Wenn man sich bei der Bahn aufgrund einer diskriminierenden Erfahrung beschwert, zahlt sie manchmal in außergerichtlicher Einigung eine Entschädigung (die Menschen mit Hilfe von Refund rebell einfordern können https://www.refundrebel.com/entschaedigung-bei-bahn-barrieren/ ) aber es steht da immer ohne Anerkennung einer Rechtspflicht und die Bahn widerspricht dabei ausdrücklich, dass es Diskriminierung ist.
Aber wenn ich als Fahrgast dritter Klasse (zwei gibt es schon) behandelt werde mit den ganzen Barrieren die es laut UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) gar nicht geben darf, dann ist es meiner Meinung nach Diskriminierung. Und soll bitteschön bei Namen genannt werden. So lange es bei öffentlichen Floskeln bleibt, à la man würde so viel tun für Behinderte (Stand auch in der Stellungnahme zu meinem Fall) und sich nicht eingestanden wird, dass die Infrastruktur diskriminiert, ändert sich nichts.
Das passt auch zum Verhalten der Bahn: es werden aktuell leider neue Züge mit Stufen bestellt. ICE 3Neo hat zb nur 2 Rollstuhlplätze, wieder nur einen Wagen, etc. Niederfluralternativen sind möglich. Es ist möglich mehr Plätze für Rollstuhlnutzende (und Familien MIT Kinderwagen) zu schaffen in mehreren Wagen. Ein Großteil der täglichen Konflikte würde sich dadurch erledigen.
Die ISL verklagt die Deutsche Bahn, weil 2 jährige Schlichtung erfolglos war (von wegen unkooperativ, unbelehrbar… trifft eher auf die Bahn zu), es geht um das recht von Menschen die auf den Mobilitätsservice angewiesen wird, so lange Züge fahren, mitfahren zu dürfen. Aktuell gibt es nicht in jedem Bahnhof einen Service – selbst bei Bahnhöfen mit Fernverkehr nicht – und wenn dann gibt es zumeist Servicezeiten. In Lüneburg gibt es zb nach 22Uhr keine Hilfe. Ich habe schon manch eine stressige Zugfahrt gehabt, weil die zugesagte Hilfe nicht geleistet wurde, weil mein Zug verspätet war und nach 22 Uhr in Lüneburg eintraf. Und solch ein Stress kann für Betroffene Folgen haben. Negativer Stress beeinflusst meine Erkrankung, kann einen Schub auslösen dies geschah zum Beispiel im Januar 2022. Ich warte immer noch auf die Bearbeitung meines Antrags auf Entschädigung, gestellt via Refund Rebell.
Weshalb ich vorliegend aus dem ICE in Göttingen rausgeschmissen wurde, ist letztendlich nicht wirklich klar, weil die Bahn ihre Begründung mehrfach geändert hat und gefühlt mit jedem Zeitungsartikel zum Fall eine weitere Rechtsfertigung kam.
Vor Ort wurde dies damit begründet, dass ich nicht kooperiert habe, mich nicht bewegte um Platz für den doppelten-Kinderwagen zu schaffen. Nicht kooperativ, weil ich de Aufforderung inhaltlich widersprach. Der Kinderwagen gehört nicht in den Rollstuhlwagen hin, der Rollstuhlplatz ist bereits für einen Rollstuhl zu schmal (scherlich ein verstoß gegen Norm zur baulichen Barrierefreiheit) und die Dame mit dem Kinderwagen war bereits unterwegs zum gucken ob sie zb im Fahrradwagen Platz findet. Also habe es gewagt der Zugführerin zu widersprechen. Die Drohung mit Polizei kam prompt. Und ja, wenn ich aus dem Schlaf gerissen werde für die zigste stressige Auseinandersetzung um Barrierefreiheit, reagiere ich gereizt. Und nein wenn ich Schmerzen habe, bewege ich mich nicht einfach so freiwillig, wenn es eine andere Lösung gibt.
Ja ich stehe dazu. Ich kooperiere nicht aktiv an der Einschränkung meiner Rechte. Ja ich habe Diskriminierung satt. Nein ich will nicht die mangelnde Barrierefreiheit ohne Widerworte ausbaden
In der Presse ist nur ein neuer Grund für den Rauswurf dazu gekommen. Ich habe mich aggressiv verhalten, ich sei von Beginn an laut gewesen. Hm…. Am Anfang saß ich ohne Begleitung, meine Begleitung stieg unterwegs dazu. Sorry aber nein, ich habe mich nicht mit meinem Rollstuhl unterhalten. Telefoniert habe ich auch nicht. Und ja ich habe später auf mein Recht mich mit meiner Begleitung zu unterhalten bestanden und die Reisend die es missfiel darauf hingewiesen, dass ich den Wagen nicht wechseln kann, sie aber schon und bei einem halb leeren Zug sicher einen passenden Platz findet. Und ich habe mich später schlafen gelegt. Also eine Auseinandersetzung von einer Stunde zuvor wo keine Zugführerin anwesend war als Grund für einen Rausschmiss heran zu ziehen ? Hmmm
Ich könnte noch ausführen, dass der Satz der mir in den Mund gelegt wird, ich habe gesagt, man müsse der Bahn zeigen wo der Hammer hängt, nicht von mit stammt und wieder der Stimmungsmache dient. Die Redewendung war mir nicht einmal geläufig (ich bin keine Muttersprachlerin). Richtig ist, dass ich geäußert habe, dass ich nichts erreiche wenn ich mich ständig füge und Einschränkungen hinnehme. Ich habe meine Mitfahrt in der Vergangenheit oft durchgesetzt. Ich bin wegen meiner Aufmüpfigkeit rausgeflogen. In vielen Fällen setze ich mein Recht mitzufahren erst recht mit dieser Entschlossenheit durch. Wie zb beim Klostreit 2019…
Aufklären will die Bahn scheinbar nicht. Ich wurde darum gebeten, zur Aufklärung beizutragen. ich habe Stellung genommen, keine Antwort erhalten und keinerlei Berücksichtigung oder Auseinandersetzung der Bahn mit den Inhalten wahr genommen, im Gegenteil nur billige Schuldzuweisung. udn meien Stellungnhame deshalb selbst veröffentlicht.
Dass de Bahn Täter-Opfer-Umkehr betreibt, ist leider kein neues Erkenntnis. Es mir in der Vergangenheit auch schon passiert, zb bei einer Auseinandersetzung um ein Mitgeführtes Gepäckstück. Das ergibt sich auf die zwei E-Mail Screenshots hier. Der Bug in der software der DB wurde erst viele Monate später korrigiert. Eine Entschuldigung habe ich nie erhalten.
zwei Screenshots, eine Mail von der Bahn, eine Mail von mir weil Monate später das Problem immer noch nicht behoben war. Und ja ich hatte mich da auch mit dem Person am Bahnsteig gestritten, dass mir mit dem Gepäck nicht helfen wollte, weil angbl nicht angemeldet. Ich war sicher auch « unkooperativ » « aggressiv »…
Wenn dem Gegenüber die soziale Kompetenz fehlt mit Kritik umzugehen, diese gleich als „Beschimpfung“ der Bahn abgestempelt wird, kann es schnell eskalieren, mein Fall ist leider kein Einzellfall. Zum Glück bleibt es die Ausnahme, die Angestellten sind zumeist genauso von der strukturellen Problemen genervt und Lösungsorientiert mit Einbeziehung der Betroffenen.
Exemplarisch genannt für ein weiterer Fall der Eskalation, sei jedich der Fall von Kay 2020. Da wurde sogar ein Zug geräumt. Da kann man nur den Kopf schütteln.
Und das im ICR T der Platz für einen Rollstuhl nicht groß genug ist… habe in schon mal der DB in einer meiner zahlreichen schriftlichen Beschwerde gemeldet. Meiner Meinung nach könnte Abhilfe geschaffen werden: bei der Sitzreihe gegenüber, dort zwei sitze weg schaffen (die vor der Glaswand) und dann ist der Platz 3 mal so breit wie aktuell. Denn beim aktuellen Platz würde auch kein normaler Sitz vernünftig drauf passen.
Und nochmal:
Widerworte sind kein Grund für einen Rausschmiss!
Dass ich einer Anweisung widerspreche auch nicht, wenn das Problem weshalb es die Anweisung gibt, sich anders lösen lässt, ohne weiter gehende Einschränkung für mich.
Die Bahn als Konzern will von ihrem Versagen ablenken.
Ach und: das ist kein Bahn-Bashing gegen die Bahn. Ich will Bahn fahren. Realität ist aber, dass wir ständig diskriminiert werden durch die nicht barrierefreie Infrastruktur und Personalstruktur . Das ist nun mal die Definition von (strukturellem) Ableismus. Daher werfe ich der Bahn Ableismus vor. Es ist Glück ob man ohne Stress oder Probleme ans Ziel ankommt. Es gibt schon Reisen die gut verlaufen, aber viele nicht. Oft geht es nur gut weil das Personal sich lösungsorientiert ohne Bevormundung zeigt. Ich habe in einem Thread angefangen Beispiele von Problemen die es so git zu sammeln, ich bin längst nicht fertig.
Vielleicht sollte ich beantragen nur 1/3 des Fahrpreises entrichten zu müssen, da ich als Fahrgast dritter Klasse (2 Klassen gibts schon daher sage ich 3.) behandelt werde!