Zur aktuellen Lage vom Wohnprojekt Unfug

Ich wohne seit nun 1,5 Jahre bei « Unfug » (Unabhängig, frei und gemeinsam Wohnen), einem selbstverwalteten Wohnprojekt nach dem Modell vom Mietshäusersyndikat in Lüneburg. Weshalb ich gerne hier lebe und das Projekt schätze, habe ich vor ein paar Tagen geschildert.

Heute spiegele ich einen Text zu aktuellen Lage unseres Wohnprojektes (Quelle ist die Homepage des Wohnprojektes)

Ach und Unfug hat seit kurzem einen Twitteraccount, wir melden Neuigkeiten darüber.

#unfugbleibt!

Ich wohne seit nun 1,5 Jahre bei « Unfug » (Unabhängig, frei und gemeinsam Wohnen), einem selbstverwalteten Wohnprojekt nach dem Modell vom Mietshäusersyndikat in Lüneburg. Weshalb ich gerne hier lebe und das Projekt schätze, habe ich vor ein paar Tagen geschildert.

Heute spiegele ich einen Text zu aktuellen Lage unseres Wohnprojektes (Quelle ist die Homepage des Wohnprojektes)

Ach und Unfug hat seit kurzem einen Twitteraccount, wir melden Neuigkeiten darüber.

#unfugbleibt!

Seit Oktober 2018 setzen wir uns mit der Verwaltung der Stadt Lüneburg auseinander. Der Hauptdiskussionspunkt sind unsere sechs Bauwägen auf dem Grundstück. Das Leben in Bauwägen ist in Deutschland rechtlich nicht geregelt und findet deshalb immer in einer Grauzone statt. In unserem Falle sieht die Stadt die Bauwägen als illegal an. Wir, andere Hausprojekte und viele andere Menschen und Organisationen sehen dies anders. Gemeinsam zeigen wir, dass das Leben im Bauwägen fester Bestandteil unserer vielfältigen Stadtkultur ist.

Durch die Kombination von Haus und Bauwägen ist es möglich bezahlbaren Wohnraum für aktuell neun Erwachsene und ein Kind zu schaffen. Durch die Bauwägen vermeiden wir Versiegelung des Bodens, schaffen eine hohe Wohndichte und zeigen Alternativen zur aktuellen Wohnungspolitik auf. Unser Haus und Gelände hatte viele Hürden. Wir haben uns aber die Aufgabe gestellt barrierearmes Wohnen und Leben in Gemeinschaft zu ermöglichen. Nicht nur für uns, sondern auch für Gäste. Die Kombination von ökologischem, barrierearmen, gemeinschaftlichem und bezahlbarem Wohnen entspricht unserem politischem Ideal.

Der Konflikt mit der Stadt bremst uns zwar bei der Umsetzung unser Ziele, jedoch sind wir weiterhin optimistisch, dass wir unsere Ziele erreichen können. Der Zuspruch vieler Menschen und Organisationen macht nicht nur Mut, sondern zeigt, dass es auch kreative Lösungen für die akute Wohnungsnot in Lüneburg braucht.

Wir hoffen, dass die Stadt unsere Konzepte als einen möglichen Ansatzpunkt würdigt. So wie unsere Lokalzeitung es auch tut. Im Rahmen der „Wem gehört Lüneburg“-Kampagne der Landeszeitung wurde mehrfach positiv und aufgeschlossen über uns berichtet. Die Journalist*innen wollen unser Projekt weiterhin begleiten.
( Unfug in der Zeitung , Unfug beim Speakers’Corner)

In den letzten Monaten haben wir den Kontakt zur Stadt, der lokalen Politik und dem Oberbürgermeister gesucht. Ziel ist die Schaffung von Verständnis für unsere Lebensform und die Verwirklichung unseres Projektes mit Haus und Bauwägen.
Wir hatten einige Briefwechsel mit der Stadt – unter anderen baten wir den Bürgermeister um ein Gespräch. Ende Juni war es dann so weit. Während des Gesprächs gab es leider nur bedingt Kompromissbereitschaft von Seiten der Stadt. Dies bedauern wir zutiefst. Dennoch möchten wir weiterhin probieren einen konstruktiven Umgang mit der Stadt zu suchen.
Wir intensivieren gerade unsere politische Vernetzung. Bei einem Treffen mit anderen Projekten, Interessierten und Unterstützer*innen kamen mehr als 30 Personen – unter anderem hat sich der Fraktionsvorsitzende der CDU bei uns informiert. Zudem haben wir alle Mitglieder des Rates zu unserem Sommerfest eingeladen. Naja, fast alle. Offenen Rassist*innen verwehren wir bei uns den Zugang. Wir hoffen, dass die Komunalpolitiker*innen zahlreich kommen, wir ein schönes Fest feiern und mit ihnen in einen regen Austausch treten können.

Aktuell freuen wir uns auf unser Sommerfest und sind fleißig am planen und vorbereiten. Schaut hier