Pressemitteilung der Soli-Gruppe im Prozess um die Blockade eines Uranzuges bei Steinfurt im Sommer 2012. Ich bin in dem Theaterstück  Verteidigerin… Das ist wirklich wie ein Theaterstück, das Drehbuch scheint im voraus geschrieben worden zu sein, jede-r spielt ihre/seine Rolle und das Urteil steht im Voraus fest, was die Verteidigung noch einzubringen hat, ist dem Gericht egal.

Nach bisher sechs Verhandlungstagen vor dem Landgericht Münster wird jetzt am Freitag, 25.9. im Prozess gegen zwei Atomkraftgegner_innen ein Urteil erwartet. Ihnen wird vorgeworfen, sich vor einem Urantransport aus der Urananreicherungsanlage in Gronau im Sommer 2012 angekettet zu haben. In erster Instanz wurden sie zu 110 bzw. 70 Tagessätzen verurteilt. Während der ganzen Zeit laufen weiterhin Urantransporte.

Regelmäßig wird die Urananreicherungsanlage in Gronau per Bahn mit neuem Uran beliefert, Züge mit abgereichertem Uranhexafluorid fahren aus der Anlage ins französische Pierrelatte, damit der Müll dort umgewandelt und nach Gronau zurück transportiert wird – so auch am 30.7.2012. „Diese Atomtransporte ermöglichen den unbefristeten Weiterbetrieb der Atomanlagen mit all ihren Gefahren. Unser Ziel ist es, diese Transporte zu stoppen und die Versorgung der Atomindustrie weltweit zu unterbinden.“, erklärt Unterstützerin Irene Thesing. „Auf dem Weg dahin ist es notwendig und richtig, diese Transporte durch vielfältige Aktionen so teuer wie möglich zu machen. Deshalb waren auch die damaligen Ankett- und Kletteraktionen wichtig.“

Pressemitteilung der Soli-Gruppe im Prozess um die Blockade eines Uranzuges bei Steinfurt im Sommer 2012. Ich bin in dem Theaterstück  Verteidigerin… Das ist wirklich wie ein Theaterstück, das Drehbuch scheint im voraus geschrieben worden zu sein, jede-r spielt ihre/seine Rolle und das Urteil steht im Voraus fest, was die Verteidigung noch einzubringen hat, ist dem Gericht egal.

Nach bisher sechs Verhandlungstagen vor dem Landgericht Münster wird jetzt am Freitag, 25.9. im Prozess gegen zwei Atomkraftgegner_innen ein Urteil erwartet. Ihnen wird vorgeworfen, sich vor einem Urantransport aus der Urananreicherungsanlage in Gronau im Sommer 2012 angekettet zu haben. In erster Instanz wurden sie zu 110 bzw. 70 Tagessätzen verurteilt. Während der ganzen Zeit laufen weiterhin Urantransporte.

Regelmäßig wird die Urananreicherungsanlage in Gronau per Bahn mit neuem Uran beliefert, Züge mit abgereichertem Uranhexafluorid fahren aus der Anlage ins französische Pierrelatte, damit der Müll dort umgewandelt und nach Gronau zurück transportiert wird – so auch am 30.7.2012. „Diese Atomtransporte ermöglichen den unbefristeten Weiterbetrieb der Atomanlagen mit all ihren Gefahren. Unser Ziel ist es, diese Transporte zu stoppen und die Versorgung der Atomindustrie weltweit zu unterbinden.“, erklärt Unterstützerin Irene Thesing. „Auf dem Weg dahin ist es notwendig und richtig, diese Transporte durch vielfältige Aktionen so teuer wie möglich zu machen. Deshalb waren auch die damaligen Ankett- und Kletteraktionen wichtig.“
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Urantransporte ohne Ende… und Protest!

C. Steinweg tut alles, um die Atomgeschäfte so diskret wie möglich abzuwickeln. Der zweite Urantransport von Hamburg nach Narbonne Malvési innerhalb von 3 Tagen ist aber aufmerksamen AtomkraftgegnerInnen nicht entgangen – Trotz Löschen der Fracht mitten in der Nacht und auf dem Gelände versteckter Verladung des Urancontainer auf dem Zug.

Das Uranerzkonzentrat kam dieses mal mit dem Schiff der Hamburger Firma MACS « Golden Karoo ». Die Fracht wurde in der Nacht vom 16. auf dem 17. September 2015 gelöscht. Der Zug startete vom Süd-West Terminal von C.Steinweg um 16:30 Uhr. Gegen 18:15 Uhr verließ er dann Hamburg Süd Richtung Maschen, wo die drei Container über den Ablaufberg geschoben wurden, um anschließend an einer Wagenreihe mit viel Gefahrgut gekoppelt zu werden. Er hat den Güterbahnhof kurz vor Mitternacht verlassen und scheint entgegen des Transportes von vergangenem Montag die « übliche » Route über Münster und das Ruhrgebiet zu nehmen.

C. Steinweg tut alles, um die Atomgeschäfte so diskret wie möglich abzuwickeln. Der zweite Urantransport von Hamburg nach Narbonne Malvési innerhalb von 3 Tagen ist aber aufmerksamen AtomkraftgegnerInnen nicht entgangen – Trotz Löschen der Fracht mitten in der Nacht und auf dem Gelände versteckter Verladung des Urancontainer auf dem Zug.

Das Uranerzkonzentrat kam dieses mal mit dem Schiff der Hamburger Firma MACS « Golden Karoo ». Die Fracht wurde in der Nacht vom 16. auf dem 17. September 2015 gelöscht. Der Zug startete vom Süd-West Terminal von C.Steinweg um 16:30 Uhr. Gegen 18:15 Uhr verließ er dann Hamburg Süd Richtung Maschen, wo die drei Container über den Ablaufberg geschoben wurden, um anschließend an einer Wagenreihe mit viel Gefahrgut gekoppelt zu werden. Er hat den Güterbahnhof kurz vor Mitternacht verlassen und scheint entgegen des Transportes von vergangenem Montag die « übliche » Route über Münster und das Ruhrgebiet zu nehmen.

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Uran wurde am SWT in HH gelöscht – Tag X ist Demotag entlang der Strecke!

Nach den gestrigen Auftaktdemonstrationen gestern in Hamburg und an der Deutsch-französischen Grenze   geht nun alles schnell.

Das Schiff « Mikhail Dudin » von der Reederei ASPOL hat heute früh am Süd West Terminal von C. Steinweg im Hamburger Hafen angelegt. 14 Container Uranerzkonzentrat (yellow cake) wurden gelöscht und  auf dem Gelände von C. Steinweg auf einem Zug verladen. Damit wurde TAG X aufgerufen!  Mahnwachen und Protestaktionen entlang der Strecke sind angekündigt! Der Zug hat am 14. September C. Steinweg um 18:50 Uhr verlassen.

Bildergalerie (Schiff, Verladen bei C. Steinweg, Abfahrt, HH Süd, Maschen)

Film der Abfahrt des Zuges

Nach den gestrigen Auftaktdemonstrationen gestern in Hamburg und an der Deutsch-französischen Grenze   geht nun alles schnell.

Das Schiff « Mikhail Dudin » von der Reederei ASPOL hat heute früh am Süd West Terminal von C. Steinweg im Hamburger Hafen angelegt. 14 Container Uranerzkonzentrat (yellow cake) wurden gelöscht und  auf dem Gelände von C. Steinweg auf einem Zug verladen. Damit wurde TAG X aufgerufen!  Mahnwachen und Protestaktionen entlang der Strecke sind angekündigt! Der Zug hat am 14. September C. Steinweg um 18:50 Uhr verlassen.

Bildergalerie (Schiff, Verladen bei C. Steinweg, Abfahrt, HH Süd, Maschen)

Film der Abfahrt des Zuges

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Der Stachel im Arsch der Justiz

 Als im Mai 2012 Atommüll auf dem Wasserweg quer durch die Gegend gekarrt wurde, hingen an einer Kanalbrücke in Münster zwei Eichhörnchen mit Transparent unterhalb einer Brücke  und hinderten das Atomschiff Edo für rund 7 Stunden an die Weiterfahrt. (Bericht)

Es folgte eine unterhaltsame 3-tägige Gerichtsverhandlung vor dem Schiffahrtsgericht Dortmund, die selbst 4 RichterInnen als Zuschauer mitverfolgten.  Die Bußgeldbehörde forderte 165 Euro für eine „groß ungehörige Handlung und das verbotene Benutzen bundeseigener Schifffahrts- und Betriebsanlagen“. Ich wurde schließlich zu einem Bußgeld in Höhe von 20 Euro wegen „verbotenem Benutzen bundeseigener Schifffahrts- und Betriebsanlagen“.

Der zuständige Richter sprach ein ungewöhnliches Urteil:
„Es ist sozial wichtig, was Sie tun und vollkommen nachvollziehbar, kann vieles von dem unterschreiben, was Sie hier vorgetragen haben. Aber Sie treten hier auf, als ob die Justiz der Feind wäre. Ich bin enttäuscht davon, dass Sie keine Aussage gemacht haben und nicht zu dem stehen, was sie gemacht haben. Es ist ganz wichtig, dass es Leute wie Sie gibt, die der Stachel im Arsch der Atomwirtschaft » und dadurch auch hin und wieder der « Stachel im Arsch der Polizei sind. […] Ich hoffe, dass Sie vielleicht nach diesem Verfahren, vielleicht nicht von ihrem Feindbild Staat abrücken, das wäre vielleicht etwas vermessen, aber zumindest darüber nachdenken. Die Geldbußen sind ausreichend, sie sind mehr ein symbolischer Ausdruck.“

2 Jahre nach dem besagten Urteil habe ich nun Post von Richter Tebbe erhalten. Weil ich das Bußgeld in Höhe von 20 Euro trotz Aufforderung und Besuch vom Gerichtsvollzieher nicht bezahlt habe, beantragt die Staatsanwaltschaft die Verhängung von „Erzwingungshaft“ um mich dazu zu bewegen, zu bezahlen.

 Als im Mai 2012 Atommüll auf dem Wasserweg quer durch die Gegend gekarrt wurde, hingen an einer Kanalbrücke in Münster zwei Eichhörnchen mit Transparent unterhalb einer Brücke  und hinderten das Atomschiff Edo für rund 7 Stunden an die Weiterfahrt. (Bericht)

Es folgte eine unterhaltsame 3-tägige Gerichtsverhandlung vor dem Schiffahrtsgericht Dortmund, die selbst 4 RichterInnen als Zuschauer mitverfolgten.  Die Bußgeldbehörde forderte 165 Euro für eine „groß ungehörige Handlung und das verbotene Benutzen bundeseigener Schifffahrts- und Betriebsanlagen“. Ich wurde schließlich zu einem Bußgeld in Höhe von 20 Euro wegen „verbotenem Benutzen bundeseigener Schifffahrts- und Betriebsanlagen“.

Der zuständige Richter sprach ein ungewöhnliches Urteil:
„Es ist sozial wichtig, was Sie tun und vollkommen nachvollziehbar, kann vieles von dem unterschreiben, was Sie hier vorgetragen haben. Aber Sie treten hier auf, als ob die Justiz der Feind wäre. Ich bin enttäuscht davon, dass Sie keine Aussage gemacht haben und nicht zu dem stehen, was sie gemacht haben. Es ist ganz wichtig, dass es Leute wie Sie gibt, die der Stachel im Arsch der Atomwirtschaft » und dadurch auch hin und wieder der « Stachel im Arsch der Polizei sind. […] Ich hoffe, dass Sie vielleicht nach diesem Verfahren, vielleicht nicht von ihrem Feindbild Staat abrücken, das wäre vielleicht etwas vermessen, aber zumindest darüber nachdenken. Die Geldbußen sind ausreichend, sie sind mehr ein symbolischer Ausdruck.“

2 Jahre nach dem besagten Urteil habe ich nun Post von Richter Tebbe erhalten. Weil ich das Bußgeld in Höhe von 20 Euro trotz Aufforderung und Besuch vom Gerichtsvollzieher nicht bezahlt habe, beantragt die Staatsanwaltschaft die Verhängung von „Erzwingungshaft“ um mich dazu zu bewegen, zu bezahlen.

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Stromausfälle, Störfälle und Kahlschlag dank Atomkraft in Frankreich

75% der Stromproduktion in Frankreich stammt aus Atomkraftwerken. Das Atomprogramm wurde seinerzeit mit dem Märchen der energetischen Unabhängigkeit und der Energiesicherheit verabschiedet und durchgesetzt. Seine Versprechen hat die ach so tolle Atomenergie nicht gehalten. Aus der „Unabhängigkeit“ ist nichts geworden: Das Uran kommt heute zu 100% aus dem Ausland und Frankreich ist bei Stromkonsumspitzen im Winter (Elektroheizung…) und Sommer (klimanalagen) regelmäßig von Stromimporten abhängig. Wenn es ein bisschen zu kalt oder zu warm wird, gibt’s Blackouts dazu. Hinzu kommen die Gefahren der Atomkraft im Normalbetrieb, die wegen der Alterung der AKWs ständig wachsende GAU-Gefahr , der riesige Berg an Atommüll und weitere Zerstörungen der Umwelt. All diese Nebenwirkungen der Atomkraft haben in den letzten Tagen für kleinere und größere Schlagzeilen gesorgt. Nachrichten aus dem Westen Frankreichs, Le Blayais (AKW), Paluel (AKW) und Bure (geplantes „Endlager“).

75% der Stromproduktion in Frankreich stammt aus Atomkraftwerken. Das Atomprogramm wurde seinerzeit mit dem Märchen der energetischen Unabhängigkeit und der Energiesicherheit verabschiedet und durchgesetzt. Seine Versprechen hat die ach so tolle Atomenergie nicht gehalten. Aus der „Unabhängigkeit“ ist nichts geworden: Das Uran kommt heute zu 100% aus dem Ausland und Frankreich ist bei Stromkonsumspitzen im Winter (Elektroheizung…) und Sommer (klimanalagen) regelmäßig von Stromimporten abhängig. Wenn es ein bisschen zu kalt oder zu warm wird, gibt’s Blackouts dazu. Hinzu kommen die Gefahren der Atomkraft im Normalbetrieb, die wegen der Alterung der AKWs ständig wachsende GAU-Gefahr , der riesige Berg an Atommüll und weitere Zerstörungen der Umwelt. All diese Nebenwirkungen der Atomkraft haben in den letzten Tagen für kleinere und größere Schlagzeilen gesorgt. Nachrichten aus dem Westen Frankreichs, Le Blayais (AKW), Paluel (AKW) und Bure (geplantes „Endlager“).
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Filmveranstaltung und Castorprozess in Fulda

am 23. Juni 2015 findet vor dem Amtsgericht Fulda ein CASTOR-Prozess gegen zwei AktivistInnen statt, es geht um eine Aktion gegen den CASTORtransport von La Hague nach Gorleben 2011.

Am Abend vorm Prozess gibt es eine Veranstaltung mit einem großartigen Archivfilm über den Anti-AKW-Widerstand in Frankreich: « Plogoff, Steine gegen Gewehre »

am 23. Juni 2015 findet vor dem Amtsgericht Fulda ein CASTOR-Prozess gegen zwei AktivistInnen statt, es geht um eine Aktion gegen den CASTORtransport von La Hague nach Gorleben 2011.

Am Abend vorm Prozess gibt es eine Veranstaltung mit einem großartigen Archivfilm über den Anti-AKW-Widerstand in Frankreich: « Plogoff, Steine gegen Gewehre »

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Atomschiff Sheksna mit Uran in HH – alternative Hafenkonferenz

aktualisiert am 30.5.

Das Atomschiff Sheksna hat am frühen 26. Mai 2015 um 6:55 Uhr Ortszeit im Hamburger Hafen angelegt. 14 Container Uranerzkonzentrat befanden sich auf Deck und wurden auf dem Gelände vom Süd West Terminal (C.Steinweg) umgeschlagen. Sie warten auf die Weiterreise per Zug nach Narbonne-Malvési in Südfrankreich in den kommenden Tagen.

Vor dem Anlegen kreiste die Sheksna im Hafen herum. Sie wurde bis ca. 9:00 Uhr durch ein Polizeiboot begleitet, das um sie hin und her manövrierte.

Bilder von heute früh gibt es unter Aktuelles auf  http://www.atomtransporte-hamburg-stoppen.de/

aktualisiert am 30.5.

Das Atomschiff Sheksna hat am frühen 26. Mai 2015 um 6:55 Uhr Ortszeit im Hamburger Hafen angelegt. 14 Container Uranerzkonzentrat befanden sich auf Deck und wurden auf dem Gelände vom Süd West Terminal (C.Steinweg) umgeschlagen. Sie warten auf die Weiterreise per Zug nach Narbonne-Malvési in Südfrankreich in den kommenden Tagen.

Vor dem Anlegen kreiste die Sheksna im Hafen herum. Sie wurde bis ca. 9:00 Uhr durch ein Polizeiboot begleitet, das um sie hin und her manövrierte.

Bilder von heute früh gibt es unter Aktuelles auf  http://www.atomtransporte-hamburg-stoppen.de/

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