Atomland Normandie ohne Strom
Par eichhörnchen le lundi 11 mars 2013, 22:42 - Artikeln - articles - Lien permanent
Die Nieder-Normandie im Nordwesten Frankreichs ist an sich Atomland. Fest steht aber, dass der Strom in der am stärksten nuklearisierten Gegend Frankreichs ausgefallen ist... Weil es ausnahmsweise mal ein bisschen schneit... Einer Agenturmeldung zur Folge ist am 11. März 2013 der Strom in 42.000 Haushalte ausgefallen, eine andere Quelle nennt 44.000 Haushalte ohne Strom um 19 Uhr in der Normandie.
Laut Jean Claude Bossard - dem ehemaligen Oberbürgermeister des Dorfes Le Chefresne, das gegen eine Hochspanungsleitung kämpft - produziert die Region Normandie über 300% des eigenen Strombedarfs. Zwei Atomreaktoren sind in Flamanville in Betrieb, eins befindet sich im Bau (EPR-Reaktor). Gegen Schnee hilft die Atomkraft aber nicht - im Gegenteil, diese zentrale Form der Energieerzeugung führt immer wieder zu flächendeckenden Black-out. Und das nächste Problem ist in Sicht: die zahlreichen Atomanlagen verbrauchen viel Strom...
UPDATE 14.3.2013: Die Armee wird seit gestern eingesetzt, um die Plutoniumfabrik La Hague und 600 AREVA MitarbeiterInnen von den Schneemassen zu befreien. Die Plutoniumfabrik La Hague, die sich auf einem Halbinsel befindet, ist drei Tage lang ohne Landverbindung zur Außenwelt geblieben, die Produktion musste bereits am Montag herunter gefahren werden (Quelle auf Deutsch). Das sagt viel über die Krisenbewelätigungs-kapazitäten des Areva Konzerns, erklärt ein AREVA-Mitarbeiter in diesem Video. Ein weiteres Video gibt es hier. Viele Orte sind weiterhin ohne Strom.
Ca.10 Atomreaktoren benötigt Frankreich allein um seine Atomanlagen mit
Strom zu versorgen (allein für die Urananreicherung sind es 3).
Ein Teil des Stromes wird für die Kühlung von Atomreaktoren eingesetzt. Selbst
abgeschaltete Reaktoren müssen gekühlt werden. Das ist aus der Katastrophe in
Fukushima bekannt. Und ausgerechnet am Jahrestag dieser Katastrophe geht in der
Nieder-Normandie der Strom aus...
In der Normandie gibt es nicht nur die zwei Reaktoren von Flamanville, sondern
auch dieWiederaufbereitungsanlage
La Hague, wo wärme entwickelnde nukleare Abfälle in großen Mengen gelagert
werden - und nebenbei 50 Tonnen Plutonium. Dort gibt es zudem ein Endlager für
schwach- und mittel radioaktivem Müll. Und im DCNS-Werk in Cherbourg
werden atomare U-Boote gebaut , dort lagert der Reaktor des "Redoutable"
U-Boots.
Und als dies nicht reichen würde, wird in Flamanville ein weiterer 8,5
Milliarden Euro teurer Atomreaktor vom Typ EPR gebaut - und die dazugehörige
Hochspannungsleitung mit einer Kapazität von 2 X 400.000 Volt!
Eichhörnchen
Eine Quelle zum Stromausfall in der Normandie
Commentaires
lol! momentan werden viele zeitungen (z.b. welt.de) von pro-atomlobby-propaganda geradezu überschwemmt ("atomausstieg unbezahlbar.. deutschland verpasst den nächsten atom-boom") usw. da tut es gut mal zu sehen, wie unsicher diese technik immer war und immer bleiben wird.
Von der Rechtschreibung abgesehen ist dieser Satz beinah vollständig unverständlich:
>La Jean Claude Bossard, dem ehemaligen
>Oberbürgermeister des Dorfes Le Chefresne, das
>gegen eien Hochspanungsleitung kämft,
>produziert die Region Normandie über 300% des
>eigenen Strombedarfs.
Antwort vom Eichhörnchen: Ist korrigiert... zu schnell getypt.. da fehlten ein paar Buchstaben... sorry und danke für den Hinweis...